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Alte Waldenser Schule in Walldorf bleibt erhalten

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© Koch

Die Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen ist eine der drängendsten Aufgaben in Mörfelden-Walldorf. Nun soll das alte Schulgebäude der Waldenser Schule in der Mitte Walldorfs zu einer Krippe umgebaut werden.

Der Neubau der Waldenser Schule in der Waldstraße eröffnet auch der Stadt Mörfelden-Walldorf neue Perspektiven. So soll das alte Schulgebäude in der Ludwigstraße zu einer Krippe mit drei Gruppen für Kinder unter drei Jahren umgebaut werden. Am Montag konnte Landrat Thomas Will (SPD) als Vertreter des Kreises Groß-Gerau das Gebäude an die Stadt Mörfelden-Walldorf offiziell zurückgeben.

Für die Kommune waren Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD), Erster Stadtrat Burkhard Ziegler (Freie Wähler), Heimo Boschert, Marion Schrader und Harald Herdegen vom Amt für Soziales und Claudia Bogs und Roger Manger vom Stadtplanungs- und Bauamt zum Ortstermin gekommen. „Wir freuen uns, dass es jetzt bald losgehen kann“, sagte Manger.

Bauantrag gestellt 

Der Bauantrag für den Umbau und die Sanierung des alten Schulgebäudes ist bereits beim Kreisbauamt eingereicht worden. Mit der Baugenehmigung könne laut Landrat Will noch in diesem Monat gerechnet werden. „Der Kreis und Mörfelden-Walldorf arbeiten sehr gut zusammen, gerade im Bereich der Bildung“, so Will.

Der Landrat erläuterte den Zuhörern das umfangreiche Schulbau- und Sanierungsprogramm des Kreises, zu dem auch der Neubau der Waldenser Schule gehört. Die Auftragsvergaben für den geplanten Umbau werden derzeit vorbereitet, sie sollen noch 2018 abgeschlossen werden. Mit den Bauarbeiten soll Anfang 2019 begonnen werden. „Die Stadt Mörfelden-Walldorf hat während der Bauzeit des Neubaus der Waldenser Schule die nötigen Schritte für den Umbau des alten Schulgebäudes eingeleitet und die Bauplanungen abgeschlossen“, so Bürgermeister Becker. Die künftige Krippe soll von drei freien Trägervereinen übernommen werden, die bisher in der Langstraße und der Waldenser Straße untergebracht sind. Die neue Träger- und Organisationsstruktur soll während der Bauzeit abschließend verbindlich geregelt werden. Anfang 2020 soll dann ein geordneter Übergang erfolgen können.

Persönliche Erinnerungen 

„Wir freuen uns nicht nur über die Krippenplätze, sondern auch darüber, dass das alte Schulgebäude der Waldenser Schule in der Mitte Walldorfs erhalten werden kann. Viele Walldorfer sind hier zur Schule gegangen und verbinden mit dem Gebäude persönliche Erinnerungen“, so der Bürgermeister. Becker stellte beim Ortstermin die Planung vor. Die geplanten Arbeiten werden umfassend sein. So sollen die Außenanlagen für die neue Nutzung umgestaltet werden, ein Spielbereich sowie neue Spielgeräte seien geplant.

Im Erdgeschoss des Gebäudes sei ein Gruppenraum mit Nebenraum und Schlafmöglichkeiten vorgesehen. Diese sollen auch einen behindertengerechten Zugang erhalten. Im Obergeschoss sind zwei Gruppenräume mit Nebenräumen geplant, im Keller Personalräume, weshalb hier der Boden tiefer gelegt werden muss. Auch ist ein Einbau von sanitären Einrichtungen mit Wickelvorrichtungen im Erd- und im Obergeschoss vorgesehen. Zudem soll es im Erdgeschoss eine Küche mit Lager- und Essraum geben. Eine mit Holzpellets betriebene Fußbodenheizung soll hier eingebaut werden.

Eine Dämmung oberhalb des Obergeschosses soll durchgeführt werden, ebenso eine Innendämmung. Bezüglich der Dämmung müssen Denkmalschutzkriterien – die Fassade des Gebäudes muss erhalten bleiben – berücksichtigt werden. Ein Austausch der Fenster und Türen wird ebenfalls erforderlich sein. Für das Obergeschoss soll ein zusätzlicher Fluchtweg für den Fall eines Brandes über einen Treppenturm errichtet werden. Dieser soll an der Ostseite des Gebäudes angebaut werden. Die Baukosten für alle geplanten Umbau- und Sanierungsmaßnahmen werden sich voraussichtlich auf 1,2 Millionen Euro belaufen. Hiervon sind 200 000 Euro für den Außenbereich veranschlagt. Allerdings kann die Stadt diverse Fördermittel aus zwei unterschiedlichen Landes-Programmen – „Aktive Kernbereiche“ zur Förderung von Ortskernen sowie auf das „Kommunalinvestitionsprogramm“ – zurückgreifen. „Durch diese Zuschüsse kann der städtische Eigenanteil auf 350 000 Euro reduziert werden“, so der Erste Stadtrat und Kämmerer Burkhard Ziegler.

Alexander Koch

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