Der Krater und die nummerierten Steine
Der komplizierteste Neubau war der erste Tunnelabschnitt zwischen Hauptbahnhof und Hauptwache. Eng abgestimmt mit dem gleichzeitigen Bau der U-Bahn buddelten die Bauarbeiter unter dem Hauptbahnhof ein 20 Meter tiefes Loch.
Der komplizierteste Neubau war der erste Tunnelabschnitt zwischen Hauptbahnhof und Hauptwache. Eng abgestimmt mit dem gleichzeitigen Bau der U-Bahn buddelten die Bauarbeiter unter dem Hauptbahnhof ein 20 Meter tiefes Loch. Zwischen B-Ebene und S-Bahn entstand die C-Ebene für die U-Bahn – samt der Nischen in den Aufgängen, die seitdem gern von Junkies genutzt werden. Der ungetrübte Blick auf die Realität hatte zuvor jedoch den Reisenden auf der Riesenbaustelle einiges abverlangt. Zwischenzeitlich war der halbe Bahnhofsvorplatz ein einziger Krater, während zeitgleich der gesamte Nordflügel des Empfangsgebäudes abgerissen wurde. Vorsichtig wurden alle Fassadenteile abgetragen und nummeriert, so dass sie später wieder zusammengesetzt werden konnten – samt der Statue von Carl Stock, der man stilistisch ansieht, dass sie der Nazizeit entstammt: Zwei durch und durch gestählte „Arbeiter“, die kniend Händchen halten und auch heute noch herabblicken dürfen auf die Menschen, die sie unter sich wähnen.