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Karin Mansouri, Olga Dietrich und Jutta Schlapp (von links) helfen Menschen mit Migrationsvorteil, die deutschen Hürden der Bürokratie zu überwinden.
Karin Mansouri, Olga Dietrich und Jutta Schlapp (von links) helfen Menschen mit Migrationsvorteil, die deutschen Hürden der Bürokratie zu überwinden. © msc

Starthilfe Hochtaunus unterstützt Menschen, die aus anderen Ländern stammen

Usingen -Im Café Olé in der Wilhelm-Martin-Dienstbach-Straße wurden vor noch nicht allzu langer Zeit von der Starthilfe Hochtaunus Lehrlinge in der Gastronomie ausgebildet. Das ist allerdings inzwischen Vergangenheit. Der Ausbildungsbetrieb ist seit einem Jahr eingestellt.

Das Café Olé gibt es aber immer noch als Jugendtreff zum Quatschen, Chillen, Abhängen, um PlayStation zu zocken, zu kickern, Leute zu treffen und vieles mehr. So jedenfalls beschreibt Jugendpflegerin Inga Grundmann das, was junge Leute in diesen Jugendtreff zieht.

Das Café Olé ist aber auch Treffpunkt der Aktion „Usingen plus“. Im Dachgeschoss gibt es Räumlichkeiten, in denen sich die Starthilfe immer noch sozial engagiert. Dabei geht es zwar auch um junge Menschen, aber nicht ausschließlich. Das Angebot richtet sich an Mitbürger aus Usingen und Umgebung, die aus anderen Ländern stammen. Bewusst wird dabei nicht von Menschen mit Migrationshintergrund gesprochen, sondern von welchen mit Migrationsvorteil. Eins verbindet sie alle: Sie suchen Arbeit oder Ausbildung.

Beratung und Bewerbungstraining

Und dabei hilft Karin Mansouri vom Integrationsbüro. Olga Dietrich und Jutta Schlapp stehen ihr als Kolleginnen zur Seite. Die drei Frauen bieten Beratung, Bewerbungstraining, dazu Unterstützung in allen alltäglichen Fragen. Sie helfen, Deutsch zu lernen. „Deutsch wird in kleinen Gruppen und ohne Zeitdruck gelernt“, berichtet Mansouri.

Beratung zu den Themen des deutschen Lebens drehen sich oftmals um Behörden, Wohnen, medizinische Versorgung, Schule, Kita, Ausbildung, Arbeit und auch um Freizeit. Alles wird erörtert. Die Frauen begleiten die Klienten, wenn nötig, auch zu den entsprechenden Behörden und unterstützen bei Antragstellungen, Terminierungen und Übersetzungen.

Für den Ratsuchenden ist das alles kostenfrei. „Die Menschen kommen freiwillig zu uns“, berichtet Mansouri.

Eine ähnliche Aktion hatte es in der Zeit von Juli 2019 bis Juli 2022 schon gegeben. Sie hieß allerdings „Wir sind Usingen“. Das derzeitige Projekt zeigt sich breiter aufgestellt. „Denn es gibt mehr Bedarf als der, der damals abgedeckt wurde“, erklärt Mansouri. Ermöglicht wird das Angebot durch die Kooperation von Starthilfe, der Stadt Usingen und dem Land Hessen. So breit gefächert kann den Interessenten Material für verschiedene Berufe angeboten werden. Und es stehen auch einige PC-Plätze zur Verfügung, an denen der Umgang mit dem Computer gelernt werden kann.

Auf alles gibt es eine Antwort

Was ursprünglich bereits im Heimatland erlernt wurde, ist in der neuen Heimat durchaus ausbaufähig. Wie, das wird gemeinsam erarbeitet. Doch wie schreibt man einen Lebenslauf? Wie bewirbt man sich zielgerichtet? Wie funktioniert überhaupt der deutsche Arbeitsmarkt?

Auf alle diese Fragen gibt es beim Projekt „Usingen plus“ eine Antwort, auch wenn es um die Sozialversicherung und Arbeitsverträge geht. Ohne fundierte Hintergrundkenntnisse ist es nun mal nicht einfach, eine Wohnung zu kündigen oder sich genau mit der Probezeit bei einem neuen Job auszukennen.

Mansouri und ihre Kolleginnen helfen, wo es nötig ist. „Unser Ziel ist es, die Menschen raus aus dem Jobcenter und rein in die Arbeitswelt zu bringen.“ VON MONIKA SCHWARZ-CROMM

Weitere Infos

Zu erreichen ist das Projekt „Usingen plus“ unter der Telefonnummer (01 51) 17 02 32 40 oder per E-Mail unter wsuplus@meine-starthilfe.de.

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