1. Startseite
  2. Region
  3. Kreis Groß-Gerau
  4. Rüsselsheim

Die Alternative zur Kaffeebohne

Kommentare

Das Stadt- und Industriemuseum der Stadt Rüsselsheim am Main setzt am Mittwoch, 2. März, seine Reihe „Made in Rüsselsheim“ mit einem Vortrag zur Kaffee-Ersatzmittelproduktion fort.

Das Stadt- und Industriemuseum der Stadt Rüsselsheim am Main setzt am Mittwoch, 2. März, seine Reihe „Made in Rüsselsheim“ mit einem Vortrag zur Kaffee-Ersatzmittelproduktion fort. Konrad Schneider, langjähriger stellvertretender Leiter des Instituts für Stadtgeschichte in Frankfurt, gibt eine Kostprobe seiner Recherchen über die Herkunft und den Anbau der Zichorie speziell in Rüsselsheim und im Rhein-Main-Gebiet, die als Alternative zu Kaffeebohnen genutzt wurde.

Ohne die Ausbreitung des Bohnenkaffees vom 17. Jahrhundert an hätte es nie eine Kaffeemittelindustrie gegeben. Wegen der hohen Kosten für Bohnenkaffee wurde schon frühzeitig nach preisgünstigen Ersatzstoffen gesucht, von denen jedoch keiner den Duft und das Aroma des echten Kaffees erreichte. Dennoch schrieb Friedrich Engelhardt in Rüsselsheim in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine erfolgreiche Geschichte der Kaffee-Ersatzmittelproduktion. Der Ort wurde zur Hauptstadt des Muckefucks am Untermain. In zahlreichen Bildern beleuchtet der Historiker Schneider die Hintergründe für die Durchsetzung des Produkts im Rhein-Main-Gebiet, das bis in die Nachkriegszeit Alltagsgetränk der arbeitenden Bevölkerung war.

Um auch dem Geschmack auf die Spur zu kommen, wird eine Kostprobe von Zichorienkaffee, Getreidekaffee und Malzkaffee angeboten. Ort der Veranstaltung ist der Lesesaal des Stadtarchivs in der Festung, Hauptmann-Scheuermann-Weg 4. Beginn ist um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

(fnp)

Auch interessant

Kommentare