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Stolze Winterlinde

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Mörfelden legt großen Wert auf Natur und Umwelt. Nahe des Oberwaldbergs wird jährlich ein neues Bäumchen gesetzt.

Die Rätselfrage zum diesjährigen „Baum des Jahres“ lautet: Welcher kommt 300 Jahre, bleibt 300 Jahre und geht 300 Jahre? Auflösung: Es ist die Winterlinde, die, entsprechend der althergebrachten Weisheit, über 900 Jahre alt werden kann. Solch eine Pflanze ragt seit gestern an der Baum-des-Jahres-Allee in der Nähe des Mörfelder Oberwaldbergs in die Höhe.

Grüne Doppelstadt

Damit ist diese Winterlinde der 13. Baum an diesem Ort. „Unsere Vision ist es, einmal um den ganzen See herum jeweils einen „Baum des Jahres“ zu pflanzen“, so Bürgermeister Heinz-Peter Becker (SPD). An dem beschaulichen kleinen Weiher steht seit 25 Jahren schon eine Sommerlinde, die hier aus gleichem Anlass gepflanzt worden war.

Das Amt für Umwelt, Nachhaltigkeit und Energie der Stadt trägt in Zusammenarbeit mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) dafür Sorge, dass sich weiteres Grün in der Doppelstadt ausbreiten kann.

„Dieser Baum wird eine wunderschöne Krone haben und ein prima Aroma entwickeln“, versprach die Erste Vorsitzende der SDW, Friederike Heislitz. Die Dr.-Silvius Wodarz Stiftung küre jedes Jahr einen Baum, der als wertvoll erachtet werde, und bei dem es sich lohne, dass man ihn wieder ins Rampenlicht rücke, erklärte die Gartenfachfrau, die viel über die Winterlinde zu erzählen hatte.

Der typische Alleebaum sei immer mehr aus der Landschaft verschwunden, weil er die zunehmenden Autoabgase nicht verkrafte. Er habe außerdem überall in Deutschland als Gerichtsbaum Dienste geleistet – aufgrund seiner ausladenden Krone, unter der so manches Urteil gefällt worden sei.

„Innen findet man helles, fast weißes Holz ohne dunkle Ränder. Daher war es für Holzschnitzereien sehr beliebt“, schilderte Heislitz. Viele Kunstwerke aus Holz in den Kirchen bestünden aus dem Stamm einer Linde.

Nach Kind benannt

In der Naturheilkunde sei der Linde bereits im Altertum eine besondere Heilwirkung zugesprochen worden. „Man denke nur an den Lindenblütenhonig oder den Lindenblütentee. Auch heute noch sind beide Lebensmittel gut gegen Erkältung“, empfahl Heislitz.

Da während der Pflanzaktion einer der Anwesenden berichtete, dass er sich aktuell über Familiennachwuchs freue und seine neugeborene Tochter den Namen Charlotte-Josefina tragen würde, taufte Friederike Heislitz das noch junge Bäumchen symbolisch auf eben diesen Namen.

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