KIZ-Kinder verwandeln Müll in einen bunten Regenbogen und andere schöne Dinge

Das Bewusstsein der KIZ-Kinder für achtlos weggeworfene Dinge wurde erfolgreich geschult. Sie lernten, wie aus Müll schöne Dinge hergestellt werden können und wie wichtig Recycling ist.
Man findet sie leider überall, die meist achtlos, manchmal sogar vorsätzlich weggeworfenen Umweltsünden – sie reichen von Coffee-To-Go-Bechern über Fast-Food-Behältnisse bis hin zu Dosen, Flaschen und Plastikbehältern jeglicher Größe. Ignorieren ist eine Möglichkeit – schweigend einsammeln und ordnungsgemäß entsorgen eine wohl bessere. Doch am besten wäre es, erst gar keine Umweltsünden zu begehen. Doch wie kann ein besseres Umweltbewusstsein erreicht werden?
Genau dies fragten sich ein paar besonders umweltbewusste Kinder im Kinderzentrum Gravenbruch (KIZ). Der Dokumentarfilm „Plastic Planet“ lieferte ihnen so etwas wie eine Initialzündung. Das Thema Müll, Abfallbeseitigung und Recycling war in den vergangenen Herbstferien auf den Tisch aktuell geworden.
Angefangen hatte es mit dem Einsammeln des herumliegenden Mülls auf dem Hof des Kinderzentrums, dann wurde der Kreis größer, die Mädchen und Jungen spazierten mit ihren Betreuern am Waldrand entlang und schließlich durch die Straßen von Gravenbruch. Ausgestattet mit Greifern, Müllbeuteln und Warnwesten sammelten sie alles ein, was dort nicht herumliegen sollte.
„Die Kinder waren so begeistert, dass sie einmal alles sehen wollten, was mit ihrem selbst produzierten Müll passiert“, erklärte Salima Akhita, stellvertretende KIZ-Leiterin, den Einstieg. Also wurden die Müllmänner beim Abholen der verschiedenen Abfalltonnen beobachtet und dann beim Dienstleistungsbetrieb (DLB) die Mülltrennung verfolgt.
Ressourcen schonen
„Da haben die Kinder einmal gesehen, welche Massen allein aus Gravenbruch dort auflaufen“, beschreibt Salima Akhita das Staunen der Kinder über die Müllberge. Durch die verschiedenen Recycling-Prozesse erfuhren sie, dass Müll nicht einfach wertloses Zeug ist, sondern wieder verwertet werden kann. Sie haben verstanden, dass die Wiederverwertung die ursprünglichen Ressourcen unserer Erde schont. „Wir haben ihnen erklärt, dass die Rohstoffe nicht unendlich verfügbar sind und manche bald schon recht knapp werden“, erklärt auch Mark De Fazio, der derzeit als Betreuer-Praktikant im KIZ arbeitet.
Die Begeisterung der Kinder für den Müll wurde geweckt, als ihnen gezeigt wurde, dass aus weggeworfenen Dingen wunderschöne Kunst geschaffen werden kann. Die Kinder erwiesen sich als äußerst kreativ im Umgang mit Müll und dem Thema Recycling. So erfuhren alte Dosen, Joghurt-Becher, Flaschen Zigarettenschachteln und vieles mehr, was sie am Straßenrand gefunden hatten, eine neue künstlerische Bestimmung.
Eine besondere Ehre
So vermittelt jedes Kunstwerk eine besondere Botschaft, von der auch Neu-Isenburgs Bürgermeister Herbert Hunkel beeindruckt war. „Wisst Ihr, wie viele Abfallbehälter es in Neu-Isenburg gibt?“, wollte das Stadtoberhaupt wissen. Es sind rund 600 – diese werden wöchentlich gelehrt. So kommen monatlich 95 Tonnen Müll zusammen.
Für die Kinder des KIZ Gravenbruch ist es eine ganz besondere Ehre, dass sie ihre Müll-Kunstwerke im Rathaus zeigen dürfen. Als besonderes Dankeschön schenkten die Kinder Bürgermeister Herbert Hunkel ein Kunstwerk aus kleinen Bechern, die einen Regenbogen darstellen und mit der Aufschrift „Weil wir nicht nur am Ende des Regenbogens einen Schatz finden möchten, sondern weil wir die Welt schätzen“ versehen sind. Und was sagte der Bürgermeister dazu? „Das ist einfach eine tolle Ausstellung und ein tolles Geschenk für mein Zimmer.“