Grünen-Politiker als Bürgermeister von Rüsselsheim wiedergewählt

Dennis Grieser heißt der alte und neue Bürgermeister von Rüsselsheim. Der Grünen-Politiker erhielt am Donnerstagabend von der Stadtverordnetenversammlung schon im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit.
Am Ende hallte ein großer Seufzer der Erleichterung durch den großen Rathaussaal. Stadtverordnetenvorsteher Jens Grode verkündete kurz nach 19 Uhr das Ergebnis der geheimen Wahl: Dennis Grieser bleibt Bürgermeister von Rüsselsheim und die Freude darüber war dem frisch Gewählten anzusehen. 24 von 44 anwesenden Abgeordneten stimmten am Donnerstagabend für den 39-jährigen Grünen-Politiker. 13 Stimmen entfielen auf seinen Gegenkandidaten Thorsten Weber (CDU) und 7 Stimmen auf Anja Eckhardt (WsR), die als Dritte ihren Hut in den Ring geworfen hatte. Ein Abgeordneter aus den Reihen der CDU, Sebastian Fistric, war bei der Abstimmung an diesem Abend nicht anwesend.
Damit war das Ergebnis deutlicher ausgefallen als erwartet. Viele Beobachter hatten zuvor mit einem weiteren Wahlgang und einer Stichwahl zwischen Grieser und Weber gerechnet. Zumal Grieser im Mai dieses Jahres eine peinliche Schlappe hinnehmen musste, als es ihm im ersten Anlauf nicht gelang, als Amtsinhaber wiedergewählt zu werden. Nur deshalb war man gezwungen, einen neuen Wahltermin anzusetzen und die Stelle des Bürgermeisters auszuschreiben. Griesers Amtszeit endete im Oktober. Seither führte er die Geschäfte als Stellvertreter von Oberbürgermeister Udo Bausch (parteilos) kommissarisch weiter.
Enttäuschung hingegen im Gesicht von Thorsten Weber. Der Vorsitzende der CDU in Rüsselsheim hatte sich ebenfalls um das Amt beworben, kurz nachdem Grieser ankündigte, auch nach der Niederlage im Mai noch einmal kandidieren zu wollen. Die Stadtverordneten hätten damals mit ihrer Entscheidung einen neuen Kurs gefordert, sagte Weber zuvor in seiner kurzen Bewerbungsrede. Er wollen den Riss, der sich durch die Stadtverordnetenversammlung ziehe, wieder schließen, warb er in Richtung der Abgeordneten im Saal. Er stehe für Klarheit, Kompetenz und Konsequenz und wolle aus der politischen Sackgasse hinausführen, in die man hingesteuert sei. Als Beispiel nannte er dafür den „verfehlten Schulentwicklungsplan“ oder die Abschaffung des Seniorenbeirats. Herausforderin Anja Eckhardt von der Fraktion „Wir sind Rüsselsheim“ (WsR) hatte ebenfalls für eine bessere Schulpolitik geworben. Dennis Grieser wolle sich weiter für Chancengleichheit für Heranwachsende, den Wohnungsbau oder mehr Fachkräfte in den Kitas einsetzen, sagte er, zu dessen Zuständigkeiten die Bereiche Kinder, Jugend, Senioren, Bildung oder Kunst und Kultur gehören.