Erich Schick hört nach zehn Jahren auf
Der Heimatverein verliert mit seinem amtierenden Vorsitzenden Erich Schick nach zehn Jahren im Dienst ein Raunheimer Original an seiner Spitze.
Am 11. März findet die Jahreshauptversammlung des Heimatvereins statt. Es wird die letzte für Erich Schick als Vorsitzenden sein. Denn nun macht er seine Ankündigung, die zwei Jahre zurückliegt, wahr. Bei den anstehenden Vorstandswahlen wird er nicht mehr für den Vorsitz kandidieren.
Zum damaligen Zeitpunkt wollte er noch die Sanierung des Heimatmuseums und die Entwicklung des neuen Ausstellungskonzeptes abschließen. Diese Aufgaben sind bewältigt, das Heimatmuseum ist seit einem Jahr wieder geöffnet.
Kein Nachfolger
Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Es sei aber jemand im Gespräch, der sich noch Bedenkzeit erbeten habe, informiert Schick. „Ich hoffe, dass er es macht“, sagt er, gibt aber dessen Namen nicht preis, weil die Nachfolge noch nicht in trockenen Tüchern ist. Schick betont allerdings, dass er auf keinen Fall weiterhin zur Verfügung stünde. Das gelte auch, wenn bei der Jahreshauptversammlung niemand für den Vorsitz kandidieren würde.
Schick nennt Alters- und gesundheitliche Gründe für seine unnachgiebige Haltung. Im April feiert er seinen 78. Geburtstag. Er findet, dass es an der Zeit sei, dass den Vorsitz des Heimatvereins jemand übernimmt, der jünger ist.
Schick war zehn Jahre Vorsitzender des Vereins. Der Vorstand habe vorgeschlagen, dass er zumindest als zweiter Vorsitzender weitermachen könne. Dies lässt der 77-Jährige aber noch offen.
Auch wenn er nicht im Bösen aufhöre, macht er keinen Hehl daraus, dass er froh ist, das Amt im Heimatverein abzugeben. Die Querelen und die Diskussionen um die Sanierung und Ausstellungsgestaltung des Museums hätten ihn einige Nerven gekostet. Zwei bis drei Mitglieder hätten damals alles schlecht geredet. Das belaste ihn bis heute. Schick selbst war in dem Raunheimer Arbeitskreis stark bei der Neugestaltung des Museums eingebunden.
Mit ihm verliert der Heimatverein ein echtes Raunheimer Unikum an seiner Spitze. Schick ist ein waschechter Raunheimer, redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist und ist immer für einen lockeren Spruch zu haben.
Schick ist des Weiteren für sein profundes Wissen über die Raunheimer Heimatgeschichte bekannt. Er selbst sagt, dass er über jedes Haus im alten Stadtkern eine Geschichte erzählen könne.
Seit seiner Kindheit lebt er in der Liebfrauenstraße. Geboren im Elternhaus, wohnt er heute im Nachbarhaus. „Ich bin nur einmal in meinem Leben umgezogen, ein Haus weiter“, sagt er schmunzelnd.
Lieblingsfach Geschichte
Schick hatte sich schon als Jugendlicher sehr für die Heimat interessiert. Aus welchen Gründen? Das Freizeitangebot sei früher nicht so groß wie heute gewesen, macht er deutlich. Das sei alles. Und in der Schule habe er in den Fächern Erdkunde und Geschichte einen guten Schüler abgegeben.
Schick ist fast sein ganzes Leben lang dem Heimatverein verbunden. Er war an seinem 24. Geburtstag Mitbegründer der Vereinigung. Nach seinem Amtsantritt als Vorsitzender ließ er den früheren Stammtisch wieder aufleben, den Adolf Thiel, einer seiner Vorgänger, in den 60er-Jahren eingeführt hatte, der aber zwischenzeitlich eingeschlafen war.
Bei den regelmäßigen Stammtisch-Runden kann Erich Schick seinem Hobby nachgehen. Er fände immer wieder für den monatlichen Treff ein spannendes Thema aus der Raunheimer Heimatgeschichte. Ob er den Stammtisch weiter mache, wüsste er noch nicht. Der Vorstand habe es ihm jedenfalls nahegelegt, sagt der amtierende Vorsitzende.