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FDP will mit Klasse, nicht mit Masse überzeugen

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Deutlich verjüngt wollen die Schmittener Liberalen mit elf Kandidaten zur Kommunalwahl 2016 antreten. Spitzenkandidat bleibt Dr. Uwe Ewerdwalbesloh.

Wie beim Jazz-Brunch bekannt wurde, hat der Ortsverband der Schmittener FDP seine Kandidatenliste zur Kommunalwahl 2016 bereits am 28. Oktober verabschiedet. Dass der langjährige Fraktionsvorsitzende Dr. Uwe Ewerdwalbelsoh die Liste anführt, wundert niemanden. Die Erfahrung des 71-jährigen Studiendirektors a.D. und Vorsitzenden des 19-köpfigen Ortsverbandes ist für die Partei unverzichtbar, zumal Albrecht und Utta Dommes beide nicht mehr kandidieren.

„Ich hoffe, dass wir mit einer zukunftsfähigen Mannschaft, die eher mit Klasse als mit Masse überzeugen will, vier Plätze holen können“, sagte der Ortsvorsitzende beim Pressegespräch mit einigen Kandidaten. Gute Aussichten hätten da auf Rang zwei bis vier der Anwalt und stellvertretende Vorsitzende des Ortsverbands Jan Steinmetzer und Diplom-Betriebswirtin Stefanie Ranz, beide 41 Jahre alt, sowie der 66-jährige Bankkaufmann Bernd Pfister, der die Liberalen derzeit im Gemeindevorstand vertritt.

Auf der Liste stehen auch noch zwei weitere neue Namen. Auf Platz fünf stellt sich der 25-jährige Student Julian Müller-Braun als jüngster FDP-Kandidat zur Wahl, auf Platz sieben der Manager Martin Ringwald. Wieder dabei ist der Diplom-Physiker Matthias Kreft auf Platz sechs. Weiterhin stehen auf der Liste Oberstudienrätin a.D. Monika Ewerdwalbesloh, Rechtsanwalt Bernhard Kaiser, Oberstudienrat a.D. Jürgen Mollenhauer und Prokuristin Doris Schweitzer.

Doch was neue Kandidaten, die mitten im Berufsleben stehen, sich ausgerechnet für die derzeit kleinste im Parlament vertretene Fraktion zu engagieren? Stefanie Ranz aus Oberreifenberg gibt zu, sie habe erst in der vergangenen Woche den Mitgliedsantrag ausgefüllt. Sie fühle sich in der Feldberggemeinde zwar sehr wohl, aber als wieder in den Beruf eingestiegene Mutter sehe sie auch Dinge, die verbessert werden könnten. Als Beispiele nennt sie die Kindergartenpolitik oder zunehmende Leerstände im Bereich der ortsansässigen Unternehmen. „In Schmitten könnte man mehr machen“, findet sie.

Jan Steinmetzer berichtet, dass ihm das liberale Gedankengut schon lange nahe liegt. Seitdem die FDP im Bundestag nicht mehr vertreten sei, werde immer deutlicher: „Das ist eine Kraft, die Deutschland braucht.“ Der in Niederreifenberg lebende Familienvater ist überzeugt: „Demokratie lebt vom Mitmachen.“ Er will sich daher in seiner Kommune engagieren, in der Hoffnung, dass sich da am ehesten etwas bewegen lässt. Wie Bernd Pfister aus Erfahrung weiß, ist es auf kommunaler Ebene immer lohnenswert, auch als kleine Fraktion Impulse zu setzen.

Jeder kann sich einbringen

Welche das sein werden, das wird noch besprochen werden. „In den nächsten Wochen werden Arbeitsgruppen gebildet, die die aktuellen Themen in der Orts- und Asylpolitik aufgreifen und für das Wahlprogramm aufarbeiten“, kündigte der Partei- und Fraktionschef an. Auch Bürger ohne Parteizugehörigkeit seien aufgerufen, sich dabei einzubringen. Neben dem Dauerthema Haushaltskonsolidierung nannte Ewerdwalbesloh den Bereich Kindergarten und -gebühren, die Belange der Senioren und die Gemeindeentwicklung unter Berücksichtigung der Grundsteuer. Mit dem Straßenausbau und mit Fragen der Windkraft in Schmitten werde man sich beschäftigen. Zur Asylpolitik in der Kommune wünscht sich der FDP-Chef einen runden Tisch unter Federführung des evangelischen Pfarrers.

Generell hält Dr. Ewerdwalbesloh eine freie und sachgerechte und nicht an der Klientel orientierte Kommunalpolitik für unverzichtbar und sieht die FDP Schmitten hervorragend aufgestellt. „Gerade als Partei mit offenem Weltbild, mit ethischen und historisch gewachsenen Prinzipien können wir uns auch auf kommunaler Ebene jederzeit daran messen lassen.“ Außerdem stellte er fest: „Dabei unterscheiden wir uns prinzipiell von Wählergemeinschaften und Interessengruppen mit manchmal selektivem Blick nur für ihre Belange.“

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