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„Eine lebendige Gemeinschaft“

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Von: Anja Petter

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Eine Nachfolgerin für Pfarrerin Kerstin Steinmetz ist gefunden. Ursula Trippel wird am 1. Dezember offiziell ihre Arbeit aufnehmen. Der Seelsorgerin eilt ein guter Ruf voraus.

14 Jahre war Ursula Trippel Pfarrerin in Offenbach. Sie war dort alleinige Seelsorgerin, ein „Fels in der Brandung“, wie Claudia Pfannemüller, beim Evangelischen Dekanat Offenbach für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, mitteilt. Jetzt wird Ursula Trippel die Markus-Gemeinde verlassen, um ab dem 1. Dezember in Neu-Anspach zu wirken. „Ein Wechsel ist erfrischend für beide Seiten und eine gute Gelegenheit, mal neue Perspektiven zu entwickeln“, begründet die 55-Jährige auf Anfrage der Taunus Zeitung die Entscheidung, sich auf die Stelle in der Kleeblattstadt zu bewerben.

Nach dem Weggang von Pfarrerin Kerstin Steinmetz war Ursula Trippel, wie berichtet, in der vergangenen Woche in Anwesenheit von Probst Oliver Albrecht einstimmig gewählt worden. Allerdings, und darauf weist die künftige Pfarrerin hin, läuft noch bis zum 11. Oktober eine offizielle Einspruchsfrist. Diese ermöglicht es jedem Gemeindemitglied, aus formalen Gründen gegen die Wahl Einspruch bei Dekan Michael Tönges-Braungart zu erheben. Dies allerdings nur, wenn Verfahrensfehler vorliegen. Mag jemand – salopp formuliert – die Nase von Ursula Trippel nicht, ist das kein Grund.

Die Theologin war in den zurückliegenden Jahren in Offenbach viel damit beschäftigt, einen, wie sie sagt, erfolgreichen Strukturreformprozess durchzuführen. Jetzt freue sie sich auf „stabile Strukturen“ und auf eine „bodenständige Gemeinde“. Als sie die Stellenausschreibung gelesen habe, habe sie sich an einem Sonntag auf den Weg nach Neu-Anspach gemacht, viele Gespräche geführt und eine lebendige Gemeinschaft vorgefunden. „Das hat mir gut gefallen“, erzählt sie. Sie habe das Gefühl, dass dort mit Augenmaß gewirkt werde und man für die Menschen vor Ort da sei. Auch die Landschaft habe ihr gleich sehr gut gefallen.

„Meine Aufgabe ist es, die Herzen der Menschen für die christliche Botschaft zu öffnen“, findet Ursula Trippel. Verkündigung und Seelsorge seien für sie das Zentrum der Gemeindearbeit, Gottesdienste müssten Menschen neue Lebensperspektiven eröffnen. „Wenn man die Kernarbeit sorgfältig macht, strahlt viel aus.“

Für ihre Arbeit in Neu-Anspach hat sie noch keine festen Pläne. Dort gebe es schon viel, „und ich will da jetzt nicht die Wucht reinbringen“. Neue Schwerpunkte werde sie gemeinsam mit den Gemeindemitgliedern entwickeln. Wichtig sei ihr auf jeden Fall die Ökumene, beeilt sie sich noch zu sagen. Dies sei schon in Offenbach der Fall gewesen, und sie hoffe, dies auch im Taunus fortsetzen zu können.

Der Wechsel ist für Ursula Trippel aufregend. Sie freue sich auf die neuen Erfahrungen, betont sie. Aber auch der Weggang von Offenbach falle ihr nicht leicht. Ihre Zeit dort sei schön und bewegt gewesen, und sie habe gerne am Offenbacher Buchhügel gelebt und gearbeitet. Aber auch für die Offenbacher wird der Abschied nicht leicht, wie Claudia Pfannemüller in der Mitteilung weiter schreibt. Ursula Trippel habe die Arbeit mit Kindern und Konfirmanden genauso geliebt wie die mit Senioren, habe viel Seelsorge gemacht und gerne Gottesdienste gefeiert. „Es ist ihr gelungen, mit einer vielseitigen und lebensnahen Gemeindearbeit Menschen für die Kirche zu begeistern.“

Die gebürtige Langenerin war zunächst als Gemeindepfarrerin in Frankfurt-Riederwald tätig und hatte danach das Pfarramt für Kindergottesdienstarbeit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) inne, bevor sie an die Offenbacher Markus-Gemeinde kam. Ursula Trippel ist seit acht Jahren verheiratet und hat keine Kinder. Ihr Einführungsgottesdienst in der Anspacher Kirche wird vermutlich am ersten Advent sein.

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