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Kippen und Müll auf Spielplätzen: Eltern sind entsetzt – „unmöglich und verantwortungslos“

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Dosen, Zigarettenkippen, Plastikmüll und tierische Hinterlassenschaften auf dem Spielplatz im Rod: Anne Dammel ist darüber nicht glücklich.
Dosen, Zigarettenkippen, Plastikmüll und tierische Hinterlassenschaften auf dem Spielplatz im Rod: Anne Dammel ist darüber nicht glücklich. © rabe

Über den Zustand auf dem Spielplatz Im Rod kann Landfrauenvorsitzende Anne Dammel nur den Kopf schütteln. Sie regt eine Patenschaft zur Pflege an.

Groß-Gerau/Nauheim - Schmutz und Müll auf Spielplätzen, da mag Anne Dammel nicht drüber hinwegsehen. Die Landfrauenvorsitzende war früher Nauheimer Kinderbeauftragte. Seit wenigen Jahren ist sie Großmutter. 

Besucht sie mit ihrem Enkel Maria den Spielplatz Im Rod, kann sie nur den Kopf schütteln - oder besser gleich was unternehmen. Dammel ist seit mehr als 40 Jahren Vereinschefin und weiß zuzupacken. Also räumt sie selbst weg, was sie auf dem Spielplatz stört. Das sind vor allem Getränkedosen oder eine Plastiktüte, nicht weit entfernt gammelt anderer Dreck vor sich hin, der einfach in die Anlage geschmissen wurde. Von den vielen Zigarettenkippen und tierischen Hinterlassenschaften ganz zu schweigen.

Groß-Gerau: Kippen und Müll auf Spielplätzen - Eltern in Nauheim sauer

„Seitdem die Spielplätze wieder geöffnet haben, sind Maria und ich auf Tour und freuen uns über die vielseitigen Spielmöglichkeiten", berichtet Dammel. Gerade auf dem Spielplatz im Rod sei es „toll, alles auszuprobieren“. Mit Schaukel, Rutsche und Klettergerüst habe der Treffpunkt einiges zu bieten. Im Sand Löcher buddeln und Holz sammeln, so spielt die Großmutter mit ihrem Enkelkind besonders gerne.

Es ist fast ein wenig wie früher, als sie selbst noch ein Kind war und in Weilbach aufwuchs. „Spielplätze sind für unsere Kleinsten mitunter die einzige Freifläche, ein Rückzugsort wo sie toben können. Es sind auch wichtige soziale Treffpunkte für Mütter und Kinder“, betont die frühere Kinderbeauftragte der Gemeinde. 

Groß-Gerau: Hundehaufen am Klettergerüst - „unmöglich und verantwortungslos“

Doch wie sieht es wirklich aus? „Maria und ich waren entsetzt. Am hinteren Klettergerüst, das auf einer Anhöhe steht, ein dicker Hundehaufen“, beschreibt sie, was sie neben dem Müll zusätzlich vorfand. Es sei „unmöglich und verantwortungslos“, einen Hund auf einem Spielplatz auszuführen, damit er sein Geschäft machen könne. Umso begrüßenswerter sei die Mitmachaktion des Jugendparlaments, das sich mit Schildern gegen Hundekot auf Spielplätzen wehrt.

Die vielen Zigarettenkippen vor den Holzbänken und im Sand seien ebenfalls ärgerlich. Es gebe zwar Papierkörbe, doch ein Teil des Abfalls liege einfach daneben. Papiermüll und Plastik, Dosen und manches mehr, was dort nicht hingehöre, zeigt sie mit einem Rundumblick. Was mit bloßen Händen angefasst werden kann, räumt Anne Dammel selbst weg. Alles liegenlassen und nur meckern? Das ist nicht ihre Art.

Spielplätze in Nauheim wieder offen: Kampf gegen Müll und Dreck - Selbst aktiv werden

Wie man Anne Dammel im Ort kennt, ist sie um einen Vorschlag nicht verlegen, wie es besser werden könnte. „Wie wäre es eigentlich mit Spielplatzpaten?“, sinniert sie. Vereine, Parteien und Privatleute könnten sich engagieren und dafür sorgen, dass es auf den Anlagen der Gemeinde wieder besser aussehe. Es sei augenscheinlich, dass die Bauhofangestellten mit ihren Aufräumarbeiten gar nicht mehr hinterher kämen.

Die Gemeinde mache schon viel, „ihr Möglichstes“, findet sie. Aber die Nauheimer könnten auch ein bisschen dazu beitragen, dass sich im Ort alle und vor allem die Kinder wohlfühlten. „Wenn jeder ein bisschen auf die Umwelt achtet und im Kleinsten was unternimmt, ist das in der Summe viel für die Gesellschaft“, betont sie. 

Erwachsene sollten mit gutem Beispiel vorangehen und ihrer Vorbildfunktion gerecht werden. Das motiviere Kinder, sich von klein auf verantwortungsbewusst zu verhalten, sagt die Oma. Doch Maria kriegt davon nichts mit, denn sie ist kurz mit ihren Eltern verreist. Wenn sie jedoch zurück ist, findet die Kleine womöglich einen sauberen Spielplatz vor. Vielleicht fühlt sich ja so manch einer angesprochen und engagiert sich „mit Vernunft und Einsicht für ein lebens- und liebenswertes Miteinander“, hofft Anne Dammel.

Von Rainer Beutel

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