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Damit nichts vergessen wird

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Tibi Aldema von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit sprach am Holocaust-Mahnmal in Usingen ein Gebet.
Tibi Aldema von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit sprach am Holocaust-Mahnmal in Usingen ein Gebet. © Tatjana Seibt

Damit sich die Geschichte nicht wiederholt, darf der Holocaust nicht in Vergessenheit geraten. Usingen gedachte der ermordeten Juden in einer Gedenkfeier.

Im vergangenen Jahr erst hatte die Stadt Usingen das Holocaust-Mahnmal vor dem Rathaus eingeweiht. Zum nationalen Gedenktag an die Opfer des Holocausts hat die Stadt gemeinsam mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) eine eigene Veranstaltung ins Leben gerufen. Eine Gedenkveranstaltung, zu der sich Vertreter der beiden Kirchen, der Politik und einige wenige Bürger im evangelischen Gemeindehaus trafen.

Und es brauchte nicht viele Worte, um den Schrecken und die schrecklichen Taten der Nazis wach zu rufen. „Wir wollen eine neue Tradition mit dieser Veranstaltung beginnen“, sagte Margret Nebo von der GCJZ. Diese solle immer unter einem anderen Begriff stehen. Begriffe wie Freundschaft, Leben und Heimat, wie sie auch auf dem Denkmal zu finden sind.

Der Heimat war die erste Veranstaltung gewidmet und der Frage, was Heimat für den Menschen bedeute. „Heimat, das ist ein Ort, an dem du dich nicht erklären musst“, fanden die vier Schülerinnen Luisa Allegra, Lina Dittmar, Sophie Meyer und Lena Strack vom Ethik-Kurs der Christian-Wirth-Schule des Jahrgangs Q1, eine vielzitierte Deutung.

Bewegend waren ihre Schilderungen von der Begegnung einer Überlebenden. Mit wenigen, sehr berührenden Worten gaben sie die Erlebnisse der Frau wieder, die deportiert und von der Familie getrennt wurde und den eigenen Vater sterben sah. Es waren eben jene prägnant geschilderten Eindrücke, die vielen Anwesenden besonders nahe gingen.

Aus Freunden, Nachbarn und Kollegen seien Fremde geworden, aus Juden Menschen, die ihre Heimat und viele auch das Leben verloren. Die Aufgabe der heutigen Generation sei es, nicht zu vergessen, damit sich solche Schrecken nicht wiederholen. „Wir erben die Strafe, nicht aber die Schuld“, sagte Tibi Aldema von der GCJZ in seiner Gedenkrede. Mit diesem Erbe gelte es verantwortungsvoll umzugehen. Auch Pfarrerin Gundula Guist und Diakon Joachim Pauli sowie Bürgermeister Steffen Wernard (CDU) gedachten den Opfern in ihren Ansprachen. Mit einem Gebet am Denkmal fand die Veranstaltung ihren Abschluss.

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