Erste Ergebnisse vorgestellt
Die Planungswerkstatt für die Umgestaltung der alten Bundesstraße brachte viele Ideen. Die Dreieicher konnten auch ihre Bedenken loswerden.
Der Verkehr auf der Umgehungsstraße fließt, jetzt wollen die Bürger den Prozess der Umgestaltung der alten Bundesstraße gerne begleiten. Viele Offenthaler waren zu der Planungswerkstatt am Donnerstagabend gekommen.
Spannend waren schon einmal die Zahlen, als Bauamtsleiter Martin Krauskopf von der ersten Verkehrszählung vor einer Woche berichtete. Statt 25 000 Autos innerhalb von 24 Stunden, wie noch im Jahr 2001 gemessen wurden, sind es jetzt nur noch 3000 Fahrzeuge, die täglich durch die Mainzer Straße fahren und damit sogar noch 1000 Autos weniger als prognostiziert. Insgesamt sind es rund 9000 Fahrzeuge, die auf dem Kreisel „An der Quelle“ in den Ort hinein fahren. Das kritisierten auch die Anwohner im Neubaugebiet. Sie fürchten den Schleichverkehr in Richtung Dietzenbach und wünschen sich, dass die Autofahrer nach dem Umbau möglichst selten durch die Offenthaler Gassen fahren, um nach Dietzenbach zu gelangen.
Tempo-30-Zone denkbar
Thomas Pickel vom beauftragten R+T Ingenieurbüro aus Darmstadt präsentierte die möglichen Optionen, die den Verkehr noch minimieren könnten. Er zeigte den Besuchern, wie Querungshilfen als Fahrbahnverengung Tempo aus den Straßen nehmen, regte eine Tempo-30-Zone und ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen an. Eine Rechts-vor-links Lösung ist laut der Fachleute für die Durchfahrtsstraße denkbar. Eine abknickende Vorfahrt für die Weiherstraße lehnten die Offenthaler indes ab. Dies würde die Durchfahrt Richtung Dietzenbach noch bequemer machen.
Bei aller Verengung der Fahrbahn kam der Einwand, dass Offenthal auch noch landwirtschaftlichen Verkehr habe und dass die Straßen und Ausfahrten keinesfalls zu schmal für Traktoren sein dürfen. Rund um die Offenthaler Kirche soll es in Zukunft markanter werden, auch der Weg in die Kirchgasse soll in die Umgestaltung mit einbezogen werden. Dabei sei eine Aufpflasterung oder ein andersfarbiger Asphalt denkbar. Bürgermeister Dieter Zimmer (SPD) regte dazu an, über einen Abriss der Milchküche nachzudenken, um dem Grundstück gegenüber der Kirche einen Platzcharakter zu geben.
Kosten im Auge
Die Anregung für mehr Grünflächen und schön gestaltete Blumenbeete kam, ebenso wie wassergebundene Gehwege zu installieren, um eine zu große Versiegelung zu vermeiden. Letztlich müssten auch die Kosten im Auge behalten werden. Denn Dreieich rechne mit einem Zuschuss vom Land, aber einen Großteil der Kosten müsse die Stadt selbst tragen. Das beauftragte Büro erarbeite jetzt die ersten Entwürfe und wird sie dann Anfang März der Öffentlichkeit präsentieren. Bis Ende September will die Stadt den Zuschuss beim Land Hessen beantragen. Wann die Umbauarbeiten, beginnen ist laut Erstem Stadtrat Martin Burlon (parteilos) noch unklar.