Windpark Kuhbett: Längst beschlossene Sache?
Die BI Rennstraße wird auf dem Windparkfest nicht protestieren. Das aber sei kein Zeichen der Resignation, so Sprecherin Christina Stupp.
Die Bürgerinitiative Rennstraße hat es begrüßt, dass sich die Gemeindevertretung in ihrer Sitzung letzten Donnerstag klar von weiteren Windparks in Weilrod, insbesondere in Hasselbach, in den Bereichen „Kuhbett“ und „Laubus/Hartmannsholz“ distanziert hat. Zugleich wurde eine entsprechende Stellungnahme der Gemeinde im Rahmen der Offenlegung des Regionalplans Mittelhessen beschlossen. Diese steht teilweise im Widerspruch zur Vorlage des Gemeindevorstandes. BI-Sprecherin Christina Stupp sagte, der Parlamentsbeschluss sei in dieser Form zwar erwartet worden, zugleich müssten die mit der Eingabe der Weilroder Stellungnahme verbundenen Erfolgsaussichten im Genehmigungsverfahren aber eher skeptisch bewertet werden. Sie persönlich gehe davon aus, „dass das alles ohnehin schon beschlossene Sache ist“.
Ähnlich äußerte sich auch der Hasselbacher Reinhold Kilb. Er bezeichnet den kürzlich aufgestellten Windmessmasten als „Alibi“, mit dem die Bürger „für dumm verkauft werden sollen“. Es werde sicherlich ein Jahr lang gemessen, ob die Ergebnisse dann aber Einfluss auf die Entscheidung „pro oder contra Windpark Kuhbett“ haben, bezweifele er. Seiner Kenntnis nach ist der Planungsstand bereits sehr weit fortgeschritten, viel weiter als es öffentlich bekannt sei. So rechne das Betreiberunternehmen bereits für das zweite oder dritte Quartal 2016 mit der Genehmigung für den Bau des „Windparks Kuhbett“, was bedeute, dass bereits im nächsten Februar, knapp vor Beginn der gesetzlich geregelten Brut- und Setzzeit, mit der Rodung der Flächen begonnen werde, lange bevor die Messergebnisse vorlägen. Vermutlich werde der Betreiber in Erwartung einer Genehmigung des Windparks durch das Regierungspräsidium Gießen die Genehmigung zum Vorabvollzug der Rodung beantragen.
Was den Weilroder Windpark anbelangt, so habe sich an der Position der Bürgerinitiative Rennstraße auch nach der Inbetriebnahme nichts geändert, sagte Stupp. Dennoch werde die BI das Windparkfest an diesem Samstag, 3. Oktober, nicht mit einer Gegenveranstaltung stören. „Wir haben nichts geplant, es wäre angesichts eines fertigen Windparks wohl auch etwas doof“, sagte Stupp. Sie könne allerdings nicht ausschließen, „dass einzelne Windparkgegner“ Protestnoten formulieren, „wir jedenfalls nicht“, so Stupp. So habe die für 17 Uhr im Kulturforum Hasselbach geplante Informationsveranstaltung mit dem Windparkfest auch überhaupt nichts zu tun, sie diene allein der Information interessierter Bürger über den Stand der Planungen am „Kuhbett“, bzw. „Laubus/Hartmannsholz“ und sei daher „vorwärts- und nicht rückwärtsgewandt“, erklärte dazu auch Kilb. Stupp betonte, die beiden Termine fielen zufällig auf den 3. Oktober, „da wir nur an jenem Tag das Kulturforum buchen konnten“, man habe jedoch bei der Anfangsterminierung darauf geachtet, dass es zu keiner zeitlichen Kollision komme.