Hundekekse mit Wurst und Fisch beim Weihnachtsmarkt im Tierheim

Christbaumkugeln vor den Käfigen, der Duft von Crêpes, der durch das Haus mit den Kleintieren im Obergeschoss weht: Am Samstag und Sonntag war Weihnachtsmarkt im Tierheim.
Cockerspaniel Benji spürt, dass etwas in der Luft liegt. Neugierig schaut er aus seinem Zwinger und sieht, wie die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Rüsselsheimer Tierheims Christbaumschmuck an die Säule vor seinem Zuhause aufhängen. Schnüffelnd hält er seine schwarze Nase in die Luft. „Mhhhmmm, das riecht lecker“, scheint sein Blick zu sagen. Wahrscheinlich hat er gerade die Fährte der Crêpes, des selbst gebackenen Kuchens und vor allem der hausgemachten Hundeplätzchen aufgenommen. Wenn Benji wüsste, dass die Plätzchen mit Leberwurst und Thunfisch gemacht sind . . .
Dann kommen plötzlich immer mehr Besucher auf das Tierheimgelände. Sie spazieren an den Zwingern und Gehegen der Hunde, Katzen, Meerschweinchen und Häschen vorbei. Einige der Vierbeiner bellen zur Begrüßung, andere, wie Benji, sind ganz entspannt und wedeln nur leicht mit dem Schwanz.
Zimt und Tierfutter
Im Innern des großen Gebäudes, in dem sich auch ein Teil der Kleintierabteilung und die Reptilien befinden, wird es dann richtig bunt, und die Gerüche werden noch intensiver. Es riecht nach Zimt und Zucker, nach Nutella. Ein wenig mischt sich der Geruch nach Tierfutter dazwischen. Trotzdem wird spätestens jetzt jedem Besucher klar: Das Tierheim veranstaltet seinen jährlichen Weihnachtsmarkt.
„Es ist unser 13. Weihnachtsmarkt“, sagt Tierheimleiterin Claudia Vietmeier-Kemmler. Sie führt in einen Raum gleich neben dem Seiteneingang zum Tierheim. „Hier ist das Herzstück unseres Weihnachtsmarkts. Der Verkaufsbereich und die Tombola mit mehr als 1000 Teilen.“
Alle Gaben der Tombola seien Spenden. Mit dabei sind Kuscheltiere, aber auch Accessoires für die Vierbeiner und selbst gebackene Kekse für Menschen. „Wir verkaufen draußen im Flur die Lose für 1,50 Euro das Stück und in größeren Mengen mit Rabatt. Ein Gewinn kann auch gleich abgeholt werden“, sagt Vietmeier-Kemmler. Es seien zwar ein paar Nieten mit im Los-Topf, aber die Chancen auf einen Gewinn seien nicht schlecht.
„Besonders stolz sind wir auch auf den selbst gemachten Stollen unserer größten Unterstützerin Marianne Friebe“, bemerkt Claudia Vietmeier-Kemmler. Den Kuchen gebe es in einem anderen Raum mit einer großen Auswahl weiterer Backwaren und dem „weltbesten Kartoffelsalat“.
Miss Kartoffelsalat
Der Salat habe eine lustige Geschichte, so die Tierheimleiterin: „Der Salat ist von einem Vereinsmitglied aus Kelsterbach und hat dem dortigen Bürgermeister so gut geschmeckt, dass er sie zur 'Miss Kartoffelsalat' ernannt hat“, berichtet Vietmeier-Kemmler und lacht.
Genau gegenüber der Tombola hat Petra Wonneburger ihren Stand aufgebaut. Das Tierschutzvereinsmitglied bietet den Kalender des Tierheims, selbst gebackenen Hundekekse und hölzerne Weihnachtsgestecke mit Kerzen zum Verkauf an. Auch die Gestecke habe sie zusammen mit anderen ehrenamtlichen Helfern des Tierheims selbst hergestellt, sagt Wonneburger.
Alle Einnahmen aus dem Weihnachtsmarkt gehen dem Tierheim zu, sagt Claudia Vietmeier-Kemmler und merkt an, dass auch die Fellnasen an den Feiertagen und natürlich noch weit darüber hinaus eine schöne Zeit im Heim haben sollten, bis sie eine neue Familie gefunden haben.