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Bei Wind und Wetter in den Wald

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Greta kann sich nicht so recht entscheiden, was sie alles für den Osterkorb nehmen soll. Ihre Mutter gibt ihr Tipps.
Greta kann sich nicht so recht entscheiden, was sie alles für den Osterkorb nehmen soll. Ihre Mutter gibt ihr Tipps. © Corina Appel

Wenn der „Osterhase“ bald durch den Wald hoppelt, wird er ein großes Nest aus Moos finden. Das haben die Waldkinder gebaut.

Dienstagvormittag an der Familienferienstätte. Treffpunkt: Arche Noah. Cornelia Junge wartet auf „ihre Kinder“. Es sind Knirpse ab eineinhalb Jahren, die mit ihren Müttern nach und nach eintreffen und ein gemeinsames Ziel haben: den Wald. Deshalb heißt die Gruppe, die von der katholischen Familienbildungsstätte Taunus angeboten wird, auch „Waldkindergruppe“. Und Cornelia Junge ist die Kursleiterin.

Nachdem sich die Kleinen eine Weile auf der Arche – dem Spielplatz der Familienferienstätte – ausgetobt haben, geht es ins Gehölz. Nur ein Stück, denn die Zeit soll ja auch mit Spielen, Basteln, Singen und einem Picknick gefüllt werden.

Vom Weg aus ist bereits das Tipi aus dickeren Ästen zu sehen. Und ein paar Schritte weiter gibt es ein Waldsofa. Hier nehmen alle erst einmal Platz und stimmen ein Begrüßungslied an. Danach soll ein Osterkörbchen gebastelt werden. Für die Körbchen haben die Mütter gesorgt. Nun sind die Kleinen dran, sie auszuschmücken. Mit Moos, kleinen Zweigen, Blättern, Zapfen – eben mit allem, was es im Wald so gibt.

Da sind sie dabei, die Jule, die Katharina, der Lionel, der Tom, der Ben und die Greta. Ihre Mütter dürfen ein wenig unterstützen, doch die Kinder haben schon so ihre eigenen Ideen, was in ihr Körbchen gehört. Und in der Mitte des Waldsofas wird ein Nest aus Moos gebaut und ebenfalls verziert – als Anreiz für den Osterhasen, etwas hinein zu legen. „Die Kinder haben einen Riesen-Spaß“, erklärt eine Mutter. Für eine andere ist die angeleitete Walderfahrung mit Gleichgesinnten ein wunderbares Angebot. Zumal es in der Nähe keine Waldkindergärten gibt. In der Natur zu sein, ist ihnen wichtig. Bei jedem Wetter. Ausnahme: Wenn’s blitzt, donnert oder stürmt. Dann ist der Wald kein besonders guter Aufenthaltsort, meint Cornelia Junge. Ansonsten aber immer. Auch bei Regen. „Wenn die Bäume wieder ihre Blätter haben, ist das fast wie ein Dach, es kommt kaum etwas durch.“

Eine Mutter hatte die Treffen im vergangenen Jahr ins Leben gerufen, stieg dann aber vorzeitig wieder ins Berufsleben ein. Die Erzieherin Cornelia Junge, die auch weitere Gruppen unter dem Dach der Katholischen Familienbildung leitet, hat sie gerne übernommen.

Nachdem die Familienferienstätte einverstanden war und der Förster ebenfalls nichts dagegen hatte, war der Kurs gesichert. Neun bis zwölf Mütter (oder Väter) treffen sich hier nicht nur, um in stressfreier Umgebung zu spielen, zu entdecken oder zu experimentieren. Sie können mit ihren 18 bis 36 Monate alten Sprösslingen gleichzeitig Kontakte knüpfen.

In der Waldkindergruppe geht es aber auch darum, den Kreislauf der Natur bewusst zu erleben und den behutsamen Umgang mit jeder Art von Leben zu lernen. Auch die Phantasie der Kleinen und die Freude an der Bewegung werden gefördert. Und dass frische Luft nicht nur gut ist, sondern das Immunsystem stärkt, kommt ebenfalls hinzu.

Die Gruppe trifft sich zwölf Mal, immer dienstags von 10 bis 11.30 Uhr. Weitere Infos gibt es unter oder bei Cornelia Junge unter (0 60 84) 94 85 30.

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