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Wanderers richten das größte Flagfootballturnier in Europa aus

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Zwei Tage lange war Walldorf die Hauptstadt des Flagfootballs, denn dort richteten die Walldorf Wanderers Europas größtes Flagfootballturnier Big Bowl XII aus. 63 Teams mit mehr als 500 Sportlern nahmen daran teil.

Es sieht aus wie American Football, ist es aber nicht. Die Spieler tragen keine Helme und keine voluminösen Schulterpolster, stattdessen einen Gürtel mit zwei Stoffstreifen, die Flags. Und daher hat diese Sportart auch ihren Namen: Flagfootball, die kontaktarme Variante des American Football. Dabei sind keine harten Männer zu sehen, die sich kampfbereit Helm an Helm gegenüberstehen, und auch keine Menschenberge, die den ballführenden Spieler unter sich begraben. Vielmehr geht es darum, dass das angreifende Team versucht den Football, der die Form eines Eis hat, in die Endzone der Verteidiger zu bringen, während die verteidigende Mannschaft dies zu verhindern sucht, indem sie dem ballführenden Spieler die Flaggen vom Gürtel zieht.

Das alles ist ebenso spannend und intensiv wie die harte Variante und offensichtlich auch nicht ganz gefahrlos. Denn bei dem Flagfootballturnier der Walldorf Wanderers, einer Abteilung der Turngesellschaft (TGS), kam es zu einem Schienbeinbruch und einer Oberarmfraktur, berichtete Jonathan Vorrath von den Wanderers, der bei der Organisation der zwölften Auflage dieses Turniers mitwirkte.

Das Turnier ist inzwischen so beliebt, dass bereits kurz nach der Ausschreibung im Januar viel mehr Anmeldungen vorliegen als Plätze vorhanden sind. Von Anfang an sind immer auch Teams aus den USA, dem Mutterland des American- und des Flagfootballs, dabei, in diesem Jahr NP Flag Football aus Philadelphia. Weitere Mannschaften kommen aus Österreich, Dänemark, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Slowenien, Spanien, Schottland, Russland und natürlich Deutschland.

In Walldorf sei kaum ein Hotelzimmer für die Sportler zu finden, so Vorrath. Daher weichen viele auf Hotels in Frankfurt aus, wie etwa Carnegie Flag Football aus Schottland. Die jungen Männer des Teams sind bereits mehrfach bei dem Turnier in Walldorf dabei gewesen, bis zu sieben Mal, so Grant Hill, der allerdings erst seinen zweiten Auftritt in Walldorf hat. Für ihn und seine Teamkollegen steht dabei der Spaß im Vordergrund. Die zweite Übernachtungsmöglichkeit gab es in der TGS-Halle, von der rund 150 Sportler Gebrauch machten. „Das war absolut in Ordnung und auch nicht zu heiß“, erklärte ein Spieler der Wombats aus Würzburg, der sich daraufhin flugs abdrehte und zur Auswechslung auf das Spielfeld eilte, auf dem sich jeweils fünf Spieler eines Teams für zwei mal zwölf Minuten gegenüberstehen. Insgesamt waren 48 Männer- oder gemischte Teams und 15 Damenmannschaften am Start.

Den Auftakt des Turniers bildete wie jedes Jahr die Players Party, bei der ein DJ für Stimmung sorgte. Viele Spieler nutzten diese Gelegenheit zum Kennenlernen oder Vertiefen alter Kontakte. Neu in diesem Jahr war die Online-Übertragung des Spiels, die von mehr als 100 Zuschauern verfolgt wurde. Bei den Frauen gewannen am Ende die Austrian Amazons, bei den Männern holten sich die Copenhagen Barbarians den Turniersieg.

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