Kunsthandwerk in allen Facetten

Fünf Neueinsteiger waren bei der diesjährigen Ausstellung der Hobbykünstler im Bürgerhaus dabei. Sie bereicherten das eh schon umfangreiche Angebot unter anderem mit Glasarbeiten, Puppenstuben und Malerei.
Die Adventszeit in diesem Jahr fällt eine Woche kürzer aus als sonst. Der Grund: Der vierte Advent fällt auf den Heiligen Abend. So sind nicht nur Geschäfte, sondern auch Kunstschaffende bemüht, die Vorweihnachtszeit künstlich um eine Woche zu verlängern. Rechtzeitig beginnen sie, ihre Werke an den Mann zu bringen, denn „das Geschäft soll brummen“.
Nicht anders war das bei der Ausstellung der Vereinigung der Hobbykünstler im Bürgerhaus Mörfelden am Wochenende. Von saisonunabhängigen Dekorationen für das ganze Jahr wurden bis zu speziellen Weihnachtsartikeln viele manuell angefertigte Unikate angeboten.
„Eigentlich hatten sich 37 Teilnehmer zu unserem Künstlermarkt angemeldet“, so Organisatorin Petra Olejnik. Wegen Krankheit und Trauerfällen hätten einige jedoch kurzfristig abgesagt, so dass schließlich nur 32 Künstler ihre Waren feilboten. „Wir sind also weniger als sonst.“ Von 22 Mitgliedern der Vereinigung der Hobbykünstler nahmen 20 an der Seite von 12 Gastausstellern bis aus dem Taunus und Schwäbisch Gmünd teil. „Unsere Teilnehmer sind zwischen 38 und 80 Jahre alt“, bilanzierte Olejnik. Nur ein Viertel seien Männer.
Die aktuelle Ausstellung ließ das „Jungvolk“ und seine Arbeiten vermissen, für das noch vor zwei Jahren die gesamte Bühne reserviert war. „Das war eine Katastrophe“, erinnert sich die Organisatorin. Die Schüler seien nicht zum Auf- und auch nicht zum Abbau gekommen, keiner von ihnen habe seinen Stand betreut. Das habe so nicht funktioniert, deshalb sei die Schülerausstellung ein einmaliger Versuch geblieben.
Zu den Ausstellern am Wochenende zählten fünf Neueinsteiger. Sie boten unter anderem Geschenkverpackungen für Geld an, Malerei und Holzbilder, Glasarbeiten, Puppenstuben und Zubehör sowie Seifenketten. „Wir sind stets auf der Suche nach einem abwechslungsreichen Angebot“, so Olejnik. Sie erhalte jährlich zahlreiche Bewerbungen von Schmuckherstellern, lasse mit Rücksicht auf die Vielfalt des Künstlermarkts jedoch maximal zwei zu.
Zu den außergewöhnlichen Angeboten zählten Krippenfiguren aus Glas, Holzschalen mit Intarsien, niedliche Herbstgestecke mit buntem Laub und kleinen Igeln, herrliche Malereien und Aquarelle, diffizil und von Hand bemaltes Porzellan mit Motiven für das ganze Jahr, aber auch Drechselarbeiten und Paillettenkunst. Nett anzusehen waren auch handgearbeitete Teddys und Puppenstuben, Skulpturen, Mandalas sowie Patchworkarbeiten.
Marianne Drodt ließ sich beim Klöppeln feinster Spitzen bereitwillig über die Schulter schauen, und die Künstlerin Charly verdeutlichte, dass sie rund vier Monate im Jahr damit verbringe, aus Holz die schönsten Figuren auszusägen und sie dann zu bemalen. Von imitierten Lebkuchenmännchen bis zu Pinguinen, Weihnachtsmännern und Elchen war an ihrem Stand alles zu finden.
Die Töpferin Gaby Griesheimer aus der Doppelstadt zählte mit ihren markant gefertigten Figuren wie die Autorin Christel Löber sogar mit selbst gebackenen Plätzchen zugunsten der Stiftung für Bären in Worbis und der Tierherberge Egelsbach zu den treuesten Teilnehmern der Kunstausstellung. Ob Seidenmalereien, Gestricktes, Genähtes oder Gemaltes, Taschentuchsofas oder geschmackvolle Adventsgestecke – Besucher hatten bei der Auswahl von Weihnachtsgeschenken für ihre Lieben oder sich selbst die Qual der Wahl. Versorgt wurden die Gäste im Foyer mit Kaffee und von der Ausstellern gespendeten Kuchen.
Darüber hinaus wurde Hans-Peter Stern mit einer Urkunde zum Ehrenmitglied der Hobbykünstler ernannt. Der 74-Jährige gründete sie 1973 mit Willi Brand und Hans Frühwacht. Stern stellte stets herrliche Kupfertreibarbeiten aus, hat sich aus gesundheitlichen Gründen jedoch zurückgezogen.