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Das war der offene Gesprächsabend der Freien Wähler

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Die Landtagswahl war ein zentrales Thema des jüngsten offenen Gesprächsabends der Freien Wähler. Stephan Middelberg, Burkhard Ziegler und Timo Stöhr stellten sich den Fragen der Bürger.

Das Ergebnis der Landtagswahl stand im Fokus des jüngsten offenen Gesprächsabends der örtlichen Freien Wähler (FW) im „Goldenen Apfel“ in Mörfelden. Mehr als eine Stunde diskutierten die rund 20 Anwesenden über das Resultat und seine politischen Konsequenzen. „Mich ärgert es extrem, dass die AfD so viele Stimmen gekriegt hat“, sagte Stephan Middelberg, Stadtverordneter der FW. Middelberg führte zusammen mit Erstem Stadtrat Burkhard Ziegler und Stadtrat Timo Stöhr, der bei der Landtagswahl im Wahlkreis 48 für die Partei der Freien Wähler als Direktkandidat angetreten war, durch den Abend.

Hierbei wurde ausführlich der Unterschied zwischen der Partei der Freien Wähler und dem örtlichen Verein in Mörfelden-Walldorf erläutert. Beide sind rechtlich und organisatorisch getrennt. Ziegler lobte Stöhr für seinen Wahlkampf und sein überdurchschnittliches Ergebnis für die Freien Wähler im Wahlkreis 48. Er hob hervor, dass Stöhr vor den Kandidatinnen der Linken und der FDP gelegen hatte. Stöhr hatte im Wahlkreis bei den Erststimmen ein Ergebnis von sechs Prozent erzielt.

Noch ausbaufähig

Die Kandidatur von Stöhr begrüßte Ziegler ausdrücklich, denn die Freien Wähler müssten auch landespolitisch Flagge zeigen: „Wir müssen eine Stimme haben.“ Im Land würden viele Entscheidungen getroffen, die für die Kommunen von größter Bedeutung seien. Daher könnten sich die Freien Wähler nicht auf die Kommunalpolitik beschränken. Als Beispiele nannte Ziegler die Themen Kinderbetreuung, Straßenbeiträge und die finanzielle Ausstattung der Kommunen. Letztere sei in Hessen erheblich schlechter als etwa in Bayern. Die Freien Wähler setzten sich für die Interessen der Kommunen gegenüber dem Land ein. Stöhr bedankte sich bei den Anwesenden für die Unterstützung. „Der Wahlkampf hat großen Spaß gemacht.“ Er freue sich über sein überdurchschnittliches Resultat. „Das Ergebnis ist gut, aber noch ausbaufähig.“ Stöhr räumte ein, dass es ihn treffe, dass die Kandidatin der AfD, die er im Wahlkampf nicht mit inhaltlichen Aussagen wahrgenommen habe, bei den Erststimmen deutlich vor ihm gelegen hatte.

Das Abschneiden der AfD war ein wichtiger Gegenstand der Diskussion. Viele der AfD-Wähler hätten für diese wohl aus Protest gegen die große Koalition in Berlin votiert. Das habe wesentlich zum zweistelligen Resultat der Partei in Hessen beigetragen. „Das ist alarmierend“, so Middelberg. Er sieht eine wichtige Ursache darin, dass es inzwischen zu wenige Unterschiede zwischen CDU und SPD gebe. „Die Politik der beiden ähnelt sich zu sehr.“ Das eröffne der AfD ein Vakuum, in welches sie hinein stoße. Das sei für die Demokratie gefährlich. Rein inhaltlich habe die AfD den Wählern nichts anzubieten, schon gar keine Lösungen.

Schwer zu übertragen

Weiteres Thema war, warum ein Drittel der Wahlbevölkerung nicht zur Urne gegangen war. Dies habe der AfD genutzt, weil diese wiederum ihre Wähler mobilisiert habe. Viele Fragen zielten auch auf das starke Abschneiden der Freien Wähler bei der Landtagswahl in Bayern. Ziegler erläuterte die Faktoren, die dazu geführt hätten, warum die FW in Bayern so stark geworden seien. Das sei über viele Jahre gewachsen und nicht einfach auf andere Bundesländer zu übertragen.

Nach der ausgiebigen Diskussion über die Landtagswahl berichtete Middelberg aus dem Stadtparlament, wobei er sich auf den geplanten Umzug der Aldi-Filiale in Mörfelden konzentrierte. Ziegler erläuterte den Zuhörern, dass es sich um eine Verlagerung handle. Am alten Standort in der Opelstraße im Gewerbegebiet Mörfelden-Süd werde nach der Verlagerung definitiv kein neuer Discounter entstehen, sondern es gebe dort dann eine andere gewerbliche Nutzung.

Gegen Ende der Veranstaltung beantwortete Ziegler noch Bürgeranfragen zu unterschiedlichen Anliegen. Der nächste Gesprächsabend der Freien Wähler am Mittwoch, 28. November, zwei Wochen vor dem Bürgerentscheid zur Feuerwehr wird sich voraussichtlich mit diesem Thema befassen.

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