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Feurige Überraschung am Morgen

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DORFWEIL - (inf). „Du, schau doch mal – da qualmt was“. Das sind die Worte, die die Frau von Karsten Löw zu ihrem Mann, dem dortigen Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Schmitten, gesagt haben soll. Löw, der sich am Dienstagvormittag zusammen mit seiner Gattin im eigenen Garten aufhielt, bemerkte nun, wie schon seine Frau zuvor, dass dichter Rauch von der Straße her aufstieg.

„Ich bin dann so schnell, wie es geht, heimgerannt, habe mir drei Feuerlöscher geschnappt und bin hoch zur Straße gerast“, so Löw. Dort sah er bereits Flammen und dichten Rauch aus dem Motorraum eines Linienbusses aufsteigen. Kurzerhand machte er sich an die Feuerbekämpfung, indem er mit den mitgebrachten Feuerlöschern draufhielt, was das Zeug hält. „Ich hab allerdings nur gelöscht, soweit es ging. Denn ich konnte die Flammen immer nur wieder ersticken. Runterkühlen, das tun die Feuerlöscher ja nicht. Der ganze Motorraum war aber noch so heiß, dass sich das Feuer immer wieder neu entzündet hat“, so Löw. Gleichzeitig hatte er seiner Frau aufgetragen, die Feuerwehr zu alarmieren.

Indes hatte der pfiffige Busfahrer das seine unternommen, um die Sicherheit der acht Fahrgäste zu gewährleisten. Denn der hat kurzerhand angehalten, die Türen geöffnet und die Passagiere wohlbehalten an der nahegelegenen Bushaltestelle rausgelassen. Binnen weniger Minuten war die Freiwillige Feuerwehr vor Ort. „Wenn es heißt: Bus brennt, dann wird ja immer Großalarm ausgelöst, da man ja nie weiß, was genau passiert ist, in wie weit der Bus in Flammen steht oder ob ein Hydrant in der Nähe ist. Deswegen weiß man nicht, ob man bei einer solchen Nachricht mitunter mit dem Schlimmsten rechnen muss oder nicht. Dementsprechend waren die Freiwilligen Wehren aus Brombach, Arnoldshain, Ober- und Niederreifenberg, Dorfweil und Schmitten alarmiert worden.

Hilfreich war in diesem Fall das geistesgegenwärtige Eingreifen von Löw, der – so berichtet es Brendel – mit seinem mutigen Einsatz weitaus Schlimmeres verhindert hat. Löw selbst will sich gar nicht so sehr als Held verstanden wissen. „Dafür sin’ merr von de Freiwilliche Feuerwehr ja da“, sagt er und wiegelt ab.

Ursache für den spektakulären Brand war, laut Gemeindebrandinspektor Christoph Brendel, ein technischer Defekt im Motorraum. Dieser sei vollständig ausgebrannt, die Kabel vollkommen verschmort. „Bei Öffnung der Heckklappe ist uns dann auch noch die Heckscheibe geplatzt durch die Flammen. Das war dann wohl doch zu viel Hitze für die Scheibe“, berichtet Brendel. Der Bus wurde abgeschleppt.

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