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Jubiläum des Kirdorfer Carnevalvereins: 99 und 1 Jahr Heiterkeit

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CVH-Vorsitzende Cornelia Henrizi-Freund bewundert das Prinzessinnenkleid von Christina I. aus dem Jahr 2003.
CVH-Vorsitzende Cornelia Henrizi-Freund bewundert das Prinzessinnenkleid von Christina I. aus dem Jahr 2003. © Jochen Reichwein

Im kommenden Jahr wird der Carnevalverein Heiterkeit 100 Jahre alt. Schon jetzt widmet das Heimatmuseum Kirdorf diesem Jubiläum eine sehenswerte Ausstellung.

Da konnte sich Ursula Stiehler einen bissigen, aber nicht ernst gemeinten Kommentar nicht verkneifen – hätte sie gewusst, dass die Damenwelt bis in die 1980er Jahre hinein beim Carnevalvereins (CV) Heiterkeit nicht Mitglied sein dürften, hätte sie sich nicht um die Ausstellung, die demnächst im Kirdorfer Heimatmuseum zu sehen ist, gekümmert.

Zum Glück wusste sie davon nicht, möchte man sagen, denn ansonsten wären die Homburger nicht in den Genuss der neusten Ausstellung im Kirdorfer Heimatmuseum gekommen. Vom kommenden Samstag an (16 Uhr) wird in dem schnuckligen Häuschen am Kirchberg die Ausstellung „99 und 1 Jahr“ gezeigt. Aber anders formuliert: Die CV Heiterkeit feiert ihr 100-Jähriges.

Orden und Kostüme

Auf zwei Ebenen werden im Heimatmuseum Standarten, Orden Kostüme, Narrenkappen, Skurrilitäten und vor allem viele, viele Bilder aus den vergangenen 100 Jahren des 1919 gegründeten Vereins gezeigt. Vor allem, dass man auch einige Textilien zeigen kann, freut sich Stiehler, die die Ausstellung gemeinsam mit Birgit Schmidt kuratiert hat. Eine Rarität: ein original Kostüm von 1952. Ein Hingucker: das rote Kleid von Prinzessin Christina I. aus dem Jahr 2003. Außerdem gibt es eine alte Cordjacke vom Spielmannszug aus den 1960er und eine Mini-Garde-Uniform aus den 1970er Jahren zu sehen.

Alles in allem ist Stiehler „überwältigt“ von dem, was sich in den Archiven und Kellern der Mitglieder alles wiedergefunden. Vor allem die Vorsitzende Cornelia Henrizi-Freund und Sitzungspräsident Hans-Georg Zettlitzer haben viele ausgefallene Stücke aufgetrieben. Zwei dieser Besonderheiten seien an dieser Stelle erwähnt. Da wären zum einen die zwei herrlichen Schwellköppe (siehe Box). Diese aus Mainzer Tradition stammenden Ganz-Kopf-Masken wurden auch beim Bad Homburger Straßenkarneval – bis 1962 gab es einen durch die ganze Kurstadt führenden Umzug – getragen wurden. Ungeklärt ist Herkunft und Bestimmung einer kleinen Statue, „die wir per Zufall im Gerümpel gefunden haben“, erzählt Zettlitzer. Dass sie aber einige Jahre auf dem Buckel haben muss, stellten die Karnevalisten fest, als sie die Statue auf einem alten Gruppenfoto von 1929 wiederentdeckten.

Viele Anekdoten

Hinzu kommen die alte Präsidentenglocke und der Bajazzo vom langjährigen Sitzungspräsident Karl-Heinz Kaucher, dem Protokollbuch von 1920, eine Vereinschronik sowie Unmengen an Bildern, die das Vereinsleben des CV Heiterkeit von den Anfängen bis heute dokumentieren. Zudem wird ein Gästebuch ausgelegt, in das Besucher gerne alte Geschichten rund um den CV Heiterkeit notieren können.

Eröffnet wird die Ausstellung am kommenden Samstag um 16 Uhr mit Sekt und Musik. Zudem werden neben Henrizi-Freund, Zettlitzer und Detlef Anfang für den CVH auch Stiehler, Schmidt und Hans Leimeister (für das Museum) anwesend sein, um durch die Gäste mit Anekdoten zu versorgen. Geöffnet ist die Ausstellung dann bis Aschermittwoch 2019 immer mittwochs und sonntags von 15 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt. Zur Kulturnacht ist zudem eine Lesung aus der Vereinschronik geplant.

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