So läuft das BVB-Fußballcamp des SC Opel

Seit Montag geht es auf dem Vereinsgelände des SC Opel rund. Bereits zum dritten Mal ist der BVB mit seiner Fußballschule zu Gast und zeigt den Nachwuchskickern, wie intensiv ein Trainingscamp sein kann.
Gespannt wartet Hüseyin am Stadion am Sommerdamm darauf, dass der zweite Tag der BVB-Fußballschule beginnt. Dank der Sponsoring-Kooperation zwischen dem Automobilhersteller Opel und dem achtfachen Deutschen Meister Borussia Dortmund, haben 53 Jungen und Mädchen im Alter zwischen sechs und 13 Jahren in der Woche vor Ostern die Gelegenheit, ihr Fußball-Können mit Trainern aus dem Nachwuchsleistungszentrum weiter auszubauen.
„Ich spiele beim SC Opel im Mittelfeld“, erzählt Hüseyin stolz. Seit drei Jahren spiele er leidenschaftlich gerne Fußball, meint der Zehnjährige. Er sei zwar Fan der Eintracht, doch das BVB-Trikot wie alle anderen Teilnehmer des Fußballcamps zu tragen, wäre ziemlich cool. „Ich möchte in der Trainingswoche vor allem am Dribbeln und an der Ballkontrolle arbeiten“, sagt der Junge und fügt hinzu: „Mein Traum ist es, einmal Fußballprofi zu werden.“
Spaß im Vordergrund
Ein wenig Talentsuche machten sie schon, sagt Trainer Markus Pasdzior. Neben ihm gibt es noch drei weitere lizensierte Trainer, die die 49 Jungen und vier Mädchen auf dem Gelände des SC Opel vier Tage lang intensiv coachen. Doch vielmehr stehe das Ziel im Vordergrund, den jungen Sportlern die Leidenschaftlichkeit, den Spaß und die Emotionalität des Fußballspiels nahezubringen. „Obwohl wir in der Vergangenheit schon einzelne Kinder an sehr gute Fußballclubs vermittelt haben“, gibt der Trainer zu.
Intensiv sei das Training deshalb, weil die Kids in den vier Tagen nicht nur körperlich, sondern auch mental sehr gefordert werden. „Wir trainieren in je zwei Einheiten pro Tag nicht nur alle möglichen Techniken im Bereich, Angriff, Torschuss, Verteidigung oder Spielaufbau, sondern bringen den Jugendlichen auch die Regeln des Teambuilding, den Umgang miteinander und gegenseitiges Vertrauen bei.“ Dafür hätte das Trainerteam spezielle Vertrauens- und Kooperationsspiele entwickelt. Heute gebe es zudem eine besondere Halbzeitaktion, bei die Kinder an einem Gruppenwettkampf teilnähmen.
Die Jungen und Mädchen sind in vier Gruppen aufgeteilt. Jeder Trainingstag beginnt mit einer Begrüßung der einzelnen Gruppen durch ihre jeweiligen Trainer. Dann sitzen die Jugendlichen noch in der Kabine. „Wir schauen, wie es den Kindern geht und erzählen ihnen, was wir an diesem Tag mit ihnen vorhaben und welche Regeln sie zu beachten haben“, erklärt Pasdzior. Dann geht es auf das Spielfeld zum Aufwärmen.
Mit Begeisterung rennen die Fußballcamp-Teilnehmer nach der Begrüßung auf das Grün, schnappen sich ein paar Bälle und spielen sich einige Pässe zu. Es ist ihnen anzusehen, dass sie den Sport wirklich lieben.
Kinder gehen selten raus
„Wir bemerken in den letzten Jahren schon, dass mache Kinder etwas Probleme mit der Bewegungskoordination haben. Das kann man sicher darauf zurückführen, dass die Kinder heute mit den digitalen Möglichkeiten ganz anders aufwachsen, als ich in meiner Kindheit“, meint Pasdzior, der selbst 31 Jahre alt ist. „Die Kids gehen viel seltener alleine raus und bewegen sich. Man merkt beim Training sofort, ob ein Jugendlicher auch sonst viel Sport macht. Ich bin der Meinung, dass es Kindern generell sehr gut tut, wenn sie sportlich sehr aktiv sind.“
Auch die richtige Ernährung sprechen die Trainer der BVB-Fußballschule mit den jungen Camp-Teilnehmern durch. „Wir essen mittags gemeinsam gesund hier im Restaurant auf dem Sportplatz und erklären den Kindern auch, welche Lebensmittel gut sind und welche nicht“, informiert der Trainer. Zudem stehen für die Nachwuchsfußballer am Spielfeldrand viele Flaschen Wasser bereit.
„Wir fangen an“, tönt es dann um kurz vor halb elf über den Platz. Die Trainer haben mit ihren Teams an verschiedenen Ecken des Spielfelds Aufstellung genommen. Ganz Feuer und Flamme stürmen die Kinder los.