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Rüsselsheim setzt Zeichen gegen Rassismus

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In diesem Jahr ist Rüsselsheim mit Aktionen gegen Rassismus dabei. Das Foto entstand 2016 auf dem Schlossplatz in Stuttgart. Archivfoto: dpa
In diesem Jahr ist Rüsselsheim mit Aktionen gegen Rassismus dabei. Das Foto entstand 2016 auf dem Schlossplatz in Stuttgart. Archivfoto: dpa © Christoph Schmidt (dpa)

Theater, Ausstellungen, Lesungen und Projektwochen: Mit einem vielfältigen Programm beschäftigen sich Menschen in Rüsselsheim mit dem Thema Rassismus.

Zum ersten Mal beteiligt sich Rüsselsheim unter Federführung der Stadt an den Internationalen Wochen gegen Rassismus. Oberbürgermeister Udo Bausch (parteilos) sagt dazu: „Damit setzt die Stadt ein Zeichen gegen Rassismus und für eine Gesellschaft, die von der Achtung der Menschenwürde geprägt ist.“ In diesem Jahr sind die Aktionswochen vom 11. bis zum 24. März vor dem Hintergrund der bevorstehenden Europawahlen. „Europa wählt Menschenwürde“ so lautet das Motto der diesjährigen Veranstaltungsreihe.

„Entsprechend möchten die verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen die freiheitlichen und demokratischen Werte eines vereinigten Europa hervorheben und klar Stellung beziehen gegen jede Form von rassistischen oder diskriminierenden Denk- und Verhaltensweisen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Mitten in Europa

Zum Motto sagt Bürgermeister Dennis Grieser (Grüne): „Rüsselsheim liegt mitten in Europa und soll weiterhin eine weltoffene und tolerante Stadt bleiben. Die Vielfalt spiegelt sich in den umfangreichen Veranstaltungen wider, die sich insbesondere an Jugendliche und junge Menschen richten.“ Veranstalter ist das Interkulturelle Büro der Stadt in Zusammenarbeit mit der Jugendförderung, Kultur 123, der Stiftung Alte Synagoge, dem Kulturzentrum „Rind“ und Radio Rüsselsheim.

Das Veranstaltung-Programm im Überblick:

Freitag, 15. März

Schilderaktion „Respekt! Kein Platz für Rassismus“: Mit dem symbolischen Anbringen eines weiteren Respekt-Schildes unterstützt die Stadt weiterhin die bundesweite Initiative gegen Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz, die von der IG Metall gegründet wurde. Bereits im Jahr 2013 wurde diese Aktion in Rüsselsheim umgesetzt. Vereine, Gemeinden und Organisationen sind dazu aufgerufen, sich dieser Initiative mit dem Anbringen eines Schildes anzuschließen. Respekt-Schilder sind beim Interkulturellen Büro kostenfrei erhältlich.

Dienstag, 19. März

Um 18.30 Uhr wird die Foto-Ausstellung von Amnesty International „Menschen auf der Flucht“ von Oberbürgermeister Udo Bausch und der Landesbeauftragten für Flüchtlingsschutz in Hessen von Amnesty International, Barbara Lüken, eröffnet. Die Bilder dieser Ausstellung erlauben einen Einblick in die individuellen, alltäglichen Geschichten von geflüchteten Menschen. Die Ausstellung ist vom 18. März bis zum 1. April in der Lobby des Rathauses, Eingang Faulbruchstraße, während der regulären Öffnungszeiten zu sehen. Anmeldungen für die Eröffnung am 19. März sind bis zum 15. März unter der E-Mail-Adresse integrationsaufgaben@ ruesslesheim.de möglich.

Freitag, 22. März

Die Stiftung Alte Synagoge vermittelt Interessierten von 13 bis 15 Uhr anhand eines Koffers Aspekte jüdischen Lebens. Diese pädagogische Handreichung stellt die Stiftung auch für den Einsatz im Unterricht bereit.

Samstag, 23. März

Im „Rind“ beginnt um 20 Uhr in Kooperation mit der Stiftung Alte Synagoge ein Vortrag zum Thema „Facebook, fake news und Rechtspopulismus“ statt. Das Ehepaar Alexa und Alexander Waschkau, das den Podcast „Hoaxilla“ moderiert, erläutert das Phänomen der Verbreitung von Un- oder Halbwahrheiten, die in den Sozialen Medien propagiert werden.

Samstag, 23. März

Junge Künstler aus Rüsselsheim und Umgebung präsentieren von 19 Uhr an ihren „Style“ auf der Bühne des Freizeithauses Dicker Busch unter dem Motto „Gemeinsam gegen Rassismus“. Der Eintritt ist frei.

Freitag, 29. März

In einem Theaterprojekt wird sich eine Gruppe Jugendlicher im „Rind“ von 18.30 Uhr an mit Fragen zum Alltagsrassismus auseinandersetzen. Neben Input und eigenen Erfahrungen wird in diesem Projekt der Volkshochschule auch der Umgang mit dem Thema in den Sozialen Medien betrachtet und reflektiert.

Freitag, 29. März

Der Berliner Hip Hopper Ben Salomo wird von 20 Uhr an das Buch über sein Leben als Jude in Deutschland vorstellen. Aufgewachsen in Schöneberg, wurde er bereits als Jugendlicher wegen seiner jüdischen Wurzeln diskriminiert. Aber auch aus der Deutsch-Rap-Szene schlägt ihm immer wieder Feindseligkeit entgegen. Projekte in Schulen

Die Jugendförderung und das Jugendbildungswerk organisieren während der Internationalen Wochen gegen Rassismus weitere Projekte in Kooperation mit Rüsselsheimer Schulen:

Donnerstag, 14. März

Schüler der „InteA-Klassen“ der Werner-Heisenberg-Schule beschäftigen sich vom 11. bis 14. März mit dem Thema Rassismus. Ziel ist die Konzeption und Moderation einer Radiosendung. Radio Rüsselsheim überträgt die Sendung am 14. März von 14 bis 16 Uhr.

Plakat- und Postkartenaktion zu Alltagsrassismus: In der Projektwoche der Parkschule setzen sich Schülerinnen und Schüler kreativ mit dem Thema auseinander. Die Ergebnisse werden in der Innenstadt präsentiert.

Freitag, 22. März

Jugendliche von vier Rüsselsheimer Schulen arbeiten in gemischten, schulübergreifenden Gruppen zum Thema „Respekt – kein Platz für Diskriminierung“. Die Ergebnisse präsentieren sie von 13.30 Uhr an im Freizeithaus Dicker Busch. Unter fachlicher Anleitung beschäftigen sich die Schüler in drei Untergruppen kreativ mit Erscheinung und Auswirkungen von Diskriminierung sowie möglichen Handlungsoptionen.

Darüber hinaus schließt sich die Stadtbücherei als zentrale Lern- und Bildungsstätte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene diesen Aktionswochen mit folgenden Angeboten an:

Montag, 11. März, bis Sonntag, 24. März

In der Vitrine im Eingangsbereich der Stadtbücherei wird es eine Ausstellung „Exit Racism“ mit Büchern rund um das Thema Rassismus geben. Die Auswahl reicht von Bilderbüchern, fiktiven Geschichten zu Tatsachenromanen und Sachbüchern, die sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit Rassismus beschäftigen. Die Buchausstellung ist zu den Öffnungszeiten zugänglich. Außerdem haben die Besucher die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen mit Rassismus aufzuschreiben und anonym zu dokumentieren. Mit der App „Actionsbound“ können Besucher während der Öffnungszeiten in der Stadtbücherei auf einem mobilen Gerät (Smartphone oder Tablett) an einem interaktiven Angebot teilnehmen. Die Teilnahme soll für das Thema sensibilisieren und dazu anregen, (Alltags-)Rassismus zu erkennen und ihm entgegenzuwirken. red

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