444 Förderer retten Öffnungszeiten des Schwimmbads

So viel Unterstützung war noch nie: Der Schwimmbad-Förderverein unterstützt die Stadt beim Betrieb des Waldschwimmbades mit 26 300 Euro. Doch Naps fordert die Verwaltung und Politiker auch zu aktivem Handeln auf.
„Die Freizeitanlage Waldschwimmbad ist ein wichtiges Argument, mit dem unsere lebenswerte Stadt als Wohnort punkten kann“, ist sich Hello Becker gewiss. „Leider ist das bei den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung nicht immer präsent.“
Bei der Jahreshauptversammlung des Schwimmbad Fördervereins Naps (Neu-Anspach pro Schwimmbad) schlug der Vorsitzende deshalb einen neuen „Konzeptkreis Waldschwimmbad“ vor, dem nicht nur Naps-Mitglieder, sondern auch Vertreter aller politischen Fraktionen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung angehören sollen.
„Hinter unseren Vereinszielen weiß ich die Kraft von mittlerweile 444 Mitgliedern versammelt. Ich hoffe, dass die Tatkraft unserer Mitglieder und der Schwung unserer Ideen endlich auch die Politik und die Verwaltung beflügeln, sich aktiv für den Erhalt unseres Schwimmbades einzusetzen“, appelliert der Naps-Chef.
Natürlich sei ihm die angespannte Haushaltslage der Stadt bekannt. Auch wisse der Verein, dass das Waldschwimmbad eine freiwillige Leistung der Stadt sei. Doch der Magistratsbeschluss, die Öffnungszeiten an die Arbeitszeiten des Schwimmmeisters anzugleichen, hatte den Vereinsvorsitzenden erstaunt.
Der Plan sah Kürzungen bei den täglichen Öffnungszeiten und einen zusätzlichen kompletten Schließungstag vor. „Solche realitätsfremden Pläne sind für das Waldschwimmbad existenzgefährdend. Damit wäre das langsame Sterben der Freizeiteinrichtung eingeleitet worden“, waren sich Becker und seine Mitstreiter gewiss.
In der Jahreshauptversammlung wurde nun beschlossen, dass der Förderverein mit einem Zuschuss in Höhe von 26 300 Euro die bisherigen Öffnungszeiten sichert. Auch das Früh- und Feierabendschwimmen sind weiter möglich. „Durch den höchsten Förderbetrag, den wir jemals für den Betrieb und Erhalt des Bades bereitgestellt haben, werden nun Mitarbeiter einer externen Service-Firma in die Personalplanung mit einbezogen“, teilt Becker mit. „Die Existenz des Schwimmbades wird in den kommenden Jahren aber nur dann garantiert werden, wenn Verwaltung, Politik und Förderverein an einem Strang ziehen.“
Ein erster Schritt dorthin soll der vorgeschlagene „Konzeptkreis Waldschwimmbad“ sein. „Stehen alle Beteiligten in einem Austausch miteinander, könnten gute Ideen wie zum Beispiel die neuen Gutscheine besser an die Bürger kommuniziert werden“, so Becker. „Auch der Vorverkauf der Jahreskarten müsse besser koordiniert und vor allem öffentlich kommuniziert werden.“
Gerne gebe der Verein den Entscheidungsträgern in der Politik auch den mittlerweile umfassenden Kenntnisstand zu Betrieb und Finanzierung der Freizeitanlage weiter. „Das Waldschwimmbad darf bei künftigen politischen Entscheidungen nicht nur als Kostenträger gesehen werden“, findet Hello Becker.
Nur wenn alle Ideen zur Existenzsicherung zusammengetragen und diese auch von der Politik unterstützt würden, könne die Stadt weiter mit dem Waldschwimmbad werben. Aussagen, nach denen es ja noch zwei andere Freibäder im Usinger Land gibt, seien schädlich, sagt Becker. „Alle drei müssen erhalten bleiben. Wenn es warm ist, sind alle voll. Das größte Kapital ist die Natur. Zum Erholungswert unserer Region gehören alle Schwimmbäder. Das ist der einzige Grund, weshalb Tagestouristen hierher kommen.“