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Angriff in Dietzenbach: Corona-Lockdown sorgte für Kontaktverlust zu Jugendlichen

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Von: Alexander Gottschalk, Svenja Wallocha

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Nach den schweren Angriffen auf Polizeibeamten in Dietzenbach wird nun ein Zusammenhang mit dem Corona-Lockdown vermutet.

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Update vom Mittwoch, 09.09.2020, 14.40 Uhr: Wegen der Angriffe auf Einsatzkräfte in Dietzenbach hat die Polizei nun sieben Verdächtige vorläufig festgenommen*. Mehr als 100 Polizeibeamte durchsuchten bei einer Großrazzia am frühen Mittwochmorgen (09.09.2020) Gebäude und Wohnungen in der Kreisstadt des Landkreises Offenbach.

Angriff in Dietzenbach: Corona-Lockdown sorgte für Kontaktverlust zu Jugendlichen

Update vom Donnerstag, 18.06.2020, 14.25 Uhr: Nach dem Angriff auf Einsatzkräfte in Dietzenbach am 29. Mai möchte die Stadt nun präventiv gegen neue Attacken vorgehen – dafür muss der Tatsache auf den Grund gegangen werden. Sozialdezernent Dieter Lang (SPD) hatte sich auf einer Pressekonferenz am Mittwoch, 17.06., zu möglichen Hintergründen der Tat geäußert. Unter anderem habe man aufgrund des Corona-Lockdowns den Kontakt zu den Jugendlichen verloren. Zuvor hatten diese die Möglichkeit Angebote des Bildungshauses wie Hausaufgabenhilfe, Berufsberatung, verschiedene Spielmöglichkeiten und Kontakt zu den Sozialarbeiten zu nutzen. „Seit Mitte März bis Mitte Mai war das Haus zu“, so Lang. Auch der Boxclub, ein Dietzenbacher Gewaltpräventionsprojekt, blieb geschlossen.

„Kein Zufall“: Attacke in Dietzenbach ereignete sich gegen Ende des Corona-Lockdowns

Auch Peter Amtrein, Fachbereichsleiter Sozialer Dienste, sieht zwischen dem Zeitpunkt und der Tat einen Zusammenhang. Es sei kein Zufall, dass sich die Attacke gegen Ende des Lockdowns ereignete. Die Bewohner des kulturell diversen Spessartviertels hätten während der Corona-Zeit keinerlei Entlastungsmöglichkeiten wie Privatflächen oder Gärten gehabt. Sie wären mit ihren Problemen allein gelassen worden. Zusätzlich lebten 22 Prozent der Jugendlichen in Armutssituationen. Zumindest ersteres soll sich nun ändern: Laut Lang, wird die Sozialarbeit in Dietzenbach nun langsam wieder hochgefahren. Auch steht die Überlegung nach mehr Personal im sozialen Bereich im Raum. Zudem soll die Auswertung der im Rahmen der Sicherheitsinitiative Kompass gestarteten Befragung mit in die Entscheidungsprozesse einfließen.

Nach Angriffen in Dietzenbach: Hessens Innenminister fordert härtere Strafen

Update vom Mittwoch, 17.06.2020, 12.57 Uhr: Nach den Angriffen auf Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei in Dietzenbach bei Offenbach (Hessen) vor knapp drei Wochen hat Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) härtere Strafen gefordert. Wer Einsatzkräften auflauere, um sie anzugreifen, solle mindestens eine Freiheitsstrafe von einem Jahr bekommen, forderte er in Wiesbaden und kündigte an, das Thema bei der Innenministerkonferenz in Erfurt diese Woche anzusprechen.

„Diejenigen, die uns allen bei Notlagen zur Hilfe kommen und tagtäglich für die Einhaltung unserer Gesetze sorgen, verdienen es, dass heimtückische Attacken gegen sie hart bestraft werden“, sagte Beuth. Der arglistige Hinterhalt auf Polizisten und Feuerwehrleute in Dietzenbach Ende Mai stehe für ein neues Ausmaß an Heimtücke und Gewalt. „Diese Tat muss ein Weckruf sein.“

Nach Angriffen in Dietzenbach: Bürgermeister äußert sich

+++ 16.32 Uhr: Nach den Angriffen auf Einsatzkräfte in Dietzenbach hat sich der Bürgermeister der Stadt Jürgen Rogg (parteilos) geäußert. Er ist sich sicher: „Der überwiegende Teil der Menschen dort ist genervt von den Leuten, die dort Unruhe stiften.“ Seit den Angriffen sei wieder Ruhe im Spessartviertel eingekehrt.

Dass diese Ruhe in Dietzenbach Bestand hat, darum will sich Rogg jetzt kümmern. So sollen Angebote wie Boxtraining und Hausaufgabenhilfe wieder verfügbar gemacht werden. Auch sollen Streetworker zum Einsatz kommen.

Ermittlungen zu Angriffen in Dietzenbach bisher ohne Erfolg

Am 29. Mai waren in Dietzenbach Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr angegriffen worden. Die Feuerwehrleute wollten einen Brand löschen, der zuvor offenbar absichtlich gelegt worden war. Nach aktuellen Erkenntnissen waren für den Angriff auch Steine bereigt gelegt worden. 

Die Polizei sucht inzwischen mit einem Onlineportal nach den Angreifern von Dietzenbach. Zwischenzeitlich war ein 19-Jähriger festgenommen worden, der aber später wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Warum es zu dem Angriff kam, ist weiterhin unklar.

Drogen und Messer nach Angriffen in Dietzenbach gefunden

+++ Freitag, 12.06.2020, 12.02 Uhr: Zwei Wochen nach den Angriffen auf Einsatzkräfte im Dietzenbacher Spessartviertel zeigt die Polizei weiter erhöhte Präsenz in der Hochhaussiedlung. Beamte führen wiederholt Kontrollen in dem Viertel durch, sagte ein Sprecher der Polizei in Offenbach. In den vergangenen Tagen seien dabei auch vereinzelt Drogen und Waffen wie Messer und Schlagstöcke gefunden und konfisziert worden. Seit den Ausschreitungen vom 29. Mai habe es aber keine weiteren Angriffe mehr gegeben.

Randalierer hatten Feuerwehr und Polizei damals in einen Hinterhalt gelockt und sie mit Steinen beworfen. Die Ermittler gehen von rund 50 möglichen Tätern aus. Mittlerweile seien Hinweise im mittleren zweistelligen Bereich zu den Angriffen eingegangen. Außerdem würden weiter Aufzeichnungen von Überwachungskameras ausgewertet, so die Polizei weiter. In Dietzenbach ist mittlerweile eine Debatte um die Sicherheit im Spessartviertel entbrannt*. 

Mob lockt Polizei und Feuerwehr in einen Hinterhalt: Jetzt gehen neue Hinweise ein 

+++ Dienstag, 02.06.2020, 12.49 Uhr: Der Polizei liegen erste Hinweise zu dem Angriff auf Feuerwehrleute und Polizisten in Dietzenbach (Kreis Offenbach) vor. Eine heiße Spur sei jedoch noch nicht darunter, sagte ein Polizeisprecher. Die Zahl der Hinweise liege im „niedrigen zweistelligen Bereich“. Die Ermittler setzen weiter auf das Online-Portal, über das Zeugen auch anonym etwa Videos oder Fotos zur Verfügung stellen können. 

Unklar ist weiterhin, gegen wie viele Beschuldigte ermittelt wird. „Wir gehen von rund 50 möglichen Tätern aus“, sagte der Polizeisprecher. In der Nacht zum Freitag (29.05.2020) hatten Unbekannte im Spessartviertel in Dietzenbach mehrere Brände gelegt, um Rettungskräfte anzulocken. Dann bewarfen die Randalierer diese aus dem Hinterhalt mit Steinen. Die Attacke sorgte deutschlandweit für Entsetzen. Das Motiv für den Übergriff ist unklar.

Dietzenbach Hessen: Mob attackiert Polizei und Feuerwehr - Ungewöhnliche Methoden

+++ Montag, 01.06.2020, 6.33 Uhr: Nach dem Angriff auf Polizei und Feuerwehr in Dietzenbach sucht die Polizei weiterhin nach den Tätern. Dabei greifen die Ermittler in Hessen zu einer ungewöhnlichen Methode. Sie hat einen sogenannten Hinweis-Server eingerichtet. Dabei handelt es sich um eine Plattform, auf der Zeugen Video- und Fotomaterial hochladen können. 

Ob der Stein-Angriff tatsächlich im Zusammenhang mit dem Kellerfund von großer Mengen Diebesgut steht, ist weiterhin völlig unklar. „Die Motivlage ist völlig offen", sagte der Polizeisprecher.

Dietzenbach: Straßenschlacht in Hessen - Polizei hofft nach Angriff auf Durchbruch

+++ Sonntag, 31.05.2020, 12.01 Uhr: Nach der Straßenschlacht in Dietzenbach, bei der  Feuerwehrleute und Polizisten mit Steinen attackiert wurden, hofft die Polizei weiter auf Zeugenhinweise. Wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag sagte, setzten die Ermittler auf einen eigens eingerichteten Hinweis-Server. Zielführenden Tipps seien bislang jedoch nicht eingegangen.

„Wir sind nach wie vor mit verstärkten Kräften vor Ort“, sagte der Beamte weiterhin. Ihm zufolge war es in der Nacht zum Sonntag in der Kreisstadt ruhig geblieben. Eine Attacke auf Einsatzkräfte hatte am Freitag für Entsetzen und Unverständnis gesorgt.

Beuth (CDU) nach Straßenschlacht in Dietzenbach: „Wer Einsatzkräfte angreift, gehört in den Knast“

Update vom 30.05.2020, 10.48 Uhr: Nach dem Zwischenfall in der Nach von Donnerstag auf Freitag in Dietzenbach, bei den mutmaßlich Feuerwehr und Polizei von rund 50 Männern in einen Hinterhalt gelockt wurden, findet Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) drastische Worte. „Wer Einsatzkräfte angreift, gehört in den Knast“, so Beuth (CDU) gegenüber hessenschau.de. Eine Geldstrafe reiche bei dieser schwere der Tat nicht aus. 

Weiterhin ist unklar, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Kellerfund in mehreren Hochhäusern in Dietzenbach und der Straßenschlacht gibt. Dies ist aktuell Teil der Ermittlung. Es sei aber „nicht völlig ausgeschlossen“, so der Innenminister weiter. 

Gruppe von rund 50 rund Männern greifen Polizisten an
Ein ausgebrannter Bagger steht am Rande einer Hochhaussiedlung. Etwa 50 Männer haben im hessischen Dietzenbach (Landkreis Offenbach) einen Brand gelegt und anschließend die Rettungskräfte angegriffen. Polizisten und Feuerwehrleute wurden bei ihrem Eintreffen von der gewaltbereiten Gruppe mit Steinen beworfen. © Frank Rumpenhorst/dpa

+++ 16.34 Uhr: Die drei Verdächtigen, die in der Nacht auf Freitag (29.05.2020) in Dietzenbach (Kreis Offenbach) festgenommen wurden, sind wieder auf freiem Fuß. Das teilte die Polizei mit. Sie hatte die drei im Zuge des Einsatzes im Spessartviertel in Gewahrsam genommen, nachdem aus einem Hinterhalt in Hessen heraus Feuerwehr und Polizei mit Steinwürfen angegriffen worden waren. 

Kommentar zum Angriff: Hilflose Rufe nach harten Strafen in Dietzenbach*

Wie die drei Festgenommenen mit den Attacken in Verbindung stehen, ist noch nicht bekannt. Zwei von ihnen sollen die Polizei bei ihrem Einsatz behindert haben und einem Platzverweis nicht nachgekommen sein. Ein 19-Jähriger gilt aus Dietzenbach gilt bei den Angriffen direkt als tatverdächtig. Er wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Darmstadt beim Amtsgericht vorgeführt und unter Auflagen am Nachmittag entlassen worden. Die weiteren Ermittlungen dauern an. 

Dietzenbach: Polizei bittet um Hinweise nach Angriffen in Hessen – Rogg findet klare Worte 

+++ 16.29 Uhr: Die Polizei sucht nach den massiven Angriffen auf Einsatzkräfte in Dietzenbach (Kreis Offenbach) Zeugen der Tat. Wer Aufnahmen, Bilder oder sonstige Beobachtungen gemacht hat, kann diese auf dem eigens eingerichteten Server hinterlegen: polizei-hinweise.de/wurf. Außerdem nehmen die Ermittler telefonisch Hinweise entgegen unter 069 8098-1234. Es gibt eine eigene Arbeitsgruppe für den Fall. 

+++ 16.20 Uhr: Bürgermeister Jürgen Rogg hat klare Worte für die gezielten Angriffe auf Polizisten und Feuerwehr in Dietzenbach (Kreis Offenbach) gefunden.  „Wir verurteilen den perfiden, vorbereiteten und feigen Angriff auf die Einsatzkräfte aufs Schärfste“, sagte er zur Straßenschlacht in Hessen. Politik, Polizei und Ordnungsbehörden würden alles tun, um die Täter zu ermitteln. Die Tat sei ein Angriff auf den Rechtsstaat und die Zivilgesellschaft in Dietzenbach. „Wir werden uns nicht von einer Handvoll krimineller Rädelsführer unsere Stadt und unser Quartier kaputt machen lassen", betonte Rogg.

Dietzenbach: Angriff hat „Sozialarbeit“ in Spessartviertel geschädigt

Erster Stadtrat und Sozialdezernent Dr. Dieter Lang zeigt sich ebenfalls über den Angriff in Dietzenbach im Spessartviertel schockiert: „Ich habe null Toleranz für diejenigen, die sich dort hergegeben haben mitzumachen." Er sei „zu tiefst betroffen, weil das was in den letzten Jahren durch Sozialarbeit, Integrationsarbeit und Quartiersmanagement aufgebaut und erfolgreich umgesetzt worden ist, beschädigt wurde“.

Die Reputation der Bewohner, die in dem Quartier in Hessen nahe Offenbach aus über 80 Nationen „friedlich in gegenseitiger Toleranz und Respekt zusammenleben“, sei geschädigt worden. Dies sei bitter für diejenigen, die sich für ein positives Image der Kreisstadt einsetzen. 

Dietzenbach: Angreifer nutzten Brandbeschleuniger – Polizei wertet Videos aus 

+++ 14.26 Uhr: Zu der Straßenschlacht in Hessen gibt es neue Details: Die Unbekannten, die in Dietzenbach (Kreis Offenbach) Feuerwehr und Polizei in einen Hinterhalt gelockt haben, nutzten wohl Brandbeschleuniger, um ihre Falle zu legen. Das wurde auf einer Pressekonferenz der Stadt Dietzenbach bekannt. Die Angreifer, die später mit Steinen warfen, legten in der Nacht zum Freitag (29.05.2020) mehrere Brände, um die Einsatzkräfte anzulocken. Die Polizei wertet aktuell Video-Material aus. Vor den Hochhäusern, wo sich die Angriffe ereigneten, sind Kameras installiert. 

Dietzenbachs Bürgermeister Jürgen Rogg sagte auf die Frage, ob man sich auf weitere Probleme im Spessartviertel einstelle, man sei vorbereitet – insbesondere mit Blick auf das lange Wochenende.

Dietzenbach: „Massive Polizeipräsenz“ nach Angriffen auf Einsatzkräfte 

+++ 13.42 Uhr: Nach der Stein-Attacke auf Polizei und Feuerwehr in Dietzenbach bei Offenbach ist das Motiv bislang unbekannt. „Die Motivlage ist völlig offen“, sagte der Sprecher am Freitag (29.05.2020). Auf einen politischen Hintergrund der Übergriffe gebe es bisher allerdings keine Hinweise.

Bisher gab es noch keine Verletzten bei der Straßenschlacht in Hessen. In den kommenden Tagen solle mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei Kontrollen an dem Brennpunkt in Dietzenbach durchgeführt werden. „Wir werden in der nahen Zukunft dort massive Präsenz zeigen“, sagte der Polizeisprecher. Zudem werde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die die Vorfälle der Nacht untersucht. 13 Jahre sei es an dem Brennpunkt in Dietzenbach verhältnismäßig ruhig geblieben. „Dass da immer noch schwarze Schafe wohnen, wissen wir sehr wohl.“

Dietzenbach: Auch der Landkreis Offenbach verurteilt die Angriffe scharf - „Völlig inakzeptabel“

+++13.09 Uhr: Der Kreis Offenbach hat sich zu den nächtlichen Angriffen auf Einsatzkräfte in Dietzenbach in Hessen geäußert. 35 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Dietzenbach wurden demnach im Spessartviertel „offensichtlich in einen Hinterhalt gelockt und massiv angegriffen“. Zuvor hatten mehrere Anrufer Brände im Bereich Lohrer Weg, Mespelbrunner Weg, Rohrbrunner Weg und Marktheidenfelder Weg gemeldet. Da war es kurz vor 0 Uhr am Donnerstag (28.05.2002) nahe Offenbach. 

Gut drei Stunden später habe die Feuerwehr ihren Einsatz in Dietzenbach beenden können. Verletzt wurde niemand, ein Löschfahrzeug kam aber zu Schaden.  „Die Feuerwehrkräfte in unserem Kreis sind Tag und Nacht in Bereitschaft, um zu helfen, wenn jemand in Not ist. Sie erfüllen diese wichtige Aufgabe ehrenamtlich in ihrer Freizeit“, teilte Landrat Oliver Quilling mit. „Jegliche Form von Gewalt ist zu verurteilen. Attacken auf Polizisten sowie Feuerwehrleute sind völlig inakzeptabel.“ 

Dietzenbach: Innenminister und Feuerwehr-Gewerkschaft verurteilen Angriffe 

+++12.45 Uhr: Auch die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft hat die Angriffe auf Feuerwehr und Polizei in Dietzenbach (Hessen) aufs Schärfste verurteilt. „Solch ein Verhalten ist absolut nicht zu tolerieren, wir erwarten von der Justiz, diese gewalttätigen Personen mit der vollen Härte unserer Gesetze zu bestrafen“, sagte Sprecher Tobias Thiele am Freitag. Straftäter würden nicht abgeschreckt, wenn Übergriffe wie die von Dietzenbach „von überlasteten Gerichten anschließend als Bagatellfall abgehandelt“ würden. So etwas werde von den Rettungskräften mit Unverständnis zur Kenntnis genommen und führe zu einer enormen Dunkelziffer, da viele Kollegen respektlose Handlungen im Einsatz aus Frustration nicht mehr meldeten.

+++ 11.16 Uhr: Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU)  hat die Angriffe auf Polizei und Feuerwehr in Dietzenbach nahe Offenbach scharf verurteilt. Es grenze an ein „Wunder, dass niemand verletzt wurde“, sagte er gegenüber Journalisten in Wiesbaden. Beuth sprach von „50 Gewalttätern“, die die „Einsatzkräfte offensichtlich in einen Hinterhalt gelockt“ hätten. Über den Angriff in Dietzenbach in Hessen berichtet auch merkur.de.

Dietzenbach: Angriffe auf Polizei und Feuerwehr in Problemviertel – Jüngster Einsatz am Montag

+++ 10.54 Uhr:  Das Spessartviertel in Dietzenbach, wo eine Gruppe von etwa 50 Personen in der Nacht Feuerwehr und Polizei attackierte, ist als sozialer Brennpunkt bekannt. Am Montag waren dort in den Kellerräumen eines Hochhauses mehr als 200 mutmaßlich gestohlene Fahrräder sichergestellt worden. Ob der Fund mit dem Angriff auf die Einsatzkräfte in Hessen in Verbindung stehe, sei derzeit unklar. Den Fall habe die Polizei natürlich auf dem Schirm, sagte ein Sprecher am Freitagmorgen, man ermittle aber „in alle Richtungen“. 

Wer die Randalierer waren, die die Einsatzkräfte in Dietzenbach nahe Offenbach in einen Hinterhalt gelockt haben sollen, steht zur Stunde noch nicht fest. Die Aufrührer seien im Laufe des Konflikts, der einer Straßenschlacht ähnelte, in mehreren Gruppen geflohen. Rund 50 Beamte aus dem Kreis Offenbach, Frankfurt und dem Main-Kinzig-Kreis waren ausgerückt. Bislang seien nur die Identitäten der drei Festgenommenen bekannt, so der Sprecher weiter. Die Polizei hofft nun auf Hinweise von Zeugen. 

Dietzenbach (Hessen): Einsatzkräfte im Visier von Angreifern – Steine auf Feuerwehr geworfen

+++ 09.27 Uhr: Zu der Straßenschlacht in Dietzenbach nahe Offenbach in Hessen gibt es neue Details. Auch Einsatzkräfte der Feuerwehr sind in der Nacht Opfer der Angriffe geworden. Das geht aus zwei Twitter-Einträgen hervor. Dort schrieb die Feuerwehr Dietzenbach um 00.22 Uhr: „Bitte hört auf die Einsatzkräfte mit Steinen zu bewerfen!“ 

Rund 50 Randalierer hatten in der Nacht auf Freitag (29.05.2020) Feuerwehr und Polizei in Hessen nahe Offenbach einen Hinterhalt gelockt und mit Steinen beworfen. Zuvor legten sie in Dietzenbach mehrere Brände, die die Einsatzkräfte offenbar auf den Plan rufen sollten. Es folgte eine zweistündige Auseinandersetzung. Drei Personen wurden festgenommen. Die Hintergründe blieben zunächst unklar. 

Dietzenbach (Hessen): Einsatzkräfte nahe Offenbach mit Steinen beworfen – Feuerwehr: „Abscheuliches Verhalten“

Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei in Hessen, Andreas Grün, verurteilte die Vorfälle in Dietzenbach nahe Offenbach. Es sei beabsichtigt gewesen, die Beamten massiv anzugreifen: „Das war vorbereitet.“ Die Einsatzkräfte hätten Glück gehabt, dass niemand verletzt wurde. Die Beamten hätten sich nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle erst einmal zurückziehen müssen, um Verstärkung und Schutzausrüstung zu holen.

Die Feuerwehr Dietzenbach hatte noch in der Nacht auf Twitter geschrieben: „Ein Bitte an alle Anwohner: Beteiligt euch nicht an diesem abscheulichen Verhalten!“ Hinterhalte gegen Einsatzkräfte sind nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei kein Einzelfall. „Das beobachten wir schon länger“, sagte Grün. Dass gleich eine Gruppe von rund 50 Angreifern Beamte attackieren, sei allerdings nicht alltäglich.

Dietzenbach: Rund 50 Randalierer greifen Polizei an - Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei

+++ Freitag, 29.05.2020, 06.15 Uhr: Dietzenbach - Ein ausgebrannter Bagger steht am Rande einer Hochhaussiedlung in Dietzenbach. Auf dem Boden ist noch Schaum von den Löscharbeiten zu sehen. 

Etwa 50 Menschen haben am frühen Freitag (29.05.2020) im hessischen Dietzenbach nahe Offenbach nicht nur einige Brände gelegt, sondern auch noch Rettungskräfte angegriffen. Die Straßenschlacht in Hessen sorgte für einen Großeinsatz der Polizei.

Dietzenbach: Straßenschlacht in Hessen - Gruppe von 50 Randalierern greift Polizei an

Wie die Beamten des Polizeipräsidiums Südosthessen mitteilten, wurden auf einem Parkdeck in Hessen neben dem Bagger zunächst auch Mülltonnen angezündet. Anwohner informierten schließlich gegen Mitternacht die Polizei. 

Als die Beamten und Feuerwehrleute am Einsatzort im Mespelbrunner Weg in Dietzenbach nahe Offenbach eintrafen, wurden sie massiv von der gewaltbereiten Gruppe mit Steinen beworfen. Die Polizei forderte daraufhin Unterstützung an. Darunter auch einen Polizeihubschrauber.

Offenbach: Angriff auf Polizei in Dietzenbach - Täter nach Straßenschlacht in Hessen festgenommen

„Wir gehen davon aus, dass die Feuer nur gelegt wurden, um die Einsatzkräfte anzulocken“, sagte ein Sprecher später. Denn auf dem Gelände in Dietzenbach nahe Offenbach konnten zurechtgelegte Steinhaufen ausgemacht werden. Die Auseinandersetzung mit den Randalierern dauerte etwa zwei Stunden. Gegen zwei Uhr morgens war der Einsatz beendet.

Drei Täter wurden nach der Straßenschlacht in Dietzenbach festgenommen. Verletzt wurde nach bisherigem Kenntnisstand niemand. Durch die Steinwürfe in Hessen wurden mehrere Einsatzfahrzeuge beschädigt. Der Sachschaden beläuft sich laut Polizei auf mindestens 150 000 Euro. Weitere Details und Hintergründe waren zunächst unklar.

svw/dpa

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