Die Junge Union stellt sich neu auf
Die Junge Union im Landkreis Groß-Gerau hat am Samstag in Mörfelden-Walldorf einen neuen Vorstand gewählt. Für diesen wird in den kommenden Monaten die Landtagswahl im Mittelpunkt stehen.
Bei der Kreisdelegiertenversammlung der Jungen Union (JU) im Landkreis Groß-Gerau am Samstag, 9. Juni, im Jugend- und Kulturzentrum (JuKuZ) in Mörfelden warf die kommende Landtagswahl am 28. Oktober ihre Schatten voraus. Diese dominierte als Thema über weite Strecken die Versammlung. Neben 19 stimmberechtigten Delegierten aus der JU des Landkreises waren zahlreiche Gäste gekommen, so dass das JuKuZ mit rund 45 Personen gut gefüllt war.
Im Mittelpunkt der Versammlung stand die Wahl eines neuen Vorstands und eines neuen Vorsitzenden. Der bisherige Vorsitzende Tomasz Kuswik aus Büttelborn gab sein Amt ab, er trat aus beruflichen Gründen nicht erneut an. Somit stellte sich die JU für den Landtagswahlkampf neu auf.
Politische Erfahrung
Zum neuen Vorsitzenden des JU-Kreisverbands im Landkreis Groß-Gerau wurde der 21-jährige Luca Sören Karger aus Rüsselsheim gewählt. Karger hatte bereits bislang dem Vorstand angehört und weist trotz seiner jungen Jahre einige politische Erfahrung auf. So ist er beispielsweise seit 2016 Stadtverordneter in seiner Heimatstadt.
„Ich möchte, dass wir als JU wieder aktiver werden und mehr gesehen werden. Wir stellen uns gegen dumpfe Parolen und liefern gute Argumente“, so Karger, der in Mainz Publizistik und Politikwissenschaft studiert, in seiner Vorstellungsrede.
Die Delegierten gaben ihm mit 19 von 19 Stimmen den höchstmöglichen Vertrauensbeweis. Dieses Ergebnis setzte auch für die folgenden Wahlen den Standard. Zwar wurden nicht alle Vorstandsmitglieder wie Karger einstimmig gewählt, aber doch alle mindestens mit guten oder sehr guten Ergebnissen. Kargers Vorstand hat sich breit aufgestellt, ihm werden neben dem geschäftsführenden Vorstand 13 Beisitzer und eine Mitgliederbeauftragte angehören.
Die vielen Beisitzer wurden damit begründet, dass viele junge Menschen Studienaufenthalte oder berufsbedingte Praktika in anderen Regionen Deutschlands oder im Ausland machen müssen. So soll die JU im kommenden Wahlkampf immer genug Leute zur Verfügung haben, selbst wenn einige Vorstandsmitglieder zeitweise ausfallen sollten.
Karger ist sich bewusst, dass von ihm und seinem neu gewählten Vorstand ein engagierter Landtagswahlkampf erwartet wird: „Wir haben viele Ideen für den Wahlkampf.“ Wichtige Stützen für Karger sollen im auf ein Jahr gewählten Vorstand vor allem die Mitglieder des fünfköpfigen geschäftsführenden Vorstands sein. Diesem gehören neben dem Vorsitzenden die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Sina Luisa Kunkel aus Gernsheim und Michelle Ripperger aus Rüsselsheim sowie die Geschäftsführerin Jana Eichhorn aus Ginsheim-Gustavsburg und der Schatzmeister Mickey Heumüller aus Mörfelden-Walldorf an.
Besuch von Konkurrenz
Im Rahmen der Versammlung, die vom JU-Bezirksvorsitzenden für Südhessen Thomas Schaumberg geleitet wurde, wurden nicht nur viele Wahlen durchgeführt, wobei hier klar die Vorstandswahlen im Mittelpunkt standen; es wurden auch mehr als zehn Grußworte gehalten. Mehrere CDU-Politiker sowie zahlreiche Vertreter aus der JU, zum Beispiel aus anderen Landkreisen oder von der JU Hessen, dankten Tomasz Kuswik für seine bisherige Arbeit und wünschten Karger und dem neuen Vorstand viel Erfolg. Die hohe Gästezahl aus diversen Kreisverbänden ist ein Indiz für einen hohen Zusammenhalt innerhalb der JU.
Vom örtlichen CDU-Stadtverband war Karsten Groß, gleichzeitig auch Vorsitzender der christdemokratischen Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung, als Gast gekommen. Auch ein Vertreter der Jungen Liberalen sowie einer der Jusos waren der Einladung gefolgt und hatten die politische Konkurrenz besucht. Sabine Bächle-Scholz (MdL) und Ines Claus, die beiden Landtagskandidatinnen in den Wahlkreisen 47 und 48, die sich beide im Landkreis Groß-Gerau befinden, hielten ebenfalls Grußworte und stimmten den Parteinachwuchs auf einen „anstrengenden“ Wahlkampf ein: „Wir wollen wieder beide Wahlkreise direkt ziehen“, gab Bächle-Scholz gleich im ersten Grußwort das Ziel vor.
Claus fokussierte sich neben dem Thema Digitalisierung auf die Förderung des Ehrenamts: „Der Staat kann nicht alles leisten. Wir brauchen das Ehrenamt.“ Ehrenamtlich Aktive benötigt zweifellos auch die Politik. Hier scheint sich die JU für den kommenden Wahlkampf passend aufgestellt zu haben.