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Manege frei, hier herrscht Narretei

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Bunte Tupfer auf dem Kleid, bunte Hupfer auf der Bühne: Die Mini-Garde machte Appetit auf die Großen.
Bunte Tupfer auf dem Kleid, bunte Hupfer auf der Bühne: Die Mini-Garde machte Appetit auf die Großen. © Frank Saltenberger

Endlich wieder Fassenacht! Die Limeskrätscher schienen schon unter Entzug zu leiden, aber am Samstag konnten sie endlich wieder die Puppen tanzen lassen, Motto: Manege frei!

Pünktlich am 11.11. um 11.11 Uhr hatten die Limeskrätscher in der neuen Mitte schon Mitte der Woche die Macht übernommen, und jetzt legten sie mit der ersten Sitzung der neuen Saison 2015/2016 im Bürgerhaus nach. „Manege frei, in Wehrheim herrscht die Narretei“, so steht es auf dem sehr schönen Orden des WCV, der keinen Zweifel lässt, wie sich die Narren ihre rund 111 Tage währende Herrschaft so vorstellen: Clownerie, Witz-Akrobatik ohne Netz und doppelten Boden, Zwerchfellgymnastik statt Trapeznummern, auch ohne Elefanten wird gerüsselt und den Tanzbären freier Lauf gelassen. Zunächst aber hieß es Bühne statt Manege frei und von Anlaufschwierigkeiten keine Spur: Ab 20 Uhr stand die Minigarde in den Startlöchern und wartete, bis die elf Minuten endlich rum waren, stürmte um 20.11 Uhr mit dem Moderator des Abends, Sitzungspräsident Manfred Wenzel, und Co-Moderator Sören Reichelt auf die Bühne, legte los und traf mit ihrem drolligen Tanz die Narren ins Herz. „Zugabe, Zugabe“ tönte es schon, da suchte der Moderator noch nach Worten und wusste gar nicht, was er zuerst machen sollte, Zugabe, Rakete, Orden? Aber er bekam die Narrenschar in den Griff, startete die erste Rakete des Abends und erfüllte Zugabenwünsche nicht nur bei den Minis. Kein Beitrag kam ohne davon, und war es auch nur ein Trinkspruch, den Wenzel den Akteuren aus der Pappnase zog.

Und mit Petra Wenzel zogen die Limeskrätscher dann auch gleich ein Büttenass aus dem Ärmel. Die Bütt hatte sie aber in diesem Fall mit einem Schreibtisch getauscht, denn das war ja ihr Arbeitsplatz als Telefonistin im Rathaus. Nach ihrem mit Kalauern gespickten Vortrag wusste endlich jeder Bürger im Raum, warum man so schlecht durchkommt, denn von der Warteschleifenansage über wichtige Privatgespräche hatte sie auch noch ein heißes rotes Telefon zu bedienen, an dem sie sich mit den Worten „Hallo Süßer, schön, dass du anrufst“, meldet.

In die Ehefalle getappt

Absolut nichts zu melden hatte der „Ewige Dummkopf“, der in die Ehefalle getappt war. „Die Dumme sterben niemals aus“, war denn auch die Weisheit, die Büttendebütant Klaus Reuter zum Besten gab, und neben Reuter verdiente sich auch Kalli Helms erste Sporen in der Bütt.

Ein alter Hase ist dagegen Horst Hopfengärtner oder „Hoppe“, wie der Vorsitzende der Limeskrätscher auch genannt wird. Alter Hase ja, aber noch kein Ruheständler in der Bütt, trat er dort allerdings als solcher auf und erklärte den Narren, was ein „Däste-Rentner“ alles zu hören hat: „Däste“ mir mal das, „däste“ mir mal jenes, „däste“ mir die Nägel schneiden, den Rasen mähen und einkaufen gehen. Überall soll der Rentner einspringen, von wegen Ruhestand.

Da könnte man sich direkt nach dem Altersheim sehnen. Aber Vorsicht, denn nicht in jedem geht es so zu, wie in dem Promi-Heim in Bad Wehrheim, wo sich sogar noch Inge Meysel, Marika Rökk, Heidi Kabel und andere Bild- und Leinwandkoryphäen frisch halten. Die „Ausrangierten“, das sind die Ex-Elferratsdamen, hatten den Sketch einstudiert und sorgten damit für eine Riesengaudi.

Das taten auch die M & M’s, die in der Besetzung Sören Rechelt, Stefanie Westhoff, Gesang, und Markus Brötz, Gitarre, die Neue Deutsche Welle wieder aufleben ließen. Und ohne die Garden ging der Aufmarsch in die neue Saison natürlich auch nicht über die Bühne. Die Midi- und die Maxigarde tanzten im Gleichschritt, und die „Rotkäppchen“ griffen mit einem Showtanz das Zirkus-Motto der Kampagne auf. Die macht jetzt erst einmal Pause, bis es dann schließlich am 23. Januar mit der ersten von drei Fremdensitzungen weitergeht.

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