Wochensplitter: Von wegen kein Engagement!
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! Ging es an dieser Stelle am vergangenen Freitag um nahende Abschiede, so stehen dieses Mal neue Gesichter im Mittelpunkt. Oft wird der jüngeren Generation ja vorgeworfen, sie engagiere sich nicht mehr. Dass das nicht unbedingt den Tatsachen entspricht, hat sich in den vergangenen Tagen gleich mehrfach unter Beweis gestellt.
*So hat bei der SG Anspach, ein Sportverein, der immerhin rund 1900 Mitglieder hat, der erst 25-jährige Ferdinand Hnatkow die Nachfolge von Thomas Kress als Erster Vorsitzender angetreten. Klar, er wird aus dem Vorstand vermutlich gerade in den ersten Monaten ein bisschen Unterstützung brauchen und ganz bestimmt auch bekommen. Dennoch ist es eine gewaltige Herausforderung, der er sich stellt - zumal wenn man bedenkt, dass der Jura-Student kurz vor seinem Examen und damit natürlich auch vor dem Eintritt ins Berufsleben steht. Hut ab vor dem Mut, das Amt anzunehmen.*Das gilt natürlich auch für alle anderen, die sich in den vergangenen Tagen und Wochen auf den vielen Jahreshauptversammlungen in eine verantwortungsvolle Position haben wählen lassen. Richtig eng war es ja beim TuS Weilnau, auch einer der traditionsreichsten und eigentlich auch engagiertesten Sportvereine in "unserer Ecke". Lange Zeit sah es so aus, als würde sich für den langjährigen ersten Vorsitzenden Norbert Zepke kein Nachfolger finden - dem Verein drohte die Auflösung. Doch nun übernimmt Gabi Böff - und der Verein kann weiterhin seinen wertvollen Beitrag zum kulturellen und sportlichen Leben leisten. Gott sei Dank - ohne den TuS Weilnau wäre das Vereinsleben sehr viel ärmer gewesen.*Bleiben wir bei jungen Leuten. Seit einiger Zeit demonstrieren jeden Freitag auch aus dem Usinger Land Schülerinnen und Schüler für eine nachhaltigere Umweltpolitik. Dafür fällt dann auch mal die eine oder andere Unterrichtsstunde aus. Ja, ich gebe zu: Ich kann schon verstehen, wenn das bei dem einen oder anderen ein etwas zwiespältiges Gefühl hervorruft. Schon möglich, dass einen gewissen Anteil der jungen Demonstranten eher die Aussicht auf eine ausfallende Mathestunde auf die Straße treibt als die Sorge um das Klima.*Der großen Mehrheit scheint es aber ernst zu sein. Und das ist auch gut so. Schließlich hat die heutige Schülergeneration - hoffentlich - noch viele Jahre auf diesem Planeten vor sich. Und dann dürfen sie ihrem Anliegen auch Luft machen. Größere Aufmerksamkeit - auch in den Medien - bekommen sie, wenn sie es während der Schulzeit machen. Eine Facebook-Nutzerin kommentierte jüngst, die Bahnmitarbeiter würden ja auch nicht erst nach Feierabend streiken. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Also, liebe Schüler: weitermachen!*Am Wochenende, lieber Leserinnen und Leser, zieht der Frühling ein. Genießen Sie ihn!