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Alpaka-Weibchen "Erbse" freut sich über ihre Paten

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Der Tierschutz findet im politischen Alltagsgeschäft im Vergleich zu anderen Themen oft nur relativ wenig Beachtung. Hier setzten die Jusos Mörfelden-Walldorf an und übernahmen eine Tierpatenschaft.

Unter dem Motto „Sounds of Charity“ sind die Jusos Mörfelden-Walldorf seit 2017 aktiv, um Menschen in Not zu helfen. Ein Beispiel hierfür ist die Musik-Veranstaltung „Sounds of Charity – Tanzen gegen Blutkrebs“ im September 2017. Aufgelockert durch Tanz und Musik wurden die Besucher über die Krankheit aufgeklärt und zudem Spenden für die Deutsche Knochenmarkspende gesammelt. „Dann hatten wir die Idee, die Hilfe nicht nur auf Menschen zu beschränken, sondern auf Tiere auszudehnen“, so der Vorsitzende der Jusos Mörfelden-Walldorf, Maximilian Gegenheimer, der gleichzeitig auch der Ideengeber von „Sounds of Charity“ ist. Es habe sich angeboten, eine Patenschaft für ein Tier zu übernehmen.

Die bei den Jusos engagierte Özlem Ates regte an, sich bei der Kellerranch in Weiterstadt kundig zu machen, die ihr durch eine Freundin ein Begriff war. Die Jusos statteten der Ranch einen Besuch ab und waren von der Arbeit schnell beeindruckt. „Mit unserer Tier-Patenschaft wollen wir auf die Arbeit der Kellerranch aufmerksam machen“, so Gegenheimer.

Großer Gnadenhof

Auf der Kellerranch gibt es einen großen Gnadenhof für Tiere. Die Ranch wurde 1966 gegründet und lange von Eveline und Ernst Keller geführt und betrieben. Während unter der Leitung von Eveline und Ernst Keller der Handel mit Tieren im Vordergrund stand und den Lebensunterhalt der Familie sicherte, so entwickelte sich die Kellerranch seit 1996 unter der Leitung von deren Sohn Karl-Heinz Keller und seiner Ehefrau Jutta zum privat finanzierten Gnadenhof für Tiere. Im Jahr 2002 wurde der Tierhilfeverein Kellerranch gegründet, der inzwischen rund 400 Mitglieder hat. Seit 2015 ist dem Gnadenhof das Tierheim der Stadt Weiterstadt angeschlossen. Auf die Kellerranch kommen alle Fundtiere sowie Hunde, Katzen, Vögel und Wildtiere, die entweder abgegeben oder ohne Halteerlaubnis gehalten wurden.

Der Gnadenhof dient auch als Auffangstation für zahlreiche exotische Tiere, die hier ihren Lebensabend verbringen. „Manche Tierbesitzer wollen mit einem exotischen Tier angeben. Sie machen sich dabei aber gar nicht bewusst, dass sich solche Tiere überhaupt nicht als Haustiere eignen“, sagt Karl-Heinz Keller.

Respektvoller Umgang

Auf dem Gnadenhof auf dem großen Areal der Ranch in der Nähe der A 5 und der B 42 leben auch ehemalige Zirkustiere. Das trifft auch auf eine Familie von drei Alpakas zu, die seit 2017 auf dem Gnadenhof lebt. Alpakas sind eine Kamelart, die vorwiegend in Südamerika heimisch ist. Für „Radieschen“, „Erbse“ und „Möhre“ und ihr Gehege wurden von der Kellerranch noch Paten gesucht. „Wir freuen uns immer über Paten, die durch eine einmalige Zuwendung oder regelmäßige Spenden einen Teil der Unterbringung und der tierärztlichen Versorgung für die Tiere übernehmen möchten“, so Keller.

Auf der Kellerranch lernen viele Kinder und Jugendliche den respektvollen Umgang mit Tieren. So besteht für Schüler und Langzeitpraktikanten die Möglichkeit, den Beruf des Tierpflegers kennenzulernen. Für Kinder werden regelmäßig Seminare und Ferienspiele angeboten, in denen Tierschutz kindgerecht vermittelt wird. Seit 2015 arbeitet auch die erste hessische Tierschutzlehrerin auf dem Hof. Zudem gehören ein Hundepsychologe und ein Hundeverhaltensforscher zum Team. Für die Jusos steht jedoch die Hilfe für ausrangierte, abgegebene oder ausgesetzte exotische Tiere im Vordergrund. Kürzlich statteten sie Karl-Heinz Keller einen zweiten Besuch ab, um ihm einen Scheck mit Spenden in Höhe von 615 Euro zu überreichen. Sie haben die Patenschaft für „Erbse“ übernommen. Das Geld wird aber nicht nur „Erbse“, sondern der ganzen Alpaka-Familie und ihrem Gehege zugutekommen. „Es würde uns freuen, wenn unsere Patenschaft dazu beiträgt, die Arbeit von Gnadenhöfen und der Kellerranch im Besonderen noch bekannter zu machen“, so Gegenheimer.

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