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Geschacher ums Wirtshaus „Abbelbach“

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Von: Volker Arndt

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Drei Tage lang wurde in der Hofreite Goldener Apfel Theater gespielt. Mit dem Schwank „Wie der Frauentempel nach Mörfelden kam“ wurden auch lokale Themen auf die Schippe genommen.

„Damit unser Stück umgesetzt werden konnte, mussten die Metallgitter der Remise entfernt werden“, berichtete die Vereinsvorsitzende Kirsten Schork. Viele der Requisiten bis hin zum Motorrad mit Beiwagen hätten die Vereinsmitglieder selbst beigesteuert. Eine historische Gasthaustheke habe das Heimatmuseum Mörfelden der Laienschauspielertruppe geliehen.

Die „Bühne MöWa“ brachte am Wochenende beim achten „Open Air“ in der alten Scheuer des Goldenen Apfels einen Schwank mit Lokalkolorit auf die Bühne. Der von den Akteuren selbst geschriebene Zwei-Akter trägt den Titel „Wie der Frauentempel nach Mörfelden kam“ und umfasst die Bemühungen von Waldemar, das Lokal seiner designierten Schwiegereltern mit allen Tricks zu verkaufen. Elli und Freddy Acker, die eigentlichen Wirtsleute, beabsichtigten jedoch, ihr Wirtshaus „Abbelbach“ an Tochter Angie zu übergeben, was schließlich zu einigen Verwirrungen führt. Insbesondere, weil illustre Kaufinteressenten, die auf Geheiß Waldemars anreisten, ihre ganz eigenen Interessen vertreten, so wie beispielsweise Immobilienmakler Windig aus Frankfurt, verkörpert von Ottmar Schaffner.

„Was kümmern uns die Leut’ hier? Wir sind hier, um Geschäfte zu machen“, sagte er bei seiner Ankunft in Mörfelden. „An ihrem schiefe Turm hamm’se des Plakat gege de Flughafen abgehängt, aber mittlerweile hänge mehr davon an de Privathäuser“, stellte er höhnisch fest. Ebenso wurde das derzeit in Mörfelden-Walldorf kontrovers diskutierte Thema einer zentralen Feuerwehrwache aufgegriffen.

Lisa, die mit ihrer Schwester Mona auf dem Motorrad angereist kam, findet Makler Windig recht attraktiv, was ihren Ehemann Robert wiederum wenig begeistert. Und weil schließlich immer mehr am Immobilienkauf Interessierte auf der Bildfläche erscheinen, wird’s zum Ende hin immer turbulenter.

Die rund 80 Besucher hatten ihren Spaß und verfolgten aufmerksam das Geschehen in der Hofreite, wobei manch ein Darsteller auch fern der Bühne in Aktion trat, wodurch zusätzliche Bewegung mit ins Spiel kam. Das Stück wurde freitags, samstags und sonntags aufgeführt. „Wir hatten an allen Tagen großes Glück mit dem Wetter“, sagte Kirsten Schork. Ebenso zeigte sie sich mit dem Zuspruch an Gästen zufrieden. Zu jeder Vorstellung seien es etwa 80 gewesen. „Wir konnten in früheren Jahren auch schon mal in Ausnahmefällen 100 Besucher zählen, aber 80 ist ein sehr guter Durchschnitt“, fügte sie hinzu. Ebenfalls froh, dass die Gästezahl stimmte und das Wetter mitgespielt hat, waren alle zwölf Schauspieler der „Bühne MöWa“.

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