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Feuerwehr in Mörfelden-Walldorf diskutiert: Wie geht es weiter mit den Gerätehäusern?

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„Einer für alle – alle für einen“: Diese Feuerwehrleute befürworten ein zentrales Gerätehaus. © Alexander Koch

Die Wehrführer der Einsatzabteilungen in Mörfelden und Walldorf befürworten die Beibehaltung von zwei Feuerwehrgerätehäusern. Doch gibt es auch Feuerwehrleute, die für einen zentralen Standort plädieren.

Die Einwohner der Doppelstadt werden am 16. Dezember in einem Bürgerentscheid eine sehr wichtige Frage für die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr Mörfelden-Walldorf beantworten: „Sind Sie dafür, dass zwei Feuerwehrgerätehäuser in Mörfelden und Walldorf erhalten bleiben sollen?“ Die Wehrführer der Einsatzabteilungen in Mörfelden und Walldorf beantworten diese Frage mit einem klaren „Ja“. Gleiches gilt für die im September gegründete Bürgerinitiative (BI) „MöWa für zwei“.

Doch gibt es auch aktive und ehemalige Feuerwehrleute, die einen zentralen Standort befürworten: „Ein gemeinsamer Standort hat mehr Zukunft. Wir wollen eine nachhaltige und langfristig tragfähige Lösung“, sagte Kiyoshi Makabe. Makabe ist seit mehr als 40 Jahren in verschiedenen Feuerwehren aktiv, seit neun Jahren in der Einsatzabteilung Walldorf. Er hat sich mit anderen aktiven und ehemaligen Kameraden unter dem Motto „Zukunft gemeinsam gestalten!“ mit dem Slogan „Einer für alle – alle für einen“ zu einer parteiunabhängigen Interessengruppe zusammengeschlossen. „Wir wollen rüberbringen, dass nicht alle Feuerwehrleute für zwei Standorte sind“, so Makabe. Ein zentrales Gerätehaus biete mehr Vorteile.

Kräfte bündeln

Die Feuerwehrleute, die sich für einen zentralen Standort an der Wageninger Straße einsetzen, verweisen auf verschiedene Argumente. „Wir müssen die Kräfte an einem Standort bündeln“, hob Roland Adomeit, ehemaliger Wehrführer der Einsatzabteilung in Mörfelden, hervor. Die Synergieeffekte an einem Standort würden Vorteile beim Einsatz, in der Ausbildung und bei der Fahrzeug- und Gerätewartung ermöglichen. Aufgrund des demografischen Wandels werde das Argument der Konzentration der Kräfte langfristig noch an Gewicht gewinnen. Die Einstellung von hauptberuflichen Feuerwehrleuten könne durch einen zentralen Standort daher vermieden werden oder sie werde zumindest für lange Zeit nicht nötig sein – anders als bei zwei Standorten.

„Wir können das erste Fahrzeug, dass bei einem Einsatz mit sechs Kameraden besetzt sein muss, an einem zentralen Standort viel schneller vollkriegen“, nennt Alexander Madl, Mitglied der Einsatzabteilung Walldorf, ein weiteres Argument. Derzeit beschäftigt die Stadt zwar keine hauptberuflichen Feuerwehrleute, aber drei Gerätewarte und einen Sachbearbeiter Brandschutz. Zudem solle noch eine fünfte Stelle geschaffen werden, ein vierter Gerätewart. Da es sich bei diesen Personen um ausgebildete Feuerwehrleute handele, die sich im Regelfall tagsüber im zentralen Feuerwehrgerätehaus aufhalten würden, sei es sinnvoll, sie dort zu konzentrieren.

Verkehrsgünstig gelegen

„Dann brauchen wir in den meisten Fällen tagsüber nur eine oder zwei weitere Einsatzkräfte, um das erste Fahrzeug zu füllen“, so Madl. Nachts gäbe es keine Probleme, kritisch sei aber die Tagesalarmbereitschaft. Dem könne ein zentrales Gerätehaus entgegenwirken. Derzeit würde die Hilfsfrist im Einsatz, die in Hessen zehn Minuten beträgt, in Mörfelden-Walldorf in 90,4 Prozent der Fälle erreicht. Vor wenigen Jahren hätte dieser Wert aber noch bei über 95 Prozent gelegen. „Ich möchte, dass der Abwärtstrend bei der Einhaltung der Hilfsfrist gestoppt wird“, sagte Alexander Madl. Laut Kiyoshi Makabe trage der zentrale Standort zu mehr Sicherheit bei. Das gelte seiner Meinung nach für die Stadt insgesamt. Der neue Standort nahe der B 44 und dem Vitrolles-Ring sei verkehrsgünstig gelegen. Zudem wären genügend Feuerwehrleute in einem engen Radius rund um das zentrale Feuerwehrgerätehaus verfügbar. Am neuen Standort gäbe es auch Erweiterungs- und Ausbaumöglichkeiten: „Wo sollten wir an den bestehenden Standorten in Wohngebieten für größere Fahrzeuge oder Spezialgeräte erweitern? Das geht gar nicht“, so Makabe.

Alexander Koch

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