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Wer wird der neue Stöffche-König?

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Otto Conrad war noch ein Förster der alten Garde.
Otto Conrad war noch ein Förster der alten Garde. © Gerrit Mai

Wer hat das beste Stöffche gekeltert? Dieses Rätsel soll am morgigen Sonntag gelöst werden. Derweil stoßen die zwei Könige miteinander an.

Von Corinna Willführ

Olaf Bohris nimmt es mit Humor, dass er am Sonntag seine Regentschaft vielleicht abgeben muss. Aber kampflos seinen gut zwei Dutzend Konkurrenten das Feld, pardon, den Wander-Bembel, zu überlassen: Niemals! So gibt auch der Wehrheimer Architekt und Hobby-Kelterer fünf Liter seines in 2014 gekelterten Stöffchens vor dem Wettbewerb im Ludwig-Bender-Bad ab, um erneut ein Jahr lang den Titel „Wehrheimer Apfelweinkönig“ tragen zu können.

Von der Qualität seines Apfelweins ist der 50-Jährige – versteht sich – überzeugt. Aber kann sie auch die Tester und Testerinnen überzeugen? Denn es ist allein das Publikum, das am morgigen Sonntag von 14 Uhr an im Wehrheimer Freibad aus den von den Hobby-Kelterern der Wehrheimer Apfelweinfreunde eingereichten Äpplern durch Blindverkostung den Besten des Jahrgangs 2014 ermittelt.

Blindverkostung heißt: Die Namen der Kelterer sind nicht bekannt. Die Proben tragen nur Nummern. Pro Haushalt und Keller ist nur eine Probe erlaubt. Die aber wird genau ins Auge und auf den Gaumen genommen. Denn nicht allein der Geschmack – „er sollte spritzig herb sein und nach Mehr schmecken“ (Olaf Bohris) –, sondern auch die Farbe „goldig und klar“, so der noch amtierende Wehrheimer Apfelweinkönig, bringen Punkte. Ebendiese sind von den Testern auf einer Liste einzutragen und führen in der Summe der Bewertungen zum Wehrheimer Apfelweinkönig 2015.

Bereits zum 16. Mal veranstaltet der Bund für Umwelt- und Naturschutz – in Kooperation mit den Wehrheimer Apfelweinfreunden und der heimischen Kelterei Ludwig Wagner – den Wettbewerb mit Kultcharakter. Bei allem Spaß den die Teilnehmer wie das Publikum an diesem haben sollen, er hatte und hat noch immer ein wichtiges Anliegen: „Durch die Förderung der privaten Herstellung von Apfelsaft und Apfelwein das Interesse auf die örtlichen Bestände der Obstalleen und Obstwiesen zu richten“, erklärt Almut Gwiasda, langjährige BUND-Vorsitzende in der Ankündigung der Veranstaltung.

So werden die Einnahmen (pro Person fünf Euro) des Wettbewerbs in den Erhalt und die Pflege der Obstbäume auf Wehrheimer Gemarkung gesteckt.

Für Peter Gwiasda, der bereits seit 35 Jahren in Wehrheim keltert und „ich denke mal, es war Anfang des neuen Jahrtausends“, Wehrheimer Apfelweinkönig war, sind es die „herzliche Verbundenheit unter den Apfelweinfreunden“ und die „Liebe zur Natur“, die die heimischen Hobby-Kelterer ein ums andere Jahr dazu antreiben, sich miteinander zu messen.

Kein Neid also von niemandem, wenn Bürgermeister Gregor Sommer, Parlamentsvorsitzender Frank Hammen und die amtierende Apfelblütenkönigin Bianca I. den Wander-Bembel dem Wehrheimer Apfelweinkönig 2015 übergeben. Auch nicht, wenn er wieder Olaf Bohris heißen sollte. Zumindest sieht das auch Gwiasda so.

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