Zwei Lebensretter werden als „Helden des Alltags“ geehrt

Ciro de Luca und Thorsten Simon wurden als „Helden des Alltags“ ausgezeichnet. Die beiden Hilfspolizeibeamten haben beherzt eingegriffen, als es um Leben und Tod ging.
Den 25. April 2017 wird Hans Lichtwald so schnell nicht vergessen. „Ich kam von einem Physio-Termin und wollte noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Dass ich am Bahnhof vorbei kam, ist mir noch bewusst, dann fehlt mir alles bis ich wieder im Rettungswagen zu mir kam“, schildert der Kelsterbacher den wohl schrecklichsten Moment in seinem Leben.
Sein Fahrzeug wurde plötzlich langsamer und kam kurz vor dem Kreisverkehr, auf Höhe des Aldi-Marktes, auf der Dr.-Max-Fremery-Straße zum Stehen. Er hatte eine Herzattacke erlitten. Sein Glück: Hinter ihm fuhren die beiden im Dienste der Stadt Kelsterbach tätigen Hilfspolizeibeamten Ciro de Luca und Thorsten Simon.
Ciro de Luca und Thorsten Simon stoppten sofort ihr Fahrzeug und sahen, dass Hans Lichtwald in höchster Lebensgefahr schwebte. Einer schlug die Fahrzeugscheibe ein und begann Reanimationsmaßnahmen, der andere alarmierte den Rettungsdienst. So konnte Hans Lichtwald wieder ins Leben zurückgeholt werden. Für ihr beispielhaftes Verhalten wurden sie nun von der Hessischen Landesregierung ausgezeichnet.
Vorbildlich gehandelt
„Sie haben sich anders verhalten als wohl die meisten von uns, und ich weiß nicht, ob ich in dieser Situation auch so gehandelt hätte“, betonte Patrick Burghardt, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, bei der Feierstunde für die beiden Lebensretter am Dienstagabend im Hessensaal des Fritz-Treutel-Hauses. „In einer Zeit, in der Rettungskräfte vermehrt angegriffen werden, worüber wir in den politischen Gremien noch zu reden haben werden, haben Sie sich in vorbildlicher Weise für einen Mitmenschen eingesetzt und ihm das Leben wieder zurückgegeben“, betonte Burghardt.
Mit der Initiative „Helden des Alltags“, die vom ehemaligen Ministerpräsidenten Roland Koch initiiert wurde, will die Landesregierung gerade solch beispielgebendes Engagement von Mitmenschen öffentlich machen, um anderen Mut zu machen, ebenso engagiert zu handeln, so Burghardt.
Dass Patrick Burghardt seine erste Belobigung gerade in Kelsterbach ausführen durfte, war kein Zufall. „Als ich erfuhr, dass eine solche Ehrung in Kelsterbach ansteht, habe ich mich sofort mit Bürgermeister Manfred Ockel abgestimmt, denn als Kollegen haben wir gemeinsam viel auf den Weg gebracht“, erinnerte Patrick Burghardt an seine Zeit als Oberbürgermeister von Rüsselsheim.
Von besonderer Bedeutung
Auch Manfred Ockel war doppelt erfreut. Einerseits, dass es zwei engagierte Mitarbeiter in den Diensten der Stadt Kelsterbach auszuzeichnen galt und andererseits, dass diese Belobigung von seinem ehemaligen Kollegen Patrick Burghardt durchgeführt wurde. „Diese Auszeichnung ist von besonderer Bedeutung, da die beiden Lebensretter besonders entschlossen gehandelt haben“, betonte der Kelsterbacher Bürgermeister.