Echo-Reporter lässt sich von Wahrsagerin sein persönliches Jahr 2018 vorhersagen
Es ist die Frage aller Fragen: Was bringt die Zukunft? Solange Zeitmaschinen noch nicht erfunden sind, haben Wahrsagerinnen auf die Antwort ein Monopol. Unser Reporter hat eine Frau der Zunft in Ginsheim besucht.
Wer hätte das gedacht? Der Knubbel unter dem kleinen Finger meiner rechten Hand ist ein Geldsack. Für Christiane Komaromi, Mitte 50, ist die Sache klar. Schon von Berufs wegen. Sie ist Wahrsagerin, wie schon ihre Mutter und deren Mutter davor.
Ich bin zu ihr gekommen, um zu erfahren, was 2018 auf der Welt passieren wird. Klimawandel und Nahost-Konflikt waren zwei der großen Themen, für die ich mich ursprünglich interessierte.
Doch so einfach ist das Komaromi zufolge nicht. Nur so viel: 2018 sei ein Venusjahr, in dem es vor allem um Harmonie, Verständnis und – wie der Name andeutet – Weiblichkeit gehe. „Im Größeren etwas weiszusagen, ist schwierig, ich konzentriere mich lieber auf einzelne Personen“, erklärt Komaromi, als ich sie im Wohnzimmer ihres Ginsheimer Zuhauses besuche. Im Bücherregal stehen neben esoterischer Literatur jede Menge Engelsfiguren. Es riecht nach Räucherstäbchen und Zimttee.
Kunden aus aller Welt
Von ihrem Zuhause aus betreibt Komaromi die „Lebenshilfe Butterfly“. Ihre Kunden kommen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus der Schweiz und sogar aus Dubai. Allerdings handelt es sich dabei überwiegend um Frauen – die für Esoterik offen sind. So bietet Komaromi Seminare an, bei denen Kontakt mit Engeln hergestellt wird, auch wirft sie mit ihren Kunden einen Blick in die Sterne – oder liest ihnen die Zukunft aus der Hand.
Als Komaromi das dann bei mir tut, weiß sie zum Glück nur Gutes zu berichten. Mit Blick auf den Knubbel unter dem kleinen Finger sagt die Wahrsagerin: „Sie werden es zu Geld bringen, auf nichts verzichten müssen.“
Das Blatt wendet sich
Um den Daumenballen verläuft die Lebenslinie, parallel dazu die Schicksalslinie. Komaromi schließt aus ihnen auf einen Menschen, für den Harmonie wichtig ist. Wie wahr! Auch damit, dass ich seit meiner Kindheit viel Verantwortung trage, hat sie natürlich vollkommen recht. Gleiches gilt dafür, dass sie mich für ein „Stehaufmännchen mit viel Energie“ hält.
Eine weiteres Spezialgebiet von Komaromi ist das Weissagen mit Karten. Sie arbeitet mit einem Deck, dass nach Marie Anne Lenormand benannt ist, eine französische Wahrsagerin, die im 18. und 19. Jahrhundert lebte.
Als sie die 36 Karten legt, wendet sich das Blatt für meine Zukunft. „Für Sie liegt momentan eine Einschränkung vor“, erzählt Komaromi. Den Karten zufolge sind sowohl meine Mutter als auch mein Vater geschwächt. Komaromi muss gesehen haben, wie meine Augen vor Schreck immer größer geworden sind. Also schiebt die Wahrsagerin noch positive Nachrichten hinterher. So gebe es Wandlungen im Positiven, auch, was das Finanzielle betrifft. Klingt etwas nebulös, aber trotzdem gut.
Zum Schluss noch mal Verunsicherung: Vertraglich wird etwas neu geregelt. Ob ich beruflich etwas Neues plane? Nein! Mit meinem Job bin ich sehr zufrieden – wie ich der Redaktionsleitung jetzt besser noch mal versichern werde.