Engagierte Truppe, aber altes Haus
Die Freiwillige Feuerwehr Steinbach hat im vergangenen Jahr neue Mitglieder hinzugewonnen, hatte 2015 aber auch mehr zu tun. In diesem Jahr wird es Neues geben.
Die Feuerwehr hatte im vergangenen Jahr gut zu tun: Stadtbrandinspektor Andreas Damsz berichtete am Mittwoch bei der Jahreshauptversammlung der freiwilligen Feuerwehr im Spritzenhaus von 95 Einsätzen. Das waren 5 mehr als 2014. Die Zahl der Fehlalarme war mit 23 zwar immer noch hoch, aber immerhin: Es waren 3 weniger als im Vorjahr. Ansonsten gab es 31 Brandeinsätze und 41 technische Hilfeleistungen. Etwa die Hälfte der Einsätze waren tagsüber zwischen 7 und 19 Uhr nötig. Um die nötige Tageseinsatzstärke der 2015 von 55 auf 57 Kräfte erweiterten Einsatzabteilung müsse man sich nicht sorgen, sie sei gegeben. Und nachts sei die Einsatzstärke ohnehin kein Thema.
In seinem Bericht hob Damsz einen Brand in der Feldbergstraße Mitte September hervor. Eine Gartenhütte hatte beim Eintreffen der Wehr bereits im Vollbrand gestanden, und das Feuer drohte auf das daneben stehende Wohnhaus überzugreifen (TZ berichtete). Schnelles Eingreifen sei geboten und dank des hohen Ausbildungsstandes der Mannschaft auch möglich gewesen. Nur 21 Minuten nach Alarmierung sei das Feuer gelöscht gewesen.
Damsz sprach von einer insgesamt befriedigenden Personal-, aber auch Geräte- und Fahrzeugausstattung. Zum Stadtfest Ende Mai soll der neue Mannschaftstransporter offiziell in Dienst gestellt werden. Der „gut gebraucht“ gekaufte und inzwischen auch „auf Feuerwehr umlackierte“ Neunsitzer, dessen Kauf und Umrüstung 32 500 Euro gekostet haben, steht schon bereit, ihm fehlt nur noch die Zulassung. Einsatzbereit sei er vermutlich bereits im Laufe des März. Dann wird der 20 Jahre alte VW-Bus ausgemustert. 2016 soll außerdem der Ersatz für den 1998 zugelassenen Einsatzleitwagen ausgeschrieben werden, die Anschaffung ist für 2017 geplant.
Als weniger erfreulich beschrieb Damsz den Zustand des Gerätehauses. Die „in die Jahre gekommene Bausubstanz“ sei nur noch mit regelmäßigen Reparaturen überhaupt zu erhalten. Das Fundament sei sanierungsbedürftig und daran, dass einmal an den Toren etwas sein sollte, mag man gar nicht denken. Eine Reparatur dürfte hier ausscheiden, „die Firma gibt es gar nicht mehr“, sagte Damsz. Dafür gibt es aber neue Helme mit besserem Tragekomfort als die alten, die der Neu-Anspacher Feuerwehr für deren Partner-Wehr in Tansania übergeben werden.
Von Ernst bis Spaß
In diesem Jahr hat die Steinbacher Wehr einiges vor. Der Digitalfunk soll eingesetzt werden, es wird eine Unterstellmöglichkeit für den Kleinlaster neben dem Gerätehaus geschaffen, und um für alle Fälle – auch für Unwetter und Großbrände – gerüstet zu sein, kommt „Cenario Ilias“, eine Spezialstabssoftware für Großschadenslagen. Außerdem, das dürfte aber Spaß machen, soll es beim Stadtfest wieder eine Steinbacher Feuerwehr-Olympiade unter Teilnahme möglichst vieler Wehren möglichst vieler Orte namens Steinbach geben.
Vorsitzender Ralf Kiwitzki hatte in seinem Jahresbericht ebenfalls auf die Feuerwehr-Olympiade hingewiesen. Die Feuerwehr habe auch im vergangenen Jahr durch Veranstaltungen wie Weihnachtsmarkt und Stadtfest in der Öffentlichkeit auf die Notwendigkeit, sie zu unterstützen, hingewiesen und dabei ein gutes Bild abgegeben.
Von großem Engagement konnte auch Stadtjugendfeuerwehrwart Baris Bayram berichten. Die aus 23 Buben und Mädchen bestehende Jugendwehr sei stets mit Eifer dabei, wenn es gelte, die Balance zwischen Feuerwehrausbildung auf der einen sowie Spiel und Spaß auf der anderen Seite zu finden.
Unisono bestätigt wurde bei der Versammlung der Vorstand der Wehr: Vorsitzender bleibt Ralf Kiwitzki, Heinz Müller sein Stellvertreter. Kassierer ist nach wie vor Andreas Jell, Schriftführer Thomas Wauer, Pressewart Daniel Matthäus. Beisitzer sind Frank Schmidt und Jörg Matthäus.