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Cantamos – längst nicht mehr nur Gospel

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Von: Monika Schwarz-Cromm

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Wenn am kommenden Sonntag in der Kirche in Rod der Gospelchor Cantamos zum eigenen Jubiläumskonzert anstimmt, dann ist eine besonders stolz. Chorleiterin Petra Loewe hatte vor 20 Jahren den Gospelchor gegründet, um den jungen Sängern im Verein eine neue Heimat geben zu können.

Erst war da der Kinderchor, den Petra Loewe leitete. Dann wuchsen die Kinder aus den gleichnamigen Schuhen heraus und starteten im Jugendchor durch. Jedes Mal wechselte die dazugehörige Chorliteratur. Bis es zur Geburtsstunde des Gospelchors Cantamos kam. Da schrieb man das Jahr 1995.

Fast übergangslos wurde aus dem Jugendchor – immer noch unter der Leitung von Petra Loewe – ein Gospelchor. „Das ist auch der Grund, warum es kein genaues Gründungsdatum gibt“, erklärte die langjährige Chorleiterin. Der Gospelgesang faszinierte alle. Und Gospelsingen war nun mal vor 20 Jahren so richtig was zum Abgehen. Tatsächlich geht diese Chormusik ins Blut geht. Also gesellten sich auch Erwachsene dazu, die den gleichen Spaß an rhythmischer Musik hatten wie die Jungen.

Heute, nach 20 Jahren, sind immer noch zehn Mitglieder von damals aktiv dabei. Doch erst im Jahr 1999 wurde der Chor in „Cantamos“ umgetauft. Das ist spanisch und bedeutet: „Wir singen“. Um die Jahrtausendwende hatten Gospels alleine nicht mehr ausgereicht, der Chor wollte das Repertoire ausweiten. Doch leider ging es Cantamos plötzlich so wie vielen andern Chören: Die Jugend machte irgendwann nicht mehr mit, hatte andere Interessen oder Verpflichtungen. Geblieben sind bis heute drei Tenöre, fünf Bässe, sechs Altsängerinnen und 13 Soprane.

Die Mitglieder sind älter geworden, heute sind sie zwischen 40 und 70 Jahren. Der Spaß am Singen ist aber geblieben. Am Klavier werden sie von Stefanie Keiper unterstützt. Und sie hat mit Bryony Zipf eine gute Vertretung, wenn es nötig ist.

20 Jahre Chorgesang der modernen Art, das bedeutet auch jede Menge Auftritte. „Wir haben bei Hochzeiten, Taufen und Konfirmationen gesungen“, erinnert sich Loewe. Da sei auch mal der befreundete Gospel-Chor Kelkheim dazugekommen. Denn den hatte erst ihre Mutter, dann sie selbst geleitet.

Jedes Jahr treffen sich die Mitglieder von Cantamos zu einem Chor-Wochenende. „Das tut der Gemeinschaft gut“, weiß Loewe. Die Ebernburg bei Bad Münster am Stein, das Kloster Ilbenstadt, die Jugendherberge Grävenwiesbach und auch Braunfels waren dafür schon lohnende Ziele.

Natürlich gehörten auch etliche Ausflüge zum Chorleben. Da ging es nach Billy-Berclau, der französischen Partnergemeinde Weilrods, und auch nach Mühlberg in Thüringen, der ehemaligen Partnergemeinde der Kirchengemeinde Weilnau. Immer wurde dabei gesungen. Und so waren die Cantamos-Stimmen auch auf der Landesgartenschau in Bad Nauheim und auf dem Hessentag in Oberursel nicht zu überhören.

Petra Loewe ist stolz auf ihren Chor. Die Sängerinnen und Sänger seien stimmlich aufeinander eingespielt, was der Qualität des Gesangs zugutekomme. Und dass sich alle untereinander gut verstehen, macht es leichter, auf hohem Niveau miteinander zu singen. Sie würde sich dennoch sehr freuen, neue Stimmen dazugewinnen zu können, sagte sie.

Wer Lust auf modernen Chorgesang hat, der kann dienstags ab 19.30 Uhr in den Musikraum der Max-Ernst-Schule in Riedelbach kommen. Dort wird geübt, und zwar Gospels, Pop, Klassik und Lieder aus verschiedenen Ländern und Kontinenten.

Übrigens startet das Jubiläumskonzert in der Roder Kirche hoch oben auf dem Berg am 20. September um 16 Uhr. Danach wird dann mit allen Anwesenden gefeiert. Den Weilroder Slogan „Weilrod wächst zusammen“, haben die Cantamos-Mitglieder nämlich längst umgesetzt. Denn sie kommen aus allen Weilroder Ortschaften. Und auch darauf ist Petra Loewe stolz.

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