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Feuerwehr begrüßt Apfelzwerge

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Von: Gerrit Mai

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Damit der Feuerwehrmann seine Hose schnell anziehen kann, hat er sie schon im Schrank in den Stiefeln stecken. Das stellten die Vorschulkinder der Kita Apfelzwerge und auch die vom Bügel beim Besuch bei der Feuerwehr fest.

Ein Papier mit wichtigen Informationen kann – wenn’s brennt – nicht mit dem Fahrrad von der Leistelle in Bad Homburg zum Einsatzort im Wehrheimer Wald gebracht werden. Das dauert zu lange. Aber es gibt dennoch eine Möglichkeit der Übermittlung, und zwar eine, die heute kaum noch genutzt wird: das Fax. Ein solches Faxgerät holte Wehrführer Florian Fey beim Besuch der Vorschulkinder der Kita Apfelzwerge unter dem Tisch des Einsatzleitwagens hervor, und Ingrid Flechsig, die stellvertretende Kita-Leiterin, stellte fest, dass auch im Kindergarten noch gefaxt wird.

Ansonsten führten die Feuerwehrleute den Kindern die neueste Technik vor, denn immer auf dem neuesten Stand zu sein, ist für die Retter wichtig, um anderen das Leben zu retten, und um sich selbst zu schützen. Die Flammschutzhaube unter dem Helm und die dicken Handschuhe tragen auch dazu bei, zeigte Patrick Hummel. Auch wenn er kein Ritter ist, kann ein Feuerwehrmann ein durchsichtiges Visier herunterklappen, um sich vor herumfliegenden Teilen zu schützen.

Der Helm hat aber noch eine weitere Funktion. Punkte und Streifen auf der cremefarbenen Fläche zeigen, bei welchen Einsätzen der Träger nach entsprechender Ausbildung eingesetzt werden kann. Bei einem roten Punkt darf er ein Atemschutzgerät tragen, ein blauer Punkt weist auf einen Sanitäter hin. Wer einen roten Streifen am Helm hat, ist Gruppenführer, wer zwei Streifen hat, wie sie der frühere Wehrführer Markus Lezius trägt, kann einen ganzen Feuerwehrzug mit vier Fahrzeugen befehligen.

Patrick Hummel zeigte den Kindern, warum die Einsatzkräfte so feuerwehrschnell sind: Die Hosenbeine stecken bereits im Schrank in den Stiefeln, und so war er ruck, zuck angezogen. So ruck, zuck muss es auch gehen, wenn ein Haus brennt, ein Auto in den Graben gefahren oder ein Kranker aus der obersten Etage geholt werden muss. Für solche Einsätze hat die Wehr einen Teleskopgelenkmast, dessen Arm bis in 27 Meter Höhe ausgefahren werden kann, erklärte Thorsten Hahn. Mit diesem kann Feuer dort bekämpft werden, wo kein Auto hinkommt. Es können aber auch Menschen aus einem tiefen Schacht gerettet werden. „Dann wird ein dickes Seil am Gelenkarm befestigt.“ Das Auto sei so standfest, dass es eine große Belastung aushalte.

Im Einsatzleitfahrzeug verbinden Funktelefone Leitung mit den Feuerwehrmännern, die mit Atemschutz unterwegs sind oder die hoch oben auf dem Teleskopgelenkmast stehen. Das begeisterte die Kinder. Und sie lernten die drei „W“, die man der Feuerwehr zuerst melden muss: Wer ruft an, was ist passiert, und wo ist es passiert.

In die Minifeuerwehren, die es in Obernhain und Friedrichsthal gibt, könnten die Vorschulkinder schon gehen, denn die beginnen mit sechs Jahren. Für die Jugendfeuerwehr sind zehn Jahre das Mindestalter. Weitere Informationen gibt es bei Gemeindebrandinspektor Stefan Fey unter der Telefonnummer 01 75 – 936523.

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