Auf den Hund gekommen
Gegründet ist der Verein „Mantrai-ling Hochtaunus“ noch nicht, aber das ist eigentlich nur eine Frage der Zeit. Das Interesse war beim ersten Stammtisch der Mantrailer jedenfalls recht groß.
Zwei Dutzend Interessierte waren am Sonntag zum ersten Stammtisch der „Interessensgemeinschaft Mantrailing Hochtaunus“ (IG) ins Kolleg des Schlösserkellers gekommen. Es sollte das Interesse ausgelotet werden, aus der „IG“ einen Verein zu machen. Das Interesse ist da, man will sich aber Zeit lassen und nichts übers Knie brechen. Einige der Besucher sag-ten nach dem kurzen Vortrag der Initiatoren Henning und Anke Meister sowie Yael Juhnke spontan: „Ich bin dabei.“
Die in Deutschland noch recht selten ausgeübte Form des Hundesports wird im Usinger Land von etwa einem Dutzend „Trail“-Freunden betrieben. Beim Mantrailing heften sich die Hunde nur anhand des Geruchs einer Versteckperson an deren Fersen. In aller Regel werden sie schnell hinter einem Baum oder einem Felsen aufgespürt. Herrchen oder Frauchen und die Hunde freuen sich dann ein Loch in den Bauch.
Ernster Hintergrund
Doch Mantrailing hat einen ernsten Hintergrund, dergestalt, dass ausgebildete Rettungshunde vermisste oder verschüttete Personen suchen, sie aber – etwa nach Lawinenabgängen oder einem Suizid – nicht immer lebend finden. Henning Meister betonte immer wieder den hobbymäßigen Antritt seiner Gruppe. An den Aufbau einer Rettungshundestaffel sei nicht gedacht, das überlasse man den Profis.
Suchen und gesucht werden mache, als Freizeitvergnügen betrieben, großen Spaß. Auch den Hunden, die ihrer natürlichen Veranlagung entsprechend sinnvoll beschäftigt würden – auch wenn Mantrailing mit bis zu 160 Hunde-Atemzügen im „Suchbetrieb“ kein Gassigang sei.
Geeignet sind fast alle Hunde, die Spaß am Suchen haben. Bei den Amateuren sollten die Hunde nicht älter als zehn Jahre sein, getrailt wird maximal 15 Minuten über 250 Meter. Die „Senioren“, älter als zehn Jahre, suchen ebenfalls maximal 15 Minuten, jedoch nur 200 Meter.
Trainerschein als Ziel
Die Hunde, das berichteten Interes-sierte, die bereits Erfahrungen beim Trailen gesammelt haben, schlafen danach sehr gut . . . Meister betonte auch, dass die IG, auch wenn sie sich vielleicht bald „e.V.“ nennt, zunächst von und mit der Erfahrung seiner Mitglieder lebt. „Coaching“ finde nicht statt. Noch nicht, denn: „Natürlich werden wir mittelfristig Trainerscheine machen, damit wir auch offiziell ausbilden können“, sagte Meister. Bis dahin lerne man miteinander und voneinander in der Gruppe.
Einig waren sich die zum Informationsabend Gekommenen mit den Initiatoren, dass Hundesport im Verein eigentlich nur Vorteile bringt, vor allem, weil Mitglieder dann auch unfall- und haftpflichtversichert sind. Eine eigene Hundehaftpflichtversicherung ist jedoch obligatorisch. Auch ermöglicht ein Verein die Teilnahme an Wettkämpfen.
Dass man in einem Verein auch einen Beitrag zahlen muss, sei auch schon der einzige Nachteil. Die geplanten Tarife wurden jedoch als moderat bezeichnet, zumal bis zu dreimal wöchentlich mit maximal fünf „Mensch-Hund-Teams“ getrailt werden soll. Gedacht ist an Jahresbeiträge zwischen 24 und 36 Euro und eine Aufnahmegebühr von 25 Euro.
Die Satzung ist fertig und vom Finanzamt geprüft, die Gemeinnützigkeit in Aussicht gestellt.