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Dämmerschoppen der CDU: Gute Laune trotz magerer Resonanz

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Von: Leo Postl

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Kultusminister Alexander Lorz (hinten, Mitte) in gut gestimmter Runde mit Franz-Josef Eichhorn (CDU-Mitgliederbeauftragter Kreis Groß-Gerau, von links), Stadtrat Alfred Wiegand, Uwe Albert, Sabine Bächle-Scholz, Stefan Sauer und Helga Oehne.
Kultusminister Alexander Lorz (hinten, Mitte) in gut gestimmter Runde mit Franz-Josef Eichhorn (CDU-Mitgliederbeauftragter Kreis Groß-Gerau, von links), Stadtrat Alfred Wiegand, Uwe Albert, Sabine Bächle-Scholz, Stefan Sauer und Helga Oehne. © Leo F. Postl

Mit Stefan Sauer, Sabine Bächle-Scholz und Kultusminister Alexander Lorz waren Vertreter aus Bundes- und Landespolitik zum Dämmerschoppen der Kelsterbacher CDU gekommen. Im Mittelpunkt stand die Schulpolitik.

Schulpolitik scheint kein besonders aktuelles Thema in der Untermainstadt zu sein, denn zum Dämmerschoppen der CDU am Donnerstagabend im Fritz-Treutel-Haus fanden sich nur recht wenige Kelsterbacher ein. „Da kommen bestimmt noch welche“, meinte CDU-Stadtverbandsvorsitzender Uwe Albert und blickte in die Runde. Immerhin waren mit dem Bundestagsabgeordneten Stefan Sauer und der Landtagsabgeordneten Sabine Bächle-Scholz zwei Vertreter der Bundes- und Landespolitik gekommen. Auch Hessens Kultusminister Alexander Lorz hatte Wort gehalten und war zum Dämmerschoppen seiner Parteifreunde in der Untermainstadt erschienen.

Stadtverordnetenvorsteherin Helga Oehne (CDU) gab sich enttäuscht ob der dürftigen Resonanz. „Wir haben uns alle sehr bemüht, die Mitglieder persönlich eingeladen – und dann so was“, wusste auch sie keine Erklärung. „Wir hatten mehr als 30 Zusagen.“ Die Kelsterbacher SPD hatte bei ihrem Sommerfest mit der Abschaffung der Straßenbeiträge natürlich eine spektakuläre Neuigkeit zu vermelden, wenngleich das Parlament dieser noch zustimmen muss (wir berichteten). Verkündungen in dieser Dimension blieben den Christdemokraten bei ihrem Dämmerschoppen dagegen versagt. Dass die Containeranlage der Karl-Treutel-Schule immer noch nicht betriebsfertig ist und es wohl auch nächste Woche noch nicht sein wird, kam nicht zur Sprache.

Die Begrüßung der Gäste durch Uwe Albert fiel recht kurz aus, er freute sich, dass mit Kultusminister Lorz höchste Kompetenz in Sachen hessischer Schulpolitik gekommen war. „Derzeit beschäftigen uns in Kelsterbach gleich mehrere schulpolitische Projekte“, verwies Albert auf die bevorstehende Erweiterung der Bürgermeister-Hardt-Schule, die aufgestockt werden soll, und den geplanten Neubau der Karl-Treutel-Schule neben der Integrierten Gesamtschule.

Frage der Finanzierung

„Wie wir das alles finanzieren sollen, wird uns wohl noch eine Weile beschäftigen“, meinte der CDU-Stadtverbandschef, der selbst Vater von zwei Kindern ist. Die ersten Kostenschätzungen allein für den Neubau beliefen sich auf mehr als 17 Millionen Euro – das war im Jahr 2015. „Bis das Ding steht, kommen bestimmt nochmals fünf Millionen Euro oben drauf“, lautete eine Bemerkung aus den Reihen der Besucher. Weil die Stadt Kelsterbach selbst Schulträger ist, muss sie eigenständig für die bauliche Infrastruktur der Bildungsstätten aufkommen – etwas Geld aus Fördertöpfen wird es aber wohl geben.

Alexander Lorz ging gleich auf seine Erwartungshaltung für die heiße Phase im Landtagswahlkampf ein: „Wenn eine Opposition im anstehenden Wahlkampf nicht die Bildungspolitik attackiert, die ja immer angreifbar ist, dann kann man sie ja gleich vergessen.“ Zum Grund für den schwachen Besuch beim Dämmerschoppen meinte der Minister: „Das kann ja auch ein Zeichen der Zufriedenheit mit der Schulpolitik sein, denn sonst hätten sicherlich einige die Gelegenheit genutzt, um mir mal ordentlich die Meinung zu sagen.“

4350 neue Lehrer

In seinem Plädoyer für die „erfolgreiche Bildungspolitik“ der amtierenden schwarz-grünen Landesregierung führte Lorz mehrere für ihn unwiderlegbare Fakten auf. „Wir haben 4350 neue Lehrerstellen geschaffen, wann hat es dies in einer vorausgegangen Legislaturperiode schon mal gegeben?“. Dennoch sei man nicht am Ende der Bemühungen und wolle den erfolgreichen Weg fortführen. Die Ausbildung von neuen, durchweg jungen Lehrkräften – eine solche dauert sieben Jahre – habe auch dazu geführt, dass Hessen mit einem Altersdurchschnitt von 46 Jahren die jüngsten Pädagogen im ganzen Bundesgebiet besitze – dort liege der Durchschnitt bei mehr als 55 Jahren. „Andere Bundesländer würden gerne mit uns tauschen“, hob der Minister hervor. Gleichzeitig brach Alexander Lorz eine Lanze für die drei „Grundgesetze der Bildungspolitik“: Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit. Freiheit des Bildungswerdeganges, Solidarität mit allen Schulformen, die durchlässig sein sollten, und Chancengerechtigkeit für alle Schüler.

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