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Der Autoren-Nachwuchs ist beim CWS-Lehrer Striebig gut aufgehoben

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Die ?Blindschleichen? freuten sich über einen Abend an dem sie ihre Werke vorstellen durften.
Die ?Blindschleichen? freuten sich über einen Abend an dem sie ihre Werke vorstellen durften. © Tatjana Seibt

Junge Talente zu finden fällt Thomas Striebig leicht. Der Deutschlehrer der Christian-Wirth-Schule zeigt dafür nicht nur Geschick, sondern präsentierte nun eine kleine Auswahl von Autoren der CWS in einem Leseabend. Alle mit viel schöpferischem Potenzial.

Von TATJANA SEIBT

Die Jugend liest nicht mehr, weiß sich schon lange nicht mehr auszudrücken und steht auch sonst in kaum einem guten Ruf, wenn es um die deutsche Sprache geht. Nun, zwölf Schüler der Christian-Wirth-Schule bewiesen unter dem Titel „Blindschleichen“, dass bei solchen Annahmen doch mehr Vorurteile als gelebte Realität im Spiel sind.

„Und es gibt sicherlich noch viel mehr Talente“ ist sich Thomas Striebig sicher. Der Lehrer der Christian-Wirth-Schule ist nicht nur selbst Autor, sondern auch so etwas wie ein Talentscout in Sachen Schreiben. „Wir teilen alle das gleiche Hobby“, sagt er immer noch voller Begeisterung im Rückblick auf die jüngste Veranstaltung mit dem Titel „Euch erzählen wir was.“

Zwölf Nachwuchsautoren durften in einer gemeinsamen Abendveranstaltung ihre selbst geschriebenen Werke einem interessierten Publikum vortragen. Kurzgeschichten, Essays und Gedichte aus der jeweils eigenen Feder gab’s zu hören mit ganz unterschiedlichen Ansätzen und Überlegungen. Von jüngeren Schülern aus den ersten Jahrgangsstufen bis hin zu den reiferen Gymnasiasten.

Moritz Burghardts Geschichte „Wachs“ über einen lebensfrohen jungen Mann, der durch ein tragischen Schicksalsschlag seinen Lebensmut und Frohsinn verliert und sie erst durch weitere Umstände wieder findet, rührte eine Zuschauerin sogar zu Tränen, so ergriffen war sie von den sprachlichen Feinheiten.

Das Ziel im Leben zu kennen ist die Grunderkenntnis von Sophie Eichel in ihrem Text „Rennen“. In der ewigen Hast des Rennens wird klar: „Ich kann mich nicht auf das Ziel zubewegen, wenn ich keines besitze.“ Sehr philosophische Gedanken für eine Schülerin der 7. Klasse. Lilith Götte, Alina Degtarienko, Paulina Schramm und Ann-Kathrin Gebhardt widmeten sich in ihren Texten der Fantasy, während Abbas Haschemi mit seinem „Wer hat es gestohlen?“ einen ersten Krimi vorlegte. Muss am Ende immer alles erklärt und aufgelöst werden, damit der Leser zufrieden ist? Offenbar nicht. Die Tragik des Lebens, in der der Leser am Ende mit seinen Gedanken allein gelassen wird, brachte Marc Hinrichs in seinem Text „Verschlafen“ zu Papier. Unter anderem von Niederlagen, dem Sinn des Lebens oder Wiedergutmachung handelten Geschichten von Theresa Niessing, Max Winkler, Adrian Welcker und Anja Benderoth. Mit einigen der vielen sprachlichen Talente plant Striebig eine Sammlung ihrer Werke in dem Verlag eines Freundes herauszugeben.

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