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Sie fordern mehr Rücksicht auf Passanten

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Am Sonntag demonstrierten etwa 30 Gustavsburger Bürger auf dem Maindamm hinter der Schleuse. Ihr Anliegen: ein Verkehrskonzept, um Radfahrern und Fußgängern die gefahrlose Nutzung des Maindamms zu ermöglichen.

Vor allem Hundehalter und Bewohner des naheliegenden Seniorenheims sind am Sonntag dem Aufruf der beiden Anwohnerinnen Doris Lindner und Heike Pockrandt gefolgt und finden sich gegen 16 Uhr nach und nach am Treffunkt unter der Trauerweide auf dem Maindamm ein. Sie demonstrieren dort für die gefahrlose Nutzung der Uferstraße in Gustavsburg. „Wir freuen uns über so viel Resonanz“, sagen Pockrandt und Lindner fröhlich. Der Anlass sei jedoch ernst. „Wir demonstrieren hier heute für ein besseres Verkehrskonzept auf dem Maindamm“, erklärt Heike Pockrandt. Der Weg entlang des Mains, hinter der Schleuse, werde vor allem am Wochenende von Fußgängern und Radfahrern gleichermaßen für Ausflüge genutzt.

Ungestümes Verhalten

„Das Problem ist jedoch, dass einige der Radfahrer glauben, dass dies bloß ein Radweg ist und sich sehr rücksichtslos gegenüber den Fußgängern verhalten. Ein Spaziergang auf dem Damm wird so gefährlich, denn Fußgänger – vor allem ältere Menschen und Kinder – werden oft von Radfahrern vom Weg gedrängt und manchmal sogar beschimpft“, schildert Pockrandt die Situation.

Es sei erst vor kurzem zu einem Unfall mit einem kleinen Kind gekommen, dass von einem Radfahrer angefahren wurde, erinnert sich Doris Lindner. Glücklicherweise sei das Kind nicht schwer verletzt worden.

Auch Hunde würden schnell übersehen. Auf ältere Menschen mit einer Gehhilfe werde keine Rücksicht genommen. „Natürlich verhalten sich nicht alle Fahrradfahrer so. Doch es sind genug, so dass die Verkehrssituation am Wochenende für Spaziergänger ein Risiko ist“, meint Lindner.

„Bitte klingeln“

Demonstrativ geht die Gruppe dann ein Stück den Maindamm entlang. Dabei halten sie Schilder hoch mit den Aufschriften: „Bitte klingeln“, „Nehmt Rücksicht“ und „Gemeinsam auf unseren Wegen“. Die Organisatoren der Demonstration hätten bereits mit dem Ordnungsamt gesprochen, jedoch noch keine befriedigende Rückmeldung bekommen, bemerkt Heike Pockrandt. Eine Demonstrationsteilnehmerin, die den Weg oft selbst benutzt, regt an: „Die Polizei oder das Ordnungsamt soll an Wochenenden Personal hier aufstellen, um die Radfahrer zu kontrollieren.“ Doch: „Eine gute Beschilderung würde auch schon helfen“, meint eine andere Teilnehmerin.

Eingeladen waren unter anderem die Senioren- und Behindertenbeauftragten der Doppelstadt, der ADFC sowie die politischen Fraktionen der Stadt. Sie hatten sich an dem Tag aber kein Bild von der Situation gemacht.

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