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Die Situation eskaliert regelmäßig

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Der Wirtschaftsweg vom und zum Hattsteinweiher darf nur von land- und forstwirtschaftlichen Fahrzeugen befahren werden, wird aber auch gerne von Besuchern des Fußballplatzes benutzt (Auto links hinten). Und nicht alle Spaziergänger nutzen den für sie vorgesehenen parallel verlaufenden Fußgängerweg.
Der Wirtschaftsweg vom und zum Hattsteinweiher darf nur von land- und forstwirtschaftlichen Fahrzeugen befahren werden, wird aber auch gerne von Besuchern des Fußballplatzes benutzt (Auto links hinten). Und nicht alle Spaziergänger nutzen den für sie vorgesehenen parallel verlaufenden Fußgängerweg. © Evelyn Kreutz

Landwirt ist sauer: Auf der Anliegerstraße am Hattsteinweiher kommt es immer wieder zu Streit

Usingen -Stefan Werth ist sauer. Der Landwirt und Hofbesitzer sowie die Reiter, die ihre Pferde bei ihm am Hattsteiner Hof unterstehen haben, müssen sich praktisch ständig mit Fußgängern und häufig auch mit Besuchern des Fußballplatzes auseinandersetzen. Hintergrund ist die Nutzung der Anliegerstraße, die zum Hof führt, und des Wirtschaftsweges, der nach der Abzweigung daran zum Hattsteinweiher anschließt .

„Manche Fußgänger benehmen sich, als ob der Wirtschaftsweg nur ihnen gehört, und bleiben demonstrativ mitten auf dem Fahrweg stehen, so dass wir mit unseren breiten landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Maschinen nicht vorbeikommen“, berichtet der Landwirt. Übelste Beschimpfungen, die er gegenüber der Presse gar nicht wiederholen möchte, bekomme er gelegentlich an den Kopf geworfen. Auf Diskussionen mit Spaziergängern will er sich schon gar nicht mehr einlassen. „Wenige Worte sind die besten“, stellt er frustriert fest.

Auf die Motorhaube geschlagen

Werth ist es leid, sich ständig rechtfertigen zu müssen, dass er doch eigentlich nur seine Arbeit macht. Schließlich ist der eigentlich für den motorisierten Verkehr gesperrte Wirtschaftsweg für den land- und forstwirtschaftlichen Verkehr frei. Der Weg bis zum Weiher dürfte einer der beliebtesten Spazierwege in Usingen sein. „Aber obwohl es extra durchgehend einen geschotterten Fußweg gibt, der sogar mit einem blauen Gebotsschild gekennzeichnet ist, laufen Legionen auf dem asphaltierten Fahrweg“, ärgert sich der Landwirt. Für Eltern mit Kinderwagen könne er das sogar noch nachvollziehen.

Was ihn stört, ist, dass manche Fußgänger nicht einfach wie viele andere ein Stück zur Seite gehen und ihn durchlassen, sondern stattdessen provokativ einen herrischen Umgangston anschlagen. Das gilt auch für das kurze Stück Anliegerstraße, bevor der Wirtschaftsweg beginnt.

Wie sonst sollten er und seine Frau, aber auch die rund 40 Reiter, die ihre Pferde bei ihm auf dem Hof einstehen haben, und ebenfalls als Anlieger gelten, dorthin kommen? Um ihr Recht als Fußgänger durchzusetzen, schreckten einige nicht vor ordinären Beleidigungen zurück. Einer habe sogar mit voller Wucht auf die Motorhaube eines Autos geschlagen. Alles, was Werth sich wünscht, ist ein bisschen Rücksichtnahme und Verständnis.

Ganz schlimm bei größeren Spielen

Was ihn ebenfalls immer wieder ein Dorn im Auge ist, sind manche Autofahrer, die widerrechtlich die Anliegerstraße und den daran anschließenden Wirtschaftsweg benutzen, um zum Fußballplatz zu kommen. Die offizielle Anfahrt zum Sportplatz hat laut Werth von unten aus zu erfolgen. „Aber hier oben können Fußballer und Besucher näher heranfahren“, weiß der Landwirt. Ganz schlimm sei es, wenn größere Fußballspiele stattfinden. Dann sei rund um den Hof auch noch alles zugeparkt, und Anlieger, die zum Hattsteiner Hof wollen, kämen häufig gar nicht mehr durch.

Und was sagt das Ordnungsamt dazu? Für Amtsleiter Hans-Jörg Bleher ist das Problem des Landwirtes nicht unbekannt. Er teilt mit: „Wir machen da auch punktuell immer mal Kontrollen.“ Und er sagt: „Wenn ein Fußweg vorhanden ist, ist dieser auch zu benutzen, damit die Landwirte freie Fahrt haben.“

Er stellt aber auch fest: „Ein Wirtschaftsweg ist keine öffentliche Straße, und ein Gebotsschild setzt keinen Zwang voraus.“ Insofern kann der Amtsleiter wie in vielen anderen Dingen nur an mehr Rücksichtnahme und Verständnis appellieren. VON EVELYN KREUTZ

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