Wehrheim: Kann Geocaching Touristen locken?
Was wollen Touristen in Wehrheim? Dieser Frage hat sich ein Arbeitskreis angenommen. Geocaching könnte eine Möglichkeit sein, die Menschen ins Apfeldorf zu locken.
Das Apfeldorf möchte den sanften Tourismus fördern. Das bedeutet Menschen nach Wehrheim zu locken, um ihnen die Schönheit des Ortes zu zeigen, ohne dabei gleich Massen anzuziehen. Doch was interessiert die Menschen von außerhalb und wer sind eigentlich diese Touristen?
Der Arbeitskreis Tourismus hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema befasst und einen Fragebogen ins Spiel gebracht. Der Fragebogen könnte eine DIN A 4 Seite sein, die der Gast ausfüllen und dem Wirt geben soll, der diesen an den Arbeitskreis weiter leitet. Soweit die Theorie.
In der Vergangenheit hatten sich die Vermieter von Ferienwohnungen und Hotels aber mit dem Fragebogen schwer getan und wollten bei der Aktion nicht so richtig mit ins Boot, da der Bogen nicht anonym genug war. Das hat der Arbeitskreis nun nachgebessert und will einen neuen Versuch starten. „Es geht nicht darum die Vermieter zu kontrollieren, sondern mehr über den Gast zu erfahren und was er hier will“, sagte Susanne Odenweller (CDU) vom Gemeindevorstand. Zwar war der Fragebogen zunächst nur als Papier angedacht, er könnte jedoch auch digital bereitgestellt und kleine Anreize für das Ausfüllen geschaffen werden. Hier könnte man den Gewerbeverein mit ins Boot nehmen, der auch ein Interesse an dem Thema Tourismus haben müsste. Daniel Kühne (CDU) aus Obernhain will sich kundig machen, wie so etwas umsetzbar sei.
Moderne Jäger
Tanja Kaspar aus Obernhain brachte Geocaching ins Spiel. Die modernen Schnitzeljäger, die rein um der Jagd willen in Wehrheim und Umgebung unterwegs sind, gebe es weitaus mehr als vielleicht zunächst vermutet. Allein in Pfaffenwiesbach soll es an jedem Ortseingangsschild einen Cache, sprich einen Schatz geben, den es zu finden gelte. Allerdings gilt beim Cachen, dass nicht einfach etwas rausgenommen werden darf. Wer einen Schatz findet und mitnimmt, legt dafür selbst auch wieder einen hinein.
Für Odenweller ist das alles Neuland, andere Mitglieder des Arbeitskreises haben davon bereits gehört. Nun will sich der Arbeitskreis überlegen, ob sich nicht eine Art Rundroute durch Wehrheim und seine Ortsteile realisieren lässt, die die Cacher anlockt und dann auch zum Verweilen einlädt. Das Geocaching könnte dann über die Homepage der Gemeinde beworben werden.
Das es bereits zahlreiche Verstecke gibt, wusste Kaspar. Und das nicht nur im Apfeldorf, sondern auch den Ortsteilen und gen Limes sowie Saalburg. Und der Ansporn für die Schnitzeljäger sei sehr groß. Ob das der neue Publikumsmagnet wird? Dahinter bleibt bis zur endgültigen Entscheidung aber erst einmal ein Fragezeichen. Denn wichtig sei es auch, dass die Cacher im Anschluss in Wehrheim verweilen und vor allem nicht bis zum Zielort mit dem Auto fahren. „Die schwarzen Schafe gibt es, sind aber eher die Ausnahme“, sagte Kaspar.