Unnötige Wartezeiten: Bürger wollen einen Kreisel

Der Bau eines Kreisels an der Ortsgrenze von Nauheim und Königstädten ist durch einen Hinweis von Bürgermeister Jan Fischer (CDU) wieder aktuell geworden. Auto- und Radfahrer würden eine einigermaßen freie Fahrt offenbar begrüßen.
Der Verkehr an der Nahtstelle zwischen Nauheim und Königstädten wird an der Kreuzung über ein Ampel gesteuert. Die Bürgerinitiative „Lebenswertes Nauheim“ beäugt dort insbesondere eine Ampel kritisch, die auf einer Abbiegespur in Fahrtrichtung Königstädten den Verkehrsfluss behindere. Sie sei überflüssig, sagen Bürger. Der Bürgermeister hat Hessen Mobil beauftragt, Stellung zu beziehen. Eine Antwort stehe noch aus, hieß es vor wenigen Tagen.
Anlagen sind überflüssig
„Alle Ampeln dort sind überflüssig“, reagieren nun Bürger, die sich für einen Kreisel aussprechen. Karola Heil beklagt die ungünstigen Schaltzeiten durch die automatische Steuerung. Gabriele Meffert bemerkt, dass sie dort „jeden Morgen, egal zu welcher Uhrzeit“, stehe. Ein Kreisel sei „die bessere Alternative“, stellt sie in einem Facebook-Forum fest. Für Walter Lotz würde schon ein „grüner Pfeil“ für Verkehrsteilnehmer reichen, die nach Königstädten abbiegen wollten.
Die Bürger haben sich ins Gedächtnis gerufen, seit wann schon über einen Kreisel gesprochen wurde. Die Gemeinde hatte immer wieder Initiativen gestartet, allerdings ohne Erfolg. Zuletzt waren die Mittel bei der Stadt Rüsselsheim nicht vorhanden, etwa in der Amtszeit des früheren Rüsselsheimer Oberbürgermeisters Patrick Burghardt, der sich noch vor seiner Wahl klar für den Kreisel ausgesprochen hatte.
Finanzielle Beteiligung
So viel ist klar: Die Ampelkreuzung befindet sich auf Rüsselsheimer Gebiet. Nauheim würde sich finanziell beteiligen, hieß es vor einigen Jahren. Zumindest so lang, bis überregionale Behörden die Vorstöße blockierten. Jetzt gibt es wieder eine Anfrage an Hessen Mobil, die für die Landesstraße 3040 zuständige Instanz.
Allerdings geht es nur um die Ampel auf der Rechtsabbiegespur, nicht um einen Kreisel. Walter Lotz und Karola Heil bemerken in diesem Zusammenhang, dass mittlerweile „jedes Kaff mindestens zwei Kreisel“ habe, es wäre auch mal Zeit für Nauheim und Königstädten.
Einen anderen Aspekt bringt der frühere Gemeindevertreter und Beigeordnete Frank Koch (Grüne) ein. Die Rechtsabbieger stünden vor der roten Ampel oftmals auf einer Mehrzweckspur, die als Fahrradweg diene. Radfahrer würden dadurch immer wieder behindert. Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Marco Müller kommentierte hingegen nur: „Als würde sich in Nauheim jemand um Radfahrer scheren.“
von RAINER BEUTEL