1. Startseite
  2. Region
  3. Kreis Groß-Gerau
  4. Rüsselsheim

Tausende von Überstunden bleiben

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Sven Westbrock

Kommentare

Wer zu viele Überstunden macht, droht bald überarbeitet zu sein. Symbol-
Wer zu viele Überstunden macht, droht bald überarbeitet zu sein. Symbol- © Klaus-Dietmar Gabbert (dpa-tmn)

Der Hessentag hat 2017 mehr als eine Million Besucher nach Rüsselsheim gezogen. Ohne die Mehrarbeit der städtischen Angestellten wäre das Fest nicht zu stemmen gewesen.

Am Samstag war ein Zeitpunkt, um dankbar zu sein für all die Frauen und Männer, die im öffentlichen Dienst arbeiten und so das Leben des Einzelnen täglich vereinfachen und das Zusammenleben in großen Gemeinschaften organisieren. So will es zumindest der Tag des öffentlichen Dienstes, der weltweit stets am 23. Juni gefeiert wird.

Gefeiert wurde im Juni vergangenen Jahres auch in Rüsselsheim groß, als der Hessentag dort über die Bühne ging. Rund 1,4 Millionen Besucher kamen während der zehn Tage damals in die Opel-Stadt. Dafür, dass sie einen reibungslosen Ablauf beim Landesfest erleben durften, sorgten damals auch zahlreiche Mitarbeiter der Stadtverwaltung.

Zeit bis ins Jahr 2022

Kurz vor dem Großereignis hatte der Personalrat mit dem damaligen Oberbürgermeister Patrick Burghardt (CDU) eine Dienstvereinbarung zum Einsatz beim Hessentag geschlossen. Darin wurde festgehalten, dass sich die Mitarbeiter der Stadtverwaltung ein Langzeitarbeitszeitkonto anlegen, damit die beim Hessentag angefallenen Überstunden nicht verfallen.

Knapp 17 500 Stunden an Mehrarbeit sammelten sich während des Landesfestes bei den Verwaltungsmitarbeitern an. Abgebaut wurden davon bislang lediglich gut 3600 Stunden. „Von den Beschäftigten, für die ein Langzeitarbeitszeitkonto Hessentag 2017 geführt wird, haben 22 Beschäftigte bereits ihr Guthaben vollständig abgebaut“, teilt ein Sprecher aus dem Rathaus mit. Die anderen haben immerhin noch viereinhalb Jahre Zeit, bis Ende 2022, es ihnen gleichzutun. So lange gilt die Dienstvereinbarung, in deren Laufzeit die Mehrarbeit getilgt werden muss.

Situation in Korbach

Mit den Mitarbeitern der Stadt Korbach, wo der Hessentag in diesem Jahr gefeiert wurde, wurde eine ähnliche Dienstvereinbarung geschlossen. Diese Vereinbarung sieht einen Stufenplan vor. Die zulässige Grenze der Mehrstunden auf dem Zeitkonto reduziert sich ab 31. August 2019 auf 120 Stunden, ab April 2020 gilt der Höchstwert von 80 Stunden. „Soweit in Einzelfällen diese Grenzen nicht eingehalten werden können, weil sonst der Dienstbetrieb nicht aufrecht erhalten werden kann, ist mit den Betroffenen eine schriftliche Vereinbarung zum Abbau der Überstunden zu treffen“, sagt Ralf Buchloh, Büroleiter des Korbacher Bürgermeisters Klaus Friedrich (parteilos).

Ziel sei es in jedem Fall, ab September 2021 die Grenze von 80 Stunden im Arbeitszeitkonto zu unterschreiten. Und: Korbacher Beamte können sich auf Antrag die über den vorgenannten Grenzen liegenden Mehrstunden auf ihr Lebensarbeitszeitkonto übertragen lassen. Wie viele Überstunden in Korbach genau angefallen sind, bleibt abzuwarten.

Auch interessant

Kommentare