Bürger an die Wahlurne!
Morgen ist Wahlsonntag. Gut 7400 Steinbacher sind aufgerufen, ihren Bürgermeister zu wählen. Einziger Kandidat ist Amtsinhaber Dr. Stefan Naas (FDP), dessen Sieg nur eine Frage der Höhe ist. Eine spannende Frage gibt es aber trotzdem.
Das waren noch Zeiten 2009: Seinerzeit bewarben sich sechs Männer um die Nachfolge von Bürgermeister Peter Frosch (CDU). Erst nach der Stichwahl war klar, wer fortan die Verwaltung führen sollte. Dr. Stefan Naas (FDP) setzte sich mit 62,7 Prozent gegen den damaligen CDU-Bewerber Michael Dill (heute AfD) durch.
Von solch einer Auswahl sind die Steinbacher bei der Bürgermeisterwahl am morgigen Sonntag weit entfernt. Der 41 Jahre alte Amtsinhaber ist der einzige Kandidat. Während die anderen Parteien keinen Bewerber aufbieten konnten oder wollten, haben die Liberalen ihren Mann für weitere sechs Jahre ins Rennen geschickt.
So steht nur der Name Naas auf dem Wahlzettel. Die Wähler können mit Ja oder Nein stimmen. Er ist gewählt, wenn er die Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen hat. Sprich: 50 Prozent plus eine Stimme. Naas selbst hat im TZ-Interview Anfang April die Messlatte niedrig gelegt. Er wolle ein besseres Ergebnis als 2009 holen, also 62,7 Prozent plus x. Bei Wahlen mit nur einem Kandidaten liegt der Prozentsatz der Ja-Stimmen aber in der Regel deutlich höher. So ist die spannende Frage nicht die nach dem künftigen Bürgermeister, sondern die nach der Wahlbeteiligung. Geht diese doch meist in den Keller, wenn der Sieger von vornherein klar ist (siehe ZUM THEMA). Bei der Wahl in Steinbach vor sechs Jahren lag die Beteiligung im ersten Wahlgang bei 61,3 Prozent, in der Stichwahl bei 51,6 Prozent. Die Rückläufe aus der aktuellen Briefwahl lagen in dieser Woche erst bei etwa zehn Prozent.
EU-Bürger entscheiden
Die große Hoffnung aller Demokraten ist, dass morgen möglichst viele der gut 7400 Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen. Laut der von Wahlleiter Jörg Schwengler zuletzt kommunizierten Zahl sind exakt 7436 Frauen und Männer – außer Deutschen auch Staatsangehörige anderer EU-Staaten – wahlberechtigt. Die Zahl kann durch Sterbefälle noch zurückgehen.
Während Schwengler dem morgigen Sonntag relativ gelassen entgegenblickt, hat er heute einen Großkampftag. „Da richte ich mit dem Bauhof-Team die Wahllokale ein“, erklärt er. Sechs Bezirke gibt es. Drei Wahllokale werden in der Geschwister-Scholl-Schule eingerichtet, zwei in der Seniorenwohnanlage an der Kronberger Straße, eins in der Seniorenwohnanlage im Birkenweg. Sie sind morgen von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Dazu kommen zwei Briefwahlbezirke. Für jeden Bezirk gibt es eine Urne und acht Helfer. Macht summa summarum 64 Wahlhelfer, die meist aus den Reihen der Parteien kommen.
Die Ergebnisse laufen von 18 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses ein. Das Endergebnis wird für 18.45 Uhr erwartet und ist kurz darauf im Internet auf zu finden. Naas’ Wahlparty steigt danach bei der Feuerwehr.