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Mit wenig Mitteln viel erreichen

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Das Kleebachgelände bietet keinen schönen Anblick. Seit Jahren hat sich dort nichts getan.	Foto: Seibt
Das Kleebachgelände bietet keinen schönen Anblick. Seit Jahren hat sich dort nichts getan. Foto: Seibt © Tatjana Seibt

CDU-Bürgermeisterkandidat Thorsten Schorr war auf Tour in seinem Heimatstadtteil Weißkirchen unterwegs. Er zeigte positive Politikbeispiele, legte aber auch den Finger in die Wunde.

Probleme und Lösungen gleichermaßen standen beim Rundgang durch Weißkirchen für CDU-Bürgermeisterkandidaten und Stadtkämmerer Thorsten Schorr auf der Agenda. Für den Weißkirchener Schorr war die Tour ein Heimspiel im Bürgermeisterwahlkampf. Vier Stationen hatte sich der 45-Jährige ausgesucht, an denen er sowohl seiner Ansicht nach gute Lösungen aus der Vergangenheit als auch Projekte für die Zukunft zeigte.

Dass es nicht für jedes Problem eine Lösung gibt, zeigte sich zu Beginn des Rundgangs. Denn dem Hundekot auf der Festwiese an der Bleiche werde sich mit Strafen kaum beikommen lassen, auch nicht mit der Erhöhung der Hundesteuer, sondern nur durch den immer wiederkehrenden Appell an die Halter. Die Bleiche sei ein zentraler Punkt für das gesellschaftliche Leben im Stadtteil; Umbauarbeiten, wie sie derzeit von der Feuerwehr am Gerätehaus vorgenommen werden, seien ein wichtiges Engagement, das es auch in Zukunft zu fördern gelte. Dabei betonte Schorr den hohen Stellenwert der freiwilligen Feuerwehr, die es in jedem Stadtteil zu erhalten gelte.

Die Außenfassade des Gerätehauses muss gedämmt und damit auch verschönert werden, denn das Efeu hat hässliche Spuren hinterlassen. Das ist Aufgabe der Stadt.

Ergänzend zu den Sitzplätzen am Brunnen kann sich Schorr Tische gut vorstellen, die die Aufenthaltsqualität erhöhen, ebenso Bäume für den Rand der Festwiese. Die könnten aus dem hoffentlich zu erzielenden Erlös der großen Feier des Vereinsrings zum 1200-jährigen Bestehen Weißkirchens im Jahr 2018 beschafft werden. „Vorausgesetzt, es bleibt ein Erlös übrig.“ Um vielleicht nicht ganz so lange warten zu müssen, regten Bürger die Übernahme von Patenschaften für neue Bäume an.

Ein Beispiel weitsichtiger Arbeit ist für Schorr die Einrichtung des Stadtteilbüros im ehemaligen Rathaus. Integration, auch von Neubürgern, werde dort groß geschrieben, und als Seniorentreff habe sich das alte Rathaus längst etabliert. „Das ist ein gutes Beispiel, wie man mit wenig Mitteln viel erreichen kann“, sagte Schorr. Denn die Arbeit verteile sich auf die Schultern von Stadt, Internationalem Bund und Ehrenamtlichen. „Das möchte ich als Bürgermeister beibehalten“, sagte der Kandidat.

Friedhof besser pflegen

Was Schorr ändern möchte, ist der Pflegezustand des Weißkirchener Friedhofs. Bekanntlich gibt es daran seit langem Kritik. Auch wenn es Sachzwänge gebe, müsse dort mehr getan werden. Schließlich sei auch der Friedhof eine soziale Begegnungsstätte.

Dauerthema ist auch das Kleebachgelände, auf dem sich seit Jahren nichts tut. Immer wieder habe es Pläne der Eigentümer des ehemaligen Fabrikgeländes gegeben, passiert sei nichts.

Sollte das Gelände für Wohnbebauung genutzt werden, will Schorr verhindern, dass die Anwohner durch noch mehr Verkehr belastet werden. Also müsse die Südumgehung her. Diese ist aber, wie berichtet, in weite Ferne gerückt.

Der Verkehrslärm von der A 5 ist ein weiteres Ärgernis – und ließ Schorr Bürgermeister Hans-Georg Brum (SPD) deutlich kritisieren. Die Finanzierung des Lärmschutzes habe Brum 2009 bereits als sichergestellt deklariert, doch geschehen sei faktisch gar nichts. Die Weißkirchener litten immer noch. Die Südumgehung in den vordringlichen Bedarf zu bringen, auch da habe Brum nicht genug Engagement gezeigt.

Die Erneuerung der Brücke über den Urselbach am Pfarrzentrum St. Crutzen sei ein weiteres Beispiel für bürgerferne Politik. Wie berichtet, hatten sich Ortsbeirat und Kirchengemeinde überrascht vom Beginn der Arbeiten gezeigt, weil sie nicht informiert worden seien. Ob die neue Brücke bis zum Fronleichnamsfest der Katholiken fertig wird, ist fraglich. Dabei seien gerade auch die Kirchen mit ihrem sozialen Engagement ein wichtiger Baustein, sagte Schorr.

Dass Weißkirchen grundsätzlich gut an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden sei, ist laut Schorr ein weiterer Pluspunkt für den Stadtteil. Deshalb müsse auch in Zukunft ein Zuschuss für die Anbindungen seitens der Stadt gegeben werden.

(tas)

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