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Fronleichnam wird in Christkönig groß gefeiert

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Die Feier des Fronleichnamsfestes wird in der katholischen Pfarrgemeinde Christkönig in Walldorf traditionell groß begangen und mit dem Pfarrfest verknüpft. Dieses fand gestern regen Zuspruch.

Beim Wort „Leichnam“ werden viele im heutigen Sprachgebrauch unweigerlich an einen toten Körper denken. Doch das Fronleichnamsfest ist ein hohes Fest der katholischen Kirche in ihrem Kirchenjahr, mit dem sie die bleibende Gegenwart Jesu Christi feiert. „Leichnam“ meint also in diesem Kontext gerade nicht einen toten Leib, sondern einen lebendigen Menschen. An „Fronleichnam“ wird der lebendige Leib des Herrn gefeiert, da „Fron“ übersetzt „Herr“ bedeutet.

Das Hochfest des Leibes und Blutes Christi – bei der Eucharistie in der Heiligen Messe durch Brot und Wein symbolisiert – wurde im Hochmittelalter durch Papst Urban IV. eingeführt. Für 1277 ist bereits eine Prozession in Köln nachweisbar. Diese soll in besonderer Weise zum Ausdruck bringen, dass Jesus mit seinem pilgernden Gottesvolk unterwegs ist. Aufgrund der langen Tradition des Festes erklärt sich der für heutige Ohren irritierende Ausdruck „Fronleichnam“, der aus dem „Mittelhochdeutschen“ stammt.

Rund 1000 Gäste

Für die Mitglieder der katholischen Pfarrgemeinde Christkönig in Walldorf gliederte sich der gestrige Tag in drei Teile. Er begann mit einer Heiligen Messe um 9.30 Uhr anlässlich des hohen kirchlichen Feiertages, durch die Pfarrer Paul Nieder führte. Im direkten Anschluss fand die große Fronleichnamsprozession statt, an der schätzungsweise 400 Menschen teilnahmen. Sie führte von der Kirche der Gemeinde Christkönig durch die Straßen Walldorfs zum Friedhof, zum Rathaus, zum Alten Friedhof und wieder zur Kirche zurück. „Wir waren mit Gott unterwegs. Gott ist bei den Menschen, wo sie leben, feiern, trauern oder arbeiten“, so Pfarrer Paul Nieder zur Prozession. Diese gab bei herrlichem Wetter aufgrund der hohen Teilnehmerzahl ein beeindruckendes Bild ab.

Die Prozession hielt an drei aufgebauten Altären auf dem Weg am Friedhof, am Rathaus und am Alten Friedhof, wo Fürbitten für die Menschen der eigenen Stadt und der Welt gehalten wurden. Die Teilnehmer der Prozession trugen gegen 11.30 Uhr die Monstranz wieder zurück in die Kirche. Das bedeutete gleichzeitig das Ende der Prozession und den Auftakt für das Pfarrfest, das dieses Jahr bereits zum 42. Mal begangen wurde und somit eine lange Tradition aufweist.

„Wir haben das Fest für 1000 Gäste angemeldet“, sagte Urban Jänicke, Organisator des Pfarrfestes. Dem großen Andrang in der Mittagszeit nach zu urteilen könnte die Zahl tatsächlich erreicht worden sein, zumal das Fest an einem Feiertag noch bis in den Abend ging. „Wir haben allein 16 Ressortleiter für das Fest“, so Jänicke. Diese befassen sich mit einem bestimmten Aufgabenbereich, zum Beispiel dem Grill, dem Einkauf, Salaten, einem Weinstand oder anderen Getränken. Die Einnahmen sollen der Kinder- und Jugendarbeit der Gemeinde sowie einem Hilfsprojekt für Straßenkinder in Brasilien zugutekommen.

Fest für die ganze Familie

Das Pfarrfest ist ein Fest für die ganze Familie, daher gab es auch einen Spielestand. Kinder konnten sich schminken lassen, Wurfspiele machen oder mit Kreide malen. Außerdem gab es eine Hüpfburg.

„Wahrscheinlich haben wir insgesamt bis zu 100 fleißige Helfer für Fest und Prozession“, sagte Pfarrer Nieder. Zudem lobte er neben den ehrenamtlichen Helfern seiner Gemeinde das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Walldorf als treue Stütze sowohl bei der Prozession als auch beim Pfarrfest. Polizei und DRK hatten die Prozession begleitet und geschützt. Einige Straßenzüge waren vorübergehend gesperrt.

Über mangelnden Zuspruch oder über Nachwuchssorgen kann die Gemeinde Christkönig nicht klagen, ganz im Gegenteil. Die Heilige Messe war sehr gut besucht, die Kirche war voll. Erfreulich war für die Gemeinde, wie viele Kinder und Jugendliche bei der Prozession mitliefen. „Bestimmt 100 Kinder und Jugendliche sind heute mitgelaufen“, sagte Gemeindereferentin Isabell Bienias.

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