Vorbereitungen für den Ausbau werden sichtbar

Für die Elektrifizierung der Taunusbahn soll von Januar an gerodet werden. Weitere Streckensperrungen ab Januar.
Hochtaunus -Neue Züge benötigen für ihren Einsatz auf der Taunusbahn auch eine völlig neue Technik. Wenn zum Fahrplanwechsel im Dezember die ersten Wasserstoffzüge den Zugverkehr auf der Taunusbahn übernehmen werden, ist die neue (Antriebs-) Technik bekanntlich im Zug verbaut.
Anders sieht das bei den roten S-Bahnzügen der Linie S5 aus, die allerfrühestens ab Dezember 2024 - wohl eher ein Jahr später - von Frankfurt aus über Friedrichsdorf hinaus bis Usingen verkehren sollen. Die vierteiligen Triebzüge brauchen Strom für diesen Motorantrieb mit Drehstromtechnik.
Den benötigten Strom werden die S-Bahnzüge über Stromabnehmer aus den noch zu bauenden Oberleitungen beziehen. Um diese Stromleitungen samt Trägermasten errichten zu können, musste der Verkehrsverband Hochtaunus (VHT) als Eigentümer der Bahnlinie nach Usingen sowie als Bauherr der Elektrifizierung nun aktiv werden. Zum einen wurde eine Genehmigung beim Regierungspräsidium in Darmstadt (RP) für die notwendigen Vorarbeiten gestellt - konkret sind das notwendige Baumfällungen und der Rückschnitt von Buschwerk, was nur außerhalb der Brut- und Setzzeit durchgeführt werden darf.
Parallel dazu hat der VHT nun Ende Oktober eine Ausschreibung veröffentlicht, die eben jenen Rückschnitt von Hecken und Fällung von Bäumen beinhaltet. Der dieser Zeitung vorliegende Ausschreibungstext umfasst eine Gesamtfläche von 130000 Quadratmetern, auf der rechts und links der Taunusbahn zwischen Friedrichsdorf und Usingen sowie am Haltepunkt Hundstadt Forstarbeiten durchgeführt werden sollen.
Diese können wiederum erst dann beginnen, wenn die Genehmigung vom Regierungspräsidium vorliegt. Auf Anfrage bestätigte der Hochtaunuskreis, dass beide Vorgänge parallel vorgenommen wurden. Im Idealfall könne damit sofort nach Erhalt der Genehmigung aus Darmstadt auch ein Unternehmen beauftragt werden, im Januar und Februar 2023 mit den ersten Forstarbeiten zu beginnen.
So sieht der vorläufige Zeitplan aus: Im Januar und Februar 2023 sollen bei zeitweiliger Vollsperrung zwischen Friedrichsdorf und dem Haltepunkt Saalburg innerhalb des fast vollständig geschlossenen Waldbestandes die Forstarbeiten auf 51000 Quadratmetern beginnen. „Auf der gesamten Strecke sind die Gehölze beidseits der Gleise zur Sicherung der geplanten Oberleitungen innerhalb einer Rückschnittzone von sechs Metern ab Gleismitte auf Stock zu setzen“, heißt es in der Ausschreibung. „Bislang beträgt dieser freigeschnittene Streifen parallel zu den Gleisen lediglich vier Meter.“
Anfang 2023 rücken die Forstarbeiter an
Dort, wo künftig die Masten für die Oberleitung aufgestellt werden, „wird die Rückschnittzone auf zehn Meter erweitert“, heißt es weiter. „Die Gehölze im rückwärtigen Bereich der Masten werden auf Stock gesetzt.“ Ebenfalls Anfang des Jahres sollen auf dem Streckenabschnitt Wehrheim Bahnhof bis Usingen Bahnhof im dortigen Offenland das baumreiche Gehölz und Gebüsche auf 48000 Quadratmetern Fläche zurückgeschnitten werden. Gleiches gilt für einen 1000 Quadratmeter großen Bereich vor dem Haltepunkt Hundstadt, wo in Vorbereitung auf die weitere Elektrifizierung bis Grävenwiesbach vorab ein zweites Gleis gebaut werden soll. Frühestens im Januar und Februar 2024 sollen dann auch zwischen dem Haltepunkt Saalburg und dem Bahnhof Wehrheim Vorarbeiten für die Elektrifizierung beginnen.
Im dortigen siedlungsnahen Bereich soll bekanntlich für einen reibungslosen S-Bahnbetrieb ein zweites Gleis geschaffen werden, wofür auf 30000 Quadratmetern Buschwerk und Bäume verschwinden müssen.
Insgesamt werden in den vier Abschnitten Bäume auf einer Gesamtfläche von 28000 Quadratmetern gefällt. Auf der Restfläche von rund 100000 Quadratmetern wird baumreiches Gehölz und Gebüsch entfernt.