Autoschlange vor Kreuzung soll kürzer werden

Das Bemühen um weniger Fluglärm prägt die Arbeit der Bürgerinitiative „Lebenswertes Nauheim“. Deren Mitstreiter kümmern sich auch um weniger brisante Angelegenheiten.
Nicht nur dem Flugverkehr widmet sich die Bürgerinitiative (BI) „Lebenswertes Nauheim“, sondern auch den alltäglichen Widrigkeiten im Straßenverkehr. Das hat der Vorstand in der Hauptversammlung am Donnerstag betont. Aktuell geht es um einen reibungsloseren Verkehrsfluss an zwei Abbiegespuren.
Ein häufiges Ärgernis für alle, die aus Groß-Gerau kommen und auf die Ostumgehung einbiegen, sei dort der Rückstau an der Ampelkreuzung, hieß es in der Versammlung. Auch jene, die eigentliche freie Fahrt haben könnten, weil sie auf die Umgehungsstraße abbiegen wollten, müssten warten. So verlängere sich die Autoschlange Richtung Kreisstadt unnötig.
Die BI würde es begrüßen, wenn die Abbiegespur ausgebaut werde. Eine entsprechende Anfrage sei an Hessen-Mobil gestellt worden, bestätigte Bürgermeister Jan Fischer (CDU). Mit einer Reaktion lasse das für die Landesstraße zuständige Amt auf sich warten – mittlerweile „seit mehr als vier Wochen“, wie BI-Vorstandsmitglied Wolfgang Fickus bedauert.
Unnötige Ampel
Unzufrieden seien viele Nauheimer ebenso über die Abbiegespur auf der Rüsselsheimer Straße Richtung Königstädten. Dort werde die Einfahrt in den Rüsselsheimer Stadtteil seit den 1990er Jahren mit einer Ampel ausgebremst, was aus heutiger Sicht unnötig sei, hieß es übereinstimmend. Eingerichtet worden sei der Stopp seinerzeit, um Durchgangsverkehr aus König-städten zu verbannen.
Einst nutzten viele Nauheimer diese Route, um über die Stockstraße zur Autobahnauffahrt bei Haßloch zu gelangen. Der später gebaute Autobahnanschluss vor dem Dicken Busch mache die Königstädter Route seit Jahren hinfällig, findet die BI. „Es gibt keinen Grund mehr, dort halten zu müssen“, sagte Fischer, zumal die Fahrt durch den Nachbarort wegen einer Tempo-30-Vorschrift unattraktiv sei.
Als positiv vermerkt hat die BI, dass es seit einigen Monaten einen Fußweg durch das Feldchen gibt, der von Kindern als Schulweg benutzt werde. Die BI hatte auf die Fertigstellung, die sich Jahre verzögert hatte, massiv gedrängt. Begrüßt wird die fest installierte Fluglärmmessstation an der Kita Schwanenstraße. Jetzt fordert die BI vergleichende Messungen, um nachzuweisen, dass Flachstarts für die Nauheimer sehr belastend seien. Wohlwollend registriert worden sei, dass sich die Piloten bei Starts über die Südumfliegungsroute genauer an vorgegebene Flugspuren hielten und Ausreißer über bewohntem Gebiet seltener geworden seien. Hier hätten wohl ständige Reklamationen geholfen.
Das Thema Bahnlärm beackere die BI derzeit nicht, allerdings sei mit einer stärkeren Auslastung (und mehr Lärm) in den kommenden Jahren zu rechnen. Über neue Mitstreiter würde sich die BI jederzeit freuen, hieß es abschließend. Ein Erstkontakt sei jeden dritten Mittwoch bei einem Stammtisch in der Gaststätte Culinarium ab 19.30 Uhr möglich. Für den 12. Februar plant „Lebenswertes Nauheim“ einen Vortrag zum Thema „Klimawandel“, wozu Professor Volker Mosbrugger, der Leiter des Frankfurter Senckenberg-Instituts, erwartet werde.
Rainer Beutel